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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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gab?«
    »Jetzt hör schon auf.«
    »Es war nett.«
    »Ich will alles wissen!«
    »In Ordnung.« Rebecca nickte. »Ich erzähl’s dir im Zug.«
    Sie trat in die Pedale und fuhr los, Atie voraus.
     
    Als sie nachmittags nach Hause kam, stand das Wohnmobil schon auf der Weide. Davor war ein niedriger Zaun aus Pfählen und Maschendraht gespannt, der die Schafe abhielt, für einen Menschen jedoch kein Hindernis darstellte. Rebecca hörte gedämpfte Countrymusik aus seinem Radio. Sein Fahrrad hatte er hinten am Wohnmobil angekettet und die seitliche Schiebetür stand offen, aber sie sah Dennis erst, als sie zur Einfahrt hineinfuhr. Er hatte seine Klappstühle und den Campingtisch in den Schatten der Hecke gestellt und las in einer Zeitschrift, eine Flasche Bier in Reichweite. Sie wollte schon zu ihm gehen oder wenigstens Hallo rufen, aber er schien ganz in seine Lektüre vertieft zu sein und da hatte sie plötzlich Hemmungen, ihn zu stören.
    Sie erblickte Suzan im Gemüsegarten unterhalb der Terrasse und ging zu ihr, nachdem sie ihr Fahrrad hinten in den Anbau gestellt hatte. »Isst er mit uns?«, fragte sie.
    Suzan richtete sich auf und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Sie sah erhitzt aus. »Dennis? Ich glaube nicht.«
    »Hast du ihn nicht eingeladen?«
    »Er möchte sich nicht aufdrängen. Er ist daran gewöhnt, für sich selbst zu sorgen. Bestimmt wird er hin und wieder mit uns essen, aber wir sollten es nicht übertreiben.«
    »Ist er schon lange da?«
    »Seit heute Morgen. Roelof und er haben heute Mittag den Zaun aufgestellt und er hat mit uns Kaffee getrunken. Morgen will er auf Jobsuche gehen.« Suzan hockte sich wieder auf den Weg. Sie war dabei, ein Beet mit Pflücksalat auszudünnen. Sie schnitt mit einer Schere die Wurzeln von den herausgezupften Pflänzchen und sammelte die Blätter in einem Sieb, für das Abendessen. »Wie war dein Tag?«
    Ein Rotkehlchen schaute ihnen vom Wasserhahnpfosten aus zu. Irgendwie flatterte immer ein Rotkehlchen um sie herum, wenn sie im Garten arbeiteten, es waren die neugierigsten Vögel von allen. »Er hat sich gezogen wie Kaugummi«, antwortete Rebecca.
    Suzan blickte auf. »Krieg dich mal wieder ein bisschen ein, ja?«
    »Was soll das denn heißen?«
    Suzan grinste. »Ich kann auch die täglichen Informationen über Dennis für dich auf eine Tafel schreiben, wenn du willst.«
    Rebecca wandte sich ab, um ihr Erröten vor Suzan zu verbergen. »Jetzt mach dich doch nicht über mich lustig, es ist doch ganz natürlich, dass ich ein bisschen neugierig bin, oder?«
    »Na klar«, sagte Suzan. »Er ist ja auch sehr nett, aber zehn Jahre älter als du und ein Herumtreiber ohne Zukunft. Ich glaube, darüber haben wir uns schon mal unterhalten. Hast du Hausaufgaben auf?«
    Rebecca blickte immer noch in eine andere Richtung. »Warum?«
    »Die Himbeeren müssen gepflückt werden. Roelof kommt erst in einer Stunde nach Hause. Ich möchte morgen Marmelade kochen.«
    »Ich komme gleich.«
    In der Tenne nahm sie ihre Tasche vom Fahrrad und ging durch in den Anbau. Sie fragte sich, ob Dennis schon in der Dusche gewesen war.
    Rob saß unten am Computer. Als sie hereinkam, schloss er das Fenster auf dem Bildschirm, bevor sie erkennen konnte, was er machte, aber in der linken oberen Ecke blinkte das Telefonzeichen. Neben der Tastatur lagen aufgeschlagene Schulbücher und ein Heft. »Hallo«, sagte sie. »Wem hast du gerade gemailt?«
    »Niemandem, ich hab nur in die Mails reingeschaut.«
    »Und, war etwas für mich dabei?«
    »Nein.« Rob unterbrach die Verbindung zum Server. »Die Bio-Hausaufgaben kapiere ich überhaupt nicht.«
    Rebecca beugte sich über ihn. Er hatte ein Schema mit Pfeilen und Figuren gezeichnet und in seiner unleserlichen Handschrift beschriftet. Rob lernte nicht gern und Schreiben war auch nicht gerade seine Stärke.
    »Was soll das sein?«, fragte Rebecca.
    »Die Regulierung der Enzymsynthese. Wenn sich das Endprodukt E ansammelt, kann es mit E eine Verbindung eingehen und es inaktivieren. Das verstehe ich überhaupt nicht.«
    Rebecca warf einen Blick in das Buch. »Hinter dem E steht ein Komma«, sagte sie. »Es ist das erste Enzym in einer Kette. Es geht um das Endprodukt von A und allem, was damit zusammenhängt.« Sie zeigte auf das erste in einer Reihe von Symbolen. »Ziel ist, dass A nicht mehr abgebaut werden kann.«
    »Woher weißt du das?«
    »Das steht doch hier. Es gibt ein negatives Feedback.«
    Rob seufzte und lehnte sich zurück. »Ich

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