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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Du Maurier
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zu mir zurück und nahm meinen Arm. Wir standen nebeneinander und blickten über den grünen Rasen zum Meer und zu dem
    Leuchtturm auf der Landzunge hinunter.
    «Es wird schon alles gutgehen», sagte er. «Ich bin ganz ruhig und zuversichtlich. Du hast ja selbst gesehen, wie Julyan sich bei Tisch verhielt. Die Gerichtsverhandlung wird keinerlei Schwierigkeiten bieten. Es wird bestimmt alles gutgehen.»
    Ich schwieg und klammerte mich an seinen Arm.
    «Es bestand von Anfang an gar kein Zweifel, wer die Leiche war», fuhr er fort. «Doktor Philips hätte die Identität auch ohne mich feststellen können. Es war ein ganz einfacher, klarer Fall. Von dem Schuß war keine Spur mehr zu sehen. Die Kugel hatte keinen Knochen gestreift.»
    Ein Schmetterling flatterte auf seinen taumelnden Wegen an uns vorüber.
    «Du hörtest ja, was sie sagten; man nimmt an, daß das Unglück sie in der Kajüte überraschte.
    Das Gericht wird zu derselben Ansicht kommen. Phillips wird es ihnen so darlegen.» Maxim hielt inne. Ich schwieg immer noch.
    «Mir macht es nur deinetwegen etwas aus», sagte er. «Sonst bereue ich nichts. Und wenn sich alles wiederholte, würde ich nicht anders handeln. Ich bin froh, daß ich Rebecca tötete. Mein Gewissen wird sich deshalb niemals regen. Aber du – was du darunter zu leiden hast, das bedrückt mich. Ich habe dich während des Essens dauernd angesehen und nur an dich gedacht. Der drollige, rührend junge Ausdruck in deinem Gesicht, den ich so liebte, ist für immer verschwunden. Er wird nie wiederkehren. Den habe ich auch getötet, als ich dir von Rebecca erzählte. Innerhalb eines einzigen Tages hast du ihn verloren. Du bist so viel älter geworden …»

22
    Das Lokalblatt, das Frith mir am Abend brachte, trug bereits große Schlagzeilen. Er legte es vor mich auf den Tisch. Maxim war nicht im Zimmer; er war schon frühzeitig
    hinaufgegangen, um sich zum Essen umzuziehen. Frith blieb noch zögernd in der Tür stehen, als erwartete er, daß ich etwas sagen würde, und es kam mir dumm und auch unfreundlich vor, diese Angelegenheit, die allen Bewohnern des Hauses nahegehen mußte, einfach zu übergehen.
    «Ist das nicht eine scheußlich unangenehme Geschichte, Frith?» sagte ich.
    «Ja, Madam, in der Küche herrschte auch große Bestürzung darüber», erwiderte er.
    «Es ist vor allem so traurig, daß Mr. de Winter das alles noch einmal durchmachen muß.»
    «Ja, Madam, sehr traurig. Schrecklich, zum zweitenmal eine Leiche identifizieren zu müssen.
    Es besteht jetzt offenbar kein Zweifel mehr, daß das, was man im Boot gefunden hat, wirklich die sterblichen Überreste der verstorbenen Mrs. de Winter sind.»
    «Nein, Frith, diesmal scheint ein Irrtum ausgeschlossen.»
    «Als wir draußen darüber sprachen, fanden wir es alle sonderbar, daß sie sich vom Wetter so überraschen ließ. Sie war doch eine so erfahrene Seglerin.»
    «Ja, Frith, der Ansicht sind wir auch. Aber Unglücksfälle kommen ja vor. Und wie es sich genau abgespielt hat, das werden wir wohl niemals erfahren.»
    «Nein, wahrscheinlich nicht, Madam. Aber es war doch ein großer Schock für uns. Die Nachricht hat uns sehr mitgenommen. Und dazu noch so unmittelbar nach dem Ball; es traf jeden unvorbereitet. Und wird es tatsächlich zu einer Gerichtsverhandlung kommen, Madam?»
    «Ja, die üblichen Formalitäten.»
    «Selbstverständlich, Madam. Ob einer von uns als Zeuge verhört werden wird?»
    «Ich glaube nicht, Frith.»
    «Ich wäre nur zu froh, etwas für Mr. de Winter tun zu können; das weiß Mr. de Winter ja auch.»
    «Ja, Frith, das weiß er sicher.»
    «Ich habe natürlich in der Küche sofort gesagt, daß über die Angelegenheit nicht weiter gesprochen werden soll; aber es ist so schwer, ihnen den Mund zu verbieten, besonders den Mädchen. Mit Robert werde ich natürlich leicht fertig. Ich fürchte, die Nachricht hat Mrs.  Danvers sehr schwer getroffen.»
    «Ja, Frith, das glaube ich auch.»
    «Sie ging gleich nach dem Essen auf ihr Zimmer und ist seitdem nicht wieder
    heruntergekommen. Alice brachte ihr gerade eine Tasse Tee und die Zeitung hinauf, und sie sagt, Mrs. Danvers sähe sehr elend aus.»
    «Es ist sicher am besten, wenn sie in ihrem Zimmer bleibt», sagte ich. «Es hat keinen Zweck, zu arbeiten, wenn sie sich nicht wohl fühlt. Alice soll ihr das bestellen. Die Köchin und ich werden uns schon einig werden.»
    «Ja, Madam. Ich glaube ja nicht, daß sie richtig krank ist; es ist vermutlich nur die Aufregung, daß

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