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Reagans Satellit

Reagans Satellit

Titel: Reagans Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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auf deren Meinung lege ich keinen Wert.«
    Olcott befeuchtete seine dünnen Lippen. »Falls Sie der Auffassung sind, daß unsere Zusammenarbeit unter meinem Verhalten gelitten hat, Faktorist, reiche ich selbstverständlich meinen Abschied ein. Es gibt ...«
    »Nein, Olcott. Es ist Ihre Aufgabe, über die Finanzen der Gesellschaft zu wachen, und ich werfe Sie nicht hinaus, weil sie dieser Aufgabe nachgekommen sind. Außerdem gefällt mir Ihre aufrichtige Haltung.«
    »Ich danke Ihnen, Sir.«
    »Eines noch, Olcott. Mein Onkel könnte einen zweiten Versuch unternehmen, bevor die Weltausstellung eröffnet wird. Bleiben Sie auf meiner Seite, Olcott. Werden Sie das? Ich weiß genau, was ich mache – und die Gesellschaft wird davon profitieren.«
    Olcott ging. Regan war zufrieden. Olcotts Bereitschaft, seine Loyalität zur Gesellschaft über die persönliche Treue zu stellen, hatte ihn beeindruckt. Ihr Verhältnis war nun geklärt.
    Regan betätigte die Sprechanlage. »Harris soll kommen.«
    Nolas Bruder trat ein, zögernd, in einer Art von Krebsgang, als wolle er sonstwohin, nur nicht vorwärts. Schließlich verharrte er vor Regans Schreibtisch, weichlich, untersetzt und blaß. Regan hatte nie begreifen können, daß eine so kühle und harte Person wie Nola einen so schlaffen Bruder besaß.
    »Willst du mich hinauswerfen?« platzte Harris mit seiner Frage heraus, sobald er eingetreten war.
    »Ich möchte mich nur mit dir unterhalten«, sagte Regan. »Nimm Platz, Sid.«
    »Worüber?«
    »Über die Sondersitzung des Aufsichtsrats.«
    »Ich habe meine Stimme für dich abgegeben, oder etwa nicht?«
    »Ich vermute es«, antwortete Regan. »Fest steht jedoch, daß du zum Zustandekommen der Sondersitzung beigetragen hast. Ohne deine Unterschrift wäre es nie zu dieser Sitzung gekommen. Warum hast du das getan, Sid?«
    »Dein Onkel bat mich darum.«
    »Was kümmert dich mein Onkel? Hat er dich in die Gesellschaft geholt? Hat er dir Aktienvorkaufsrechte verschafft?« Regan starrte den weichlichen Mann an. » Ich habe dich gekauft, Sid. Warum hast du nicht danach gehandelt?«
    Harris' Miene war jämmerlich. Er blickte über Regans linke Schulter. »Er bot mir eintausend Aktien, wenn ich unterschreibe.«
    »Die sind mehr wert als hunderttausend Dollar«, sagte Regan. »Selbst beim verminderten Kurs. Nicht übel. Und du warst einverstanden.«
    »Schließlich ging es nur um eine Sitzung«, meinte Harris weinerlich. »Ich habe Bruce nur meinen Namen für den Antrag zur Verfügung gestellt. Dir konnte es nicht schaden, mir jedoch viel einbringen.«
    »Und falls ich, dank deiner Beihilfe, meinen Posten verloren hätte ...«
    »Ich habe mir gedacht, daß das nicht geschehen würde.«
    »Du hast gedacht.« Regan musterte ihn finster. »Sid, du bist ein verdammter Idiot! Bruce hat deine Unterschrift gekauft, aber am nächsten Tag hätte er dich auf die Straße gesetzt! Er braucht dich nicht. Du sitzt im Aufsichtsrat, weil du Nolas Bruder bist, und Nola ist meine Frau, und ich bin hier der Chef. Deshalb und aus keinem anderen Grund.«
    Harris errötete und wand sich unbehaglich. »Ich hielt es nicht für schlimm, die Aktien von Bruce zu nehmen und dann zu deinen Gunsten zu votieren. Ich hatte vorher alles mit Nola durchgesprochen, und ...«
    »Du hattest was? « keuchte Regan.
    »Alles mit Nola durchgesprochen. Sie sagte, ich wäre ein schöner Narr, würde ich die Aktien nicht einstecken.«
    Regans Augen weiteten sich. »Sie hat dir empfohlen, Bruce zu unterstützen?«
    »Claude, ich hatte doch niemals die Absicht, gegen dich zu stimmen.«
    »Du hast mit Nola gesprochen, und sie hat dir geraten, Bruce zu helfen?«
    »Claude ...«
    »Hinaus!« schnauzte Regan zornentbrannt.
    »Bin ich entlassen?«
    »Nein. Noch nicht. Du bist Nolas Bruder, und du sitzt bloß durch Vetternwirtschaft im Aufsichtsrat. Aber ich bin mir nicht länger sicher. In keiner Beziehung. Laß mich allein, Sid. Verschwinde!«
    Harris kam der Aufforderung nach. Regan saß wie versteinert hinter seinem Tisch. Nola! Der Ausflug mit Bruce in die Antarktis, der Flug mit Bennet zum Mond – welches Gift mochten sie in ihre Ohren geträufelt haben! Also unterstützte sie nun seine Gegner. Sie hatte Harris beeinflußt. Und nach aller Wahrscheinlichkeit war es sehr wohl dessen Absicht gewesen, für seine Ablösung zu stimmen. Er war lediglich im letzten Moment ausgestiegen, als sich nach Olcotts Stimmabgabe Regans Sieg abzeichnete.
    Nola hatte auf seinen Sturz gesetzt. Das war in

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