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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
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benommen wirkende Frau hoch hob.
    Auch Manon und ihr Mann hatten jetzt die Treppe erreicht.
    »Aus! Poltron, aus jetzt«, wies sie den noch immer dauerbellenden Hund an.
    »Was hast du da?«, fragte Manon. Ihr Blick lag auf Juliette, die langsam zu sich kam und sich am Hals rieb. Übereifrig drängelte sie sich heran und griff nach dem Handgelenk ihrer Tochter: »Ein Einstich, oder?« Juliette verzog schmerzerfüllt das Gesicht.
    »Bitte Manon. Wohin?«, entgegnete Read eindringlich.
    »Nach oben ins Gästezimmer. Kommen sie. Schnell!«

    Man bemühte sich rührend um die nun Bewußtlose. Die Männer trugen eimerweise Eis aus dem Kühlhaus heran und Manon richtete fürsorglich das Bett.
    »Wir waren vorhin in der Küche noch nicht fertig«, erinnerte Readwulf zwischenzeitlich. Manon nickte und senkte den Blick dabei.
    Jules lag in der großen Badewanne, fast gänzlich von Eiswürfeln bedeckt. Ihr Körper kämpfte merklich gegen die Hitze an, daher blieb es nicht aus, dass die beiden Männer fast stündlich neues Eis aus dem Kühlhaus holen mussten.
    »Die Kühlung darf nicht unterbrochen werden«, wies Readwolf seinen Helfer von Zeit zu Zeit an. Claude trug es mit Fassung. Er schien die Anspannung des Mannes und dessen scharfen Ton nicht persönlich zu nehmen.
    Die Nachtwache übernahm Readwulf ganz allein. Er bestand darauf, auch wenn ihm Manon einige Male versuchte ins Gewissen zu reden. Resigniert stellte sie ihm eine große Thermoskanne mit frischem Kaffee hin und verschwand mit Claude in ihrem Zimmer.

    Juliette blickte direkt in Reads dunkle Augen, als sie im Morgengrauen wach wurde.
    »Jules! Oh, Jules. Gott sei Dank. Ich dachte schon du schaffst es nicht ...«, erklärte sich Readwulf und fühlte mit der Handfläche die Temperatur an ihrer Stirn.
    »Ein Glas Wasser wäre toll?«, krächzte sie und: »Hu, ist das kalt hier.« In diesem Moment registrierte er ihre erstaunlich schnelle Genesung. Die ganze Nacht über hatte sie unfassbar hohe Temperatur gehabt und jetzt, von einer Minute zur anderen, erholte sie sich gänzlich.

    Sie blickte an sich herunter und im selben Moment färbten sich ihre Wangen Rosa. Ihr unbedeckter Busen blitzte durch die Eishülle. Jetzt war einfach nicht die Zeit, ihre Schönheit zu bewundern. Dennoch verzog Read die Lippen. Ihre natürliche unschuldige Art, amüsierte ihn immer wieder.
    Er half ihr aus dem kalten Nass und wickelte sie erst in einen Bademantel und im Anschluss behutsam in die frischen Laken des King Size Bettes nebenan.
    Als Poltron sich im nächsten Augenblick selbst die Tür öffnete und brav vor dem Bett seine Wache übernahm, wollte Readwulf nun unbedingt klären, weshalb sie eigentlich gekommen waren. In der vergangenen Nacht hatte er abwechselnd über Manons letzten Worte vor dem Zwischenfall nachgedacht und mit seiner Angst um Juliette gekämpft. Er ging auf direktem Weg in die Küche, von wo er bereits aus dem Treppenhaus Stimmen vernahm.
    Manon stand am geöffneten Fenster mit einer halbabgebrannten Zigarette in der rechten Hand. In der linken hielt sie zitternd den Aschenbecher mit mindestens acht weiteren nur halb gerauchten Stumpen. Claude saß vor einem großen Pott Kaffee am Tisch.
    »Guten Morgen«, wünschte Readwulf, der im Türrahmen stehen blieb.
    Wie beim Stehlen ertappt fuhr Manon herum: »Ich hab vor sechs Jahren aufgehört«, rechtfertigte sie sich nervös den Glimmstängel hochhaltend.
    Read überging ihre Unsicherheit und erklärte statt dessen: »Sie hat es überstanden und schläft jetzt.«
    Manon fiel ihrem Claude erleichtert in die Arme. Einige Tränen rannen ihr über das bleiche Gesicht. Der Mann streichelte tröstend ihren Rücken.
    Einen kurzen Moment gönnte Read den Beiden, dann fragte er ruhig: »Manon, haben sie jetzt etwas Zeit für mich?« Dabei blickte er erst sie und dann ihn an. Claude begriff sofort, drückte seine Frau noch einmal fest an sich und sagte: »Die Arbeit ruft, sie entschuldigen mich bitte.«

    Manon entledigte sich der abgebrannten Zigarette und fischte ungeschickt sofort nach einer Neuen aus der Schachtel.
    »Bitte setzen wir uns doch.« Readwulf nahm sie ihr aus der Hand und deutete auf den von Claude geräumten Platz am Tisch.
    »Entschuldigung«, krächzte Manon hustend.
    »Gestern sagten sie: Er wüsste jetzt, dass sie gelogen haben. Von wem und was haben sie genau gesprochen?«, fragte Read mit glasklarer scharfer Stimme.
    »Von Lord Dashwood«, erklärte Manon immer noch sichtlich nervös.
    »Den kenne

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