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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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Pfefferspray, Handcreme, Kondome ... wie praktisch. An einem kleinen Kreuz mit rotem Stein blieb sein Blick hängen.
    „Was ist das?“
    „Ein Kruzifix. Einem gläubigen Menschen und selbst gottlosen Heiden nicht unbekannt. Es soll sogar Vampire töten können.“
    „Sehr witzig.“
    „Nicht, wenn du ein Untoter wärst.“
    „Woher hast du es?“ Er betrachtete das Metall argwöhnisch und drehte es. Verdächtig, sehr verdächtig.
    „Nachdem Frank verschollen war oder eher für tot erklärt wurde, gab es einen offiziellen Besuch seiner Vorgesetzten. Sie haben kondoliert und man händigte mir einige persönliche Dinge aus, unter anderem dieses Kreuz. Sie sagten, es habe Frank gehört und er habe es immer bei sich getragen. Daher trage ich es nun mit mir herum.“
    Er sah ihr ihre Trauer an und unendliche Wut stieg in ihm auf.
    „Als Erinnerung, weißt du? Ich fühle mich ihm dann näher.“
    Er seufzte und nickte. Natürlich verstand er sie, wie hätte sie auch ahnen können, dass in dem Kreuz ein Minisender verborgen war, der sie auf ihre Fährte gelockt hatte. Frank glaubte weder an Gott noch den Teufel, aber das musste er ihr nicht auf die Nase binden.
    „Schau her.“ Er löste den Stein und sie erstarrte, als sie den Sender entdeckte. Er fiel mit einem Klack auf den Tisch.
    „O nein“, brachte sie hervor. „Ich wusste davon nichts.“
    „Das weiß ich. Es ist nicht deine Schuld.“ Er hoffte, dass er seinen Ärger gut genug kaschiert hatte. Es brachte nichts, ihr Vorwürfe zu machen. Ihre Trauer und Unschuld waren sträflich missbraucht worden, das konnte er ihr auf gar keinen Fall anlasten. Wohl aber den Menschen, die diese Schweinerei verbrockt hatten.   
    „Aber warum?“ Lianne wirkte geknickt und ratlos.
    „Das finden wir heraus“, versprach er ihr . Alles zu seiner Zeit. Zuerst mussten sie sicher entkommen und eine neue Basis aufschlagen. Er würde nicht zulassen, dass sie Lianne in ihre dreckigen Finger bekamen.
    Liannes Gesicht wurde noch fahler, als ein durchdringender Pfeifton erklang. Er hoffte, dass sie die Nerven behalten würde.
    „Sie sind in der Halle“, informierte Raven sie knapp. „Keine Sorge, wir haben noch Zeit.“
    Schnell drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn.
    Erstaunlich, dass ihre Verfolger nicht schon früher zugeschlagen hatten, aber vielleicht hatten sie auf einen günstigen Moment gewartet oder anfangs nur beobachtet. Jetzt hatte er allerdings Gewissheit, dass der Verräter beim MI6 war, und das ganz oben.
    „Kannst du dich an die Namen der Männer erinnern?“ Er gab seiner Stimme einen sanften Klang, um sie nicht noch mehr zu erschrecken und räumte ihre Tasche wieder ein. Bis auf das Kreuz und den Sender. Sie blieben auf dem Tisch liegen.
    „Sein direkter Vorgesetzter Peter Middelton, ein Mr. Percy und ein Mr. Prime, glaube ich. Ich habe ihre Ränge vergessen. Mr. Prime gab mir das Kreuz. Ich habe ihnen mehrfach gesagt, dass ich spüre, dass Frank noch lebt, aber sie haben mir nicht geglaubt.“
    „Oder sie wollten nicht“, knurrte Raven.
    Der Bereichsleiter Special Forces Robert Prime also. Dieser Lackaffe war ihm nie geheuer gewesen, obwohl alle große Stücke auf ihn hielten. Am liebsten würde er diesem Mistkerl eigenhändig das Genick brechen, nachdem er ihn lange, sehr lange hatte leiden lassen. Wenn es sein musste, konnte auch er ein knallharter Sadist sein. Wenn sein Verdacht stimmte, hatte Prime keine Gnade verdient. Er hoffte nur, dass nicht auch Middelton und Percy in die Sache verwickelt waren. Das würde bedeuten, dass er sich nicht auf sein Urteilsvermögen verlassen konnte, das ihn bislang nicht getrogen hatte.
    „Ich habe mehrfach nachgefragt und um Termine gebeten, um wegen Frank vorzusprechen. Um sie zu bitten, weiter nach ihm zu suchen“, fuhr sie düster fort. „Sie haben mich immer abgewimmelt. Ich habe dann sogar einen Anwalt eingeschaltet und mit der Presse gedroht.“
    „Das war mutig.“
    Vielleicht waren ihre Beharrlichkeit sowie ihr Job beim Guardian ein Dorn in Primes Auge gewesen und er hatte sie lieber aus dem Weg schaffen wollen, als sie dauernd auf seinen Fersen zu wissen. Ein penetrant fragendes Familienmitglied eines Agenten war lästig und unerwünscht. Frank hatte ihm erzählt, dass einige Topstorys des Guardian Liannes Recherche zu verdanken waren. Wie auch immer, die wahren Gründe würde er bald herausfinden.  
    „Mutig? Nein, ich bin kein mutiger Mensch. Nicht so wie ihr, du und Frank . “
    „Das kannst du

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