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Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Titel: Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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Finger auf den Pausenknopf der Fernbedienung. Rebecka hob den Arm, um sich an der Reporterin vorbeizudrängen, doch die verschwand dann plötzlich aus dem Bild. Rebecka und Sanna Strandgård stiegen mehr oder weniger über sie hinweg und betraten die Wache. Die Kamera folgte ihren Rücken und man hörte die Stimme der Reporterin, ehe das Bild verschwand:
    »Au, mein Arm, verdammt. Hast du das mit im Kasten?«
    Dann meldete sich wieder die Stimme der Reporterin zu Wort.
    »Die Anwältin gehört der renommierten Kanzlei Meijer & Ditzinger an, aber niemand aus der Kanzlei war bereit, zu den Ereignissen dieses Abends einen Kommentar abzugeben.«
    Måns sah geschockt, wie ein Archivbild erschien, das die Fassade der Kanzlei zeigte. Er drückte auf den Pausenknopf.
    »Ja, das kann ich mir vorstellen, zum Teufel«, fluchte er und sprang so heftig auf, dass er sein Hemd und seine Hose mit Milch übergoss.
    Was zum Teufel macht sie denn da nur?, fragte er sich. Hatte sie wirklich hinter dem Rücken der Kanzlei die Vertretung dieser Sanna Strandgård übernommen? Da musste doch irgendein Missverständnis vorliegen. So leichtsinnig konnte sie doch gar nicht sein.
    Er schnappte sich sein Mobiltelefon und gab eine Nummer ein. Keine Antwort. Er umschloss seine Nasenwurzel mit dem rechten Zeigefinger und dem Daumen und versuchte, Klarheit in seine Gedanken zu bringen. Während er in die Diele ging und seinen Laptop holte, wählte er eine weitere Nummer. Auch hier keine Antwort. Er war außer Atem und schweißnass. Er ließ den Laptop auf den Wohnzimmertisch fallen und das Video weiterlaufen. Jetzt war der stellvertretende Oberstaatsanwalt Carl von Post vor der Kirche der Kraftquelle zu bewundern.
    »Verdammt«, fluchte Måns und versuchte, den Computer zu öffnen und zugleich sein Telefon zwischen Schulter und Ohr festzuhalten.
    Seine Hände kamen ihm ungeschickt und fahrig vor.
    Måns griff zu den Ohrstöpseln, so konnte er telefonieren und zugleich die Tastatur seines Laptops bedienen. Er probierte alle Nummern durch, bekam aber nirgendwo Antwort. Wahrscheinlich waren früher am Abend während der Sendung die Telefone heißgelaufen. Die anderen Partner fragten sich sicher, wieso zum Teufel eine ihrer Steuerfachfrauen sich im hohen Norden herumtrieb und dort Reporterinnen zu Boden schlug. Er überprüfte sein Telefon und sah, dass fünfzehn Mitteilungen eingegangen waren. Fünfzehn!
    Carl von Post schaute Måns vom Bildschirm her ins Gesicht und gab den Stand der Ermittlungen bekannt. Es waren die obligatorischen Kommentare darüber, dass sie das volle Programm durchzogen, die Nachbarn vernahmen, mit den Gemeindemitgliedern sprachen und nach der Mordwaffe suchten. Der Staatsanwalt trug einen eleganten grauen Wollmantel mit passenden Handschuhen und Schal.
    »Verdammter Stenz«, kommentierte Måns Wenngren und merkte gar nicht, dass von Post fast genauso gekleidet war wie er selbst.
    Jetzt ging endlich jemand ans Telefon. Und zwar der vergrätzte Gatte einer Partnerin. Sie war in zweiter Ehe mit einem viel jüngeren Mann verheiratet, der sich von seiner erfolgreichen Ehefrau aushalten ließ und angeblich studierte oder was zum Teufel sonst trieb.
    Der soll verdammt noch mal nicht so sauer klingen, dachte Måns.
    Als die Kollegin ans Telefon kam, folgte ein sehr kurzes Gespräch.
    »Wir können uns doch wohl gleich treffen?«, fragte Måns gereizt.
    »Wieso denn mitten in der Nacht?«
    Er schaute auf seine Breitling. Viertel nach vier.
    »Na gut«, sagte er dann. »Dann eben um sieben. Frühe Frühstücksbesprechung. Und wir versuchen, auch den anderen Bescheid zu sagen.«
    Als er das Gespräch beendet hatte, schickte er Rebecka Martinsson eine Mail. Auch sie war nicht ans Telefon gegangen. Er klappte seinen Laptop zu und spürte, als er aufstand, dass seine Hose an seinen Beinen klebte. Er schaute an sich hinunter und entdeckte die Milch, mit der er sich übergossen hatte.
    »Verdammtes Frauenzimmer«, knurrte er, während er sich die Hosen vom Leib riss. »Verdammtes Frauenzimmer.«

Und es ward Abend, und es ward Morgen, das war der zweite Tag.
    POLIZEIINSPEKTORIN ANNA-MARIA MELLA schläft in der Wolfsstunde unruhig. Die Wolken haben sich vor den Himmel geschoben, und im Zimmer ist alles schwarz. Gott selbst scheint seine Hand über die Stadt zu halten, so, wie ein Kind seine Hand über ein fliegendes Insekt wölbt. Wer sich zum Spiel eingefunden hat, soll auf keinen Fall entrinnen können.
    Anna-Maria wirft den Kopf von einer

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