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Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Titel: Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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sich über die drei Frauen und senkte die Stimme.
    »Habt ihr etwas von Sanna gehört?«, fragte er.
    Astrid, Karin und Maja schüttelten die Köpfe.
    »Frag Curt Bäckström«, sagte Astrid. »Der hängt ihr doch pausenlos am Rockzipfel.«
    Die Pastorenfrauen schauten sich wie auf Befehl hin um. Maja entdeckte Curt als Erste. Sie zeigte auf ihn und winkte, bis er sich widerwillig erhob und langsam zu ihnen herüberkam.
    Karin sah ihn an. Er machte immer so einen verängstigten Eindruck. Ging ein wenig zögernd. Fast schon seitwärts. Als wirke es zu aggressiv, frontal auf sie zuzukommen. Er schaute sie aus den Augenwinkeln an, wich aber die ganze Zeit aus, wenn sie versuchten, seinen Blick zu erwidern.
    »Weißt du, wo Sanna sich versteckt hat?«, fragte Thomas Söderberg.
    Curt schüttelte den Kopf. Und antwortete dann noch sicherheitshalber: »Nein.«
    Das war ganz offensichtlich gelogen. Seine Augen schauten ängstlich. Zugleich jedoch schien er einen Entschluss zu fassen. Er hatte nicht vor, sein Geheimnis preiszugeben.
    Wie ein Hund, der im Wald einen Knochen gefunden hat, dachte Karin.
    Curt schaute sie unter seinem Pony an. Zog den Kopf ein, wie um Anlauf zu nehmen. Als könne Thomas ihm plötzlich einen Schlag auf die Schnauze versetzen und »los« rufen.
    Thomas Söderberg machte einen verstörten Eindruck. Er wand sich, wie um die Pastorenfrauen abzuschütteln.
    »Ich will nur wissen, wie es ihr geht«, sagte er. »Ihr darf doch nichts passieren.«
    Curt nickte und ließ seinen Blick über die Bankreihen gleiten, die sich jetzt mit Menschen füllten. Er hielt die Bibel hoch, die er in der Hand gehalten hatte, und drückte sie gegen seine Brust.
    »Ich will Zeugnis ablegen«, sagte er leise. »Gott hat uns etwas zu sagen.«
    Thomas Söderberg nickte.
    »Wenn du von Sanna hörst, dann richte ihr bitte aus, dass ich nach ihr gefragt habe«, sagte er.
    Astrid sah Thomas Söderberg an.
    Und wenn du etwas von Gott hörst, dachte sie, dann richte ihm doch aus, dass ich die ganze Zeit nach ihm frage.
     

 
    ANWALT MÅNS WENNGREN, Rebecka Martinssons Chef, kam so spät nach Hause, dass es fast schon wieder früh war. Er hatte den Abend über im Sophie’s gesessen und zwei junge Damen zu allerlei Getränken eingeladen, zusammen mit einem Vertreter einer Firma, die zu den Mandanten der Kanzlei gehörte, einem erst kürzlich an die Börse gegangenen Computerunternehmen. Solche Kunden hatte er gern. Sie waren dankbar für jede Krone, die man am Finanzamt vorbeischleusen konnte. Die Mandanten, denen Buchhaltungsfehler und Steuervergehen zur Last gelegt wurden, hatten nur selten Lust, mit ihrem Anwalt in der Kneipe zu sitzen. Die blieben zu Hause und soffen dort.
    Als das Sophie’s dicht machte, hatte Måns Marika, einer der jungen Damen, sein entzückendes Büro gezeigt, und danach hatte er die kleine Marika mit Geld in der Hand in ein Taxi gesetzt und selber ein anderes genommen.
    Als er die dunkle Wohnung in der Floragatan betrat, dachte er wie so oft, dass er sich eine kleinere Behausung suchen sollte. Es war ja kein Wunder, dass er sich immer, wenn er nach Hause kam, so fühlte, na ja, so, wie er sich verdammt noch mal eben fühlte, weil seine Wohnung so öde war.
    Er warf seinen grauen Kaschmirmantel auf einen Stuhl und schlug auf dem Weg ins Wohnzimmer auf jeden Lichtschalter. Da er nur selten vor elf Uhr abends nach Hause kam, war das Videogerät immer auf die Abendnachrichten programmiert. Er schaltete es ein, und während der Vorspann der Nachrichten abrollte, ging er in die Küche und öffnete den Kühlschrank.
    Ritva hatte eingekauft. Gut. Es musste zu ihren einfachsten Aufgaben gehören, seine Wohnung in Ordnung zu halten und dafür zu sorgen, dass er frische Lebensmittel im Haus hatte. Er machte niemals Unordnung, außer in den seltenen Fällen, wenn er Gäste einlud. Die von Ritva besorgten Vorräte waren meistens noch unberührt, wenn sie durch frische Waren ersetzt wurden. Er nahm an, dass sie die alten Sachen dann für ihre Familie mit nach Hause nahm, statt sie wegzuwerfen. Ihm war das nur recht so. Er riss einen Milchkarton auf und trank direkt aus der Verpackung, während er zugleich zum Wohnzimmer hinüberhorchte. Der Mord an Viktor Strandgård war die große Nachricht des Abends.
    Ja, und deshalb ist Rebecka nach Kiruna gefahren, dachte Måns Wenngren und ging zurück ins Wohnzimmer. Er ließ sich vor dem Fernseher aufs Sofa sinken und hielt den Milchkarton noch immer in der Hand.
    »Der

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