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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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mit feuchten Tüchern abrieb und Buzz kurz das Zimmer verlassen hatte, meldete sich seine Libido, die sie mit einem einzigen Schlag ihrer langen Wimpern oder einem Lächeln zum Leben erwecken konnte. Wortlos und ohne Vorwarnung zog er sie an sich und presste seine Lippen auf die ihren, um sie zu einem leidenschaftlichen Kuss zu verschließen. Lianne seufzte leise und lehnte sich an ihn. Ihre Zungen verschmolzen miteinander, hungrig und leidenschaftlich. Sie lag weich und warm in seinen Armen.  
    „Ich kann wieder gehen, wenn ich störe“, ertönte Buzz´ Stimme hinter ihnen und Lianne zuckte wie ertappt zurück.
    Alle Höllenhunde mochten sie in diesem Moment holen. Sie wusste genau, dass sie gerade störte. Raven entging nicht die Missbilligung, die in Buzz´ Stimme schwang und in ihrem Blick zu lesen war. Er ahnte, warum. Seine Eskapaden in Bezug auf Frauen, Alkohol und halsbrecherische Aktionen waren im Team bekannt. Dabei hatte er schon seit mehreren Monaten keinen Tropfen mehr angerührt und sich auch in Bezug auf Frauen zurückgehalten. In der Gefangenschaft hatte er dazu wie ein Mönch und Asket leben müssen. Die gute, alte Buzz schien sich jedoch tatsächlich Sorgen um Lianne und ihre Gefühle zu machen. Wenn es nur so einfach gewesen wäre, Abstand von ihr zu halten. Sie umklammerte seine Hand noch immer ganz fest. Selbst ein Heiliger wäre bei ihr schwach geworden. Er wusste selbst, dass er nicht gut für sie war und Lianne höchstwahrscheinlich enttäuschen würde. Besonders, wenn sie zu viele Gefühle in ihn und … diese Sache investierte. Zu gegebener Zeit würde er ihr klarmachen, dass sie nichts von ihm erwarten durfte. Das war besser für ihn und ganz bestimmt besser für sie.
    „Also, was habt ihr herausgefunden?“ Raven lehnte sich zurück und beschloss, nicht auf Buzz´ Einwurf einzugehen. Letztlich ging es sie nichts an, was er und Lianne taten oder auch nicht.
    „Es hat lange gedauert“, begann Lianne. „Beinahe dachte ich, dass es nicht klappen würde, aber dann passierte es plötzlich. Es war wie ein Schweben, ein aufeinander Einstellen von Wellenlängen wie bei einem Sender. Die Zeit schien stillzustehen, alle Geräusche verstummten.“ Ihre Stimme verhaspelte sich beinahe vor Aufregung und ihre Lider flatterten. „Dann kamen Bilder …“
    „Bilder?“
    „Ja, Bilder aus seiner Erinnerung und Gefühle. Ich spürte Schmerz und Verzweiflung. Aber auch Hoffnung. Irgendwie glaube ich, dass er mich gespürt hat. Deshalb habe ich wohl geschrien.“ Sie hielt den Blick gesenkt. „Es war beängstigend realistisch.“
    „Das heißt also, dass Frank noch lebt?“, folgerte Raven aus ihren Worten und umfasste sanft ihr Kinn. Liannes Augen leuchteten auf und richteten sich wieder auf ihn.
    „Frank lebt, ich weiß es jetzt.“ Sie lächelte glücklich und Raven streichelte über ihre Hand. Das waren die besten Nachrichten seit langer Zeit und er freute sich mit Lianne. „Scarlett hat mir geholfen und mich in meinen vielen Gedanken begleitet, ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Sie hat die Bilder auch gesehen.“
    Buzz nickte grinsend und deutlich erleichtert. „Ich kann es selbst kaum glauben, aber Lianne war unglaublich tapfer und hat es geschafft, sich mit Frank für einen Moment zu verbinden.“
    „Was habt ihr dabei gesehen?“
    „Franks Gefängnis liegt in einem großen, eher unauffälligen Gebäudekomplex, das zweistöckig konstruiert eine Mischung aus roten Backsteinen mit riesigen Rauchglasfenstern sowie einem Antennenwald auf dem Flachdach darstellt. Davor liegen ein Wald und ein großer See. Ein hellblau angestrahltes Eingangsschild weist auf eine Computerfirma hin und verschleiert somit das, was sich hinter den Mauern verbirgt“, erklärte ihm Buzz eifrig und rote Flecken hatten sich auf ihrem Gesicht gebildet. „Kommt dir das bekannt vor?“
    „Nein, das ist jedenfalls nicht in Bulgarien . Die Gebäude und Örtlichkeiten dort sahen anders aus. Wir waren getrennt inhaftiert und haben uns während meiner Gefangenschaft nur zweimal gesehen. Ich kann nicht sagen, wann oder wo das genau war.“
    „Schade, aber das wäre wohl auch zu einfach gewesen.“
    „Konntet ihr den Namen der Firma entziffern?“ Er wollte so viel erfahren wie möglich, bevor er sich wieder schlafen legen musste. Er spürte, dass sein Körper langsam ermüdete und sein Geist ruhen wollte. Vielleicht lag das an der neuen Infusion, die Tropfen für Tropfen in seinen Körper

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