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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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Er sehnte sich nach ihrer Nähe und gutem Sex. Danach ging das Schlafen von allein.
    „Du solltest auf Scarlett hören“, bat ihn Lianne. Doch nicht einmal ihre Worte und ihr mahnender Blick konnten ihn überzeugen.
    „Keine Chance.“ Raven blieb eisern. Merkte sie nicht, dass er sie wollte? Jetzt? Sie musste spüren, wie sehr er für sie brannte.
    „Ich hatte es mir gedacht, sturer Schotte.“ Buzz grinste ihn an, als bleierne Schwere und Müdigkeit in seine Glieder fuhren. „Daher habe ich vorgesorgt. Du wirst schlafen wie ein süßes, braves Baby“, betonte sie und warf ihm eine Kusshand zu.
    „Du hast nicht …“ Mit einem Ruck richtete er sich auf. Diese gewiefte und hinterhältige Schlange. Sie musste irgendetwas in seine Infusion getan haben, das ihn müde machte und außer Gefecht setzte. Buzz zuckte mit den Schultern und stellte sich demonstrativ neben Lianne.
    „Ich fürchte doch. Wer schläft, sündigt schließlich nicht“, fügte sie zweideutig nach.
    „Das wirst du mir büßen“, drohte er halbherzig.
    „Vielleicht, aber nicht heute.“ Sie war ein toughes Weib und wusste ihren Willen durchzusetzen. „Sei nicht sauer, es muss sein. Du gehörst bekanntlich nicht zu denen, die freiwillig im Krankenbett bleiben und Däumchen drehen.“
    Das stimmte. Raven konnte nicht anders, als ihr trotz der Verärgerung , Bewunderung und Respekt zu zollen. Dazu kannte sie ihn viel zu gut. Vor Lianne würde er ihr nicht den schönen Hals umdrehen, obwohl diese Vorstellung gerade sehr verlockend für Raven war. Buzz hatte gewonnen. Für den Moment. Schon spürte er , wie das Medikament wirkte. Sein Körper sackte zurück in die Kissen, dann fielen seine Augen zu.   
     
    *

 
    „Frank?“
    Alle Muskeln in seinem Körper zogen sich zusammen und er schreckte hoch, als Kristina an seinen Schultern rüttelte. Sein Herz raste und er tastete sich über das schmerzende Gesicht und die brennenden Augen. Alles war noch am rechten Platz. Doch wirkliche Erleichterung brachte diese Erkenntnis nicht. Arme legten sich um seinen Nacken. Teufel, er lag auf dem harten Boden und nicht auf der Liege. Wie lange hatte er hier geschlafen? Er hatte geträumt, fast realistisch, von Lianne und den anderen, aber er erinnerte sich nicht genau. Sein Körper war eiskalt und sein Kopf schmerzte. Er wurde verrückt, ganz bestimmt. Das Einzige , an was er seinen Verstand klammern konnte , war der Gedanke an Kristina. Doch sie hatte ihn eine Ewigkeit allein gelassen. Mit Mühe öffnete er seine Augen und sah sie an . Sie betrachtete ihn und Entsetzen lag in ihren Zügen. Wenn er so aussah, wie er sich fühlte, dann war er sicher kein hübscher Anblick. Er entzog sich ihrer Umarmung, rappelte sich hoch, aber er schwankte und hatte Probleme, seine Beine zu koordinieren. Kristina stand auf und verließ schweigend den Raum. Nach einer Weile kam sie zurück , gab ihm zu trinken und schälte frisches Obst, fütterte ihn damit. Frank schluckte und aß, sah zu, wie sie ein Pulver in ein Glas mit Wasser gab und es an seine Lippen setzte. Er trank wieder. Er hatte keine Energie , sie zu fragen, was sie ihm verabreichte. Nach einer Weile zog sie seinen Kopf an ihre Schulter.
    „Sie haben dir Drogen gegeben.“
    Und wenn schon.
    „Zoran hatte mich zurückbeordert für ein paar Tage. Es wurden leider zwei Wochen daraus.“
    Okay, wen scherte das.
    „Frank, komm zu dir!“ Ihre Stimme klang schriller als zuvor. „Du benimmst dich wie ein Zombie.“
    „Lass es gut … sein.“ Die Worte verhaspelten sich.
    „Nein.“
    Ihre Lippen pressten sich kurz auf seine und sie schmiegte sich an ihn, wärmte ihn. Minutenlang. Die Verkrampfung seiner Muskeln ließ endlich nach. Die rasenden Kopfschmerzen reduzierten sich zu einem dumpfen, erträglichen Pochen. Sie weinte. Ihre Tränen tropften auf seine Wangen, liefen über sein Gesicht, schmeckten salzig. Es ließ ihn kalt. Ihr Geist vereinigte sich mit dem seinen. Er ließ sie gewähren und sich selbst fallen. Nach einer Weile bekam er wieder ein Gefühl für sich und sein beengtes Umfeld. Kein angenehmes, aber besser als nichts. Sie weinte noch immer. Warum? Er legte seine Hand unter ihr Kinn und betrachtete sie. Sie war perfekt. Wie ein Gemälde. Haare wie Mondschein und eine helle Haut aus Samt. Unter der schönen Oberfläche böse und doch nicht. Gerade jetzt war sie weich und verletzlich.
    „Bald geht´s dir besser“ , versprach sie, aber er konnte in ihren Augen lesen, dass sie wusste , wie er

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