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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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ihm zu. Doch auch diese schrecklichen Narben vergangener Qual konnten nicht davon ablenken, was für ein wunderschöner Mann er war. Er erinnerte an einen kriegerischen Gott aus einer griechischen Sage. Perfekt geformt und zum Niederknien. Sie wunderte sich über sich selbst, dass er diese Wirkung auf sie hatte und ihren Körper massiv erregte. Es war ein ganz neues und unerwartetes Gefühl, gerade jetzt. Noch nie hatte sie tiefes und echtes Begehren empfunden, diese Lust, die einem Ziehen und Sehnen in ihrem Inneren glich. Sie wünschte sich, dass er sie an sich reißen und erneut küssen möge.
    Raven stöhnte leise und öffnete die Augen.
    „Hast du Durst?“ Seine momentane Hilflosigkeit verscheuchte die eigene Müdigkeit und die Gedanken an leidenschaftlichen Sex. Sie wurde jetzt gebraucht. Von ihm.
    „Großen Durst.“ Er nickte.
    „Hunger?“
    „Nein, ich bringe nichts runter.“
    „Ich bringe dir sofort etwas Kühles.“
    Lianne schüttelte flugs die beiden Kissen auf und half ihm, sich im Bett ein Stückchen zu bewegen, bis er angenehmer liegen konnte. Schließlich legte sie eine Decke über seinen fiebrigen Körper und versuchte, sich in dem riesigen Loft zu orientieren. Sie fand eine moderne, helle und hochwertig bestückte Küche vor, die jeder Hausfrau ein entzücktes Kreischen der Begeisterung entlockt hätte. Wohnliche, farbige Accessoires lockerten die puristischen Formen und Farben auf. Am besten gefiel ihr der schön geformte, wahrscheinlich handgezimmerte Holztisch in geölter Naturoptik. Alles war rein und praktisch angeordnet. Der riesige, amerikanische Kühlschrank war erstaunlich gut sortiert und ließ vermuten, dass Raven tatsächlich Mahlzeiten aus frischen, gesunden Zutaten zubereitet e , die teilweise ausgefallen und der gehobenen Küche zuzuschreiben waren. Frische, duftende Kräuter standen in farbigen Töpfen auf einer Fensterbank. Der Wahnsinn. Dieser Mann konnte wirklich kochen. Sie erwischte sich bei dem Gedanken, ihm bei einem selbst gekochten Candle-Light-Dinner tief in die Augen zu schauen und beim Nachtisch in seinen Armen zu liegen, um in leidenschaftlichen Küssen zu versinken. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Jetzt nur nicht durchdrehen. Sie griff eine Flasche Mineralwasser, holte ein Glas aus einem der Schränke, nahm Eiswürfel aus dem Kühlschrank und zog einige Tücher von einem Sideboard, die sie mit kaltem Wasser tränkte und auswrang. Dann eilte sie zurück zu ihm. Raven hielt die Augen geschlossen und atmete schwer. Ob er schlief? Nein, seine Lider flatterten. Sie setzte sich zu ihm ans Bett und flößte ihm geduldig ein ganzes Glas Wasser ein. Dann nahm sie die Tücher und wickelte sie um seine Waden, tupfte seinen Oberkörper behutsam ab und legte ein Tuch als Kompresse auf seine Stirn. Die Eiswürfel platzierte sie in weiße, flauschige Waschlappen gehüllt in seine r Leistengegend. Diesen Vorgang wiederholte sie mehrfach und lief zwischen Küche und Schlafraum hin und her. Es schien nicht viel zu nützen, denn sein Körper glühte noch immer und er warf sich unruhig herum.
    „Ich muss einen Arzt holen“, begann sie wieder und streichelte über seinen Arm. Langsam holte auch sie die Erschöpfung ein und sie fühlte sich hilflos. „Oder wenigstens eine Practicing Nurse kontaktieren.“
    Raven schüttelte den Kopf und knirschte wahrscheinlich vor Schmerzen mit den Zähnen. „Das geht nicht, wir dürfen nicht auffallen.“
    „Aber ein Arzt ist zur Verschwiegenheit verpflichtet“, beharrte sie und strich eine Strähne ihres Haares aus der Stirn. Natürlich verstand sie, dass sie vorsichtig sein mussten, aber sie konnte ihn schließlich nicht in diesem ernsten Zustand liegen lassen und gar nichts tun. Die Wickel kühlten seinen Körper, aber das war vielleicht zu wenig.
    „Du kennst unsere Gegner nicht, sie haben ihre Augen und Ohren überall“, warnte er mit brüchiger Stimme.
    „Wer hat dir das angetan?“, fragte sie ihn leise und suchte seinen Blick. Die Verletzungen waren teilweise kaum verheilt und die Hämatome konnten nicht alt sein.
    „Frank und ich wurden gefangen genommen, von diesem Moment an erinnere ich mich nur noch in Bruchstücken“, gab er stockend zurück und wischte sich über die Stirn. Erst jetzt schien er zu bemerken, dass sie ein kühles Tuch darauf gelegt hatte.
    „Du und Frank? Lebt Frank?“ Sie konnte nicht vermeiden, dass ihre Stimme schrill wurde. Das Herz klopfte so laut in ihrer Brust, als würde es jeden Moment

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