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Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Titel: Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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erstatten.«
    Letzteres sagte sie zu Anna-Maria, die neben ihr stand und zu den umstehenden Häusern hochschaute. Hinter allen Fenstern bewegten sich neugierig die Vorhänge.
    »Sie wollen …«, sagte von Post und verstummte kopfschüttelnd. »Von mir aus können Sie auch gleich mit zur Wache kommen und sich im Hinblick auf eine Anzeige verhören lassen, die eine Reporterin von der Norrbottenredaktion von TV 4 gegen Sie erstattet hat.«
    Anna-Maria Mella tippte von Posts Arm an.
    »Wir bekommen Zuschauer«, sagte sie. »Es wäre nicht so lustig, wenn irgendwer aus der Nachbarschaft die Presse informierte und sich über polizeiliche Brutalität und diesen ganzen Kram verbreitete. Ich kann mich ja irren, aber ich glaube, der Alte in der Wohnung oben links nimmt uns auf Video auf.«
    Sie hob die Hand und zeigte auf ein Fenster.
    »Es wäre wohl besser, wenn Sven-Erik und ich uns verziehen, damit das hier nicht aussieht, als hätten wir eine ganze Armee geschickt«, sagte sie dann. »Wir können ja die Technik anrufen. Denn du willst doch sicher die Wohnung durchkämmen.«
    Von Posts Oberlippe zuckte vor Unbehagen. Er versuchte, hinter dem Fenster, auf das Anna-Maria gezeigt hatte, etwas zu sehen, aber die Wohnung wirkte einfach nur schwarz. Dann ging ihm auf, dass er vielleicht voll in die Kamera starrte, und er wandte seinen Blick eilig ab. Er wollte nun wirklich nicht mit polizeilicher Brutalität assoziiert werden oder es sich mit den Medien verderben.
    »Nein, ich will selbst mit der Technik reden«, sagte er. »Du kannst mit Sven-Erik zusammen Frau Strandgård zur Wache bringen. Und dafür sorgen, dass die Wohnung versiegelt wird. – Wir sprechen uns noch«, sagte er zu Sanna, dann sprang er in seinen Volvo Cross Country.
    Rebecka sah den Blick, mit dem Anna-Maria Mella dem Wagen des Staatsanwaltes hinterherschaute.
    Sieh mal an, dachte sie überrascht. Das Pferdegesicht hat ihn ausgetrickst. Sie wollen ihn loswerden, und … Verdammt, sie ist wirklich clever.
    Kaum hatte Carl von Post den Schauplatz verlassen, da senkte sich Stille über den Hof. Tommy Rantakyrö stand hilflos da und wartete auf ein Zeichen von Anna-Maria oder Sven-Erik. Sara und Lova knieten im Schnee und hatten die Arme um ihre noch immer auf dem Boden sitzende Mutter gelegt. Tjapp lag neben ihnen und leckte am Schnee. Als Rebecka sich bückte und das Fell des Hundes streichelte, schlug Tjapp kurz mit dem Schwanz auf den Boden, um zu zeigen, dass alles in Ordnung sei. Sven-Erik blickte Anna-Maria fragend an.
    »Tommy«, sagte Anna-Maria und brach damit das Schweigen, »kannst du hochgehen und zusammen mit Olsson die Wohnung versiegeln? Und kennzeichne den Wasserhahn in der Küche noch gesondert, damit niemand ihn benutzt, ehe die Technik da gewesen ist.«
    »Hallo, Sie«, sagte Sven-Erik freundlich zu Sanna. »Der ganze Wirbel tut uns wirklich schrecklich Leid. Aber uns bleibt nun einmal nichts anderes übrig. Sie müssen mit uns zur Wache kommen.«
    »Können wir die Kinder irgendwo hinbringen?«, fragte Anna-Maria.
    »Nein«, sagte Sanna und hob den Kopf. »Ich will mit meiner Anwältin sprechen, mit Frau Martinsson.«
    Rebecka seufzte.
    »Sanna, ich bin nicht deine Anwältin …«
    »Aber ich will trotzdem mit dir sprechen.«
    Sven-Erik Stålnacke schaute seine Kollegin unsicher an.
    »Ich weiß nicht …«, sagte er.
    »Ach, hören Sie doch auf«, fauchte Rebecka. »Sie ist verhaftet. Aber sie ist noch nicht mit irgendwelchen Auflagen in Untersuchungshaft gesteckt worden. Sie hat das Recht, mit mir zu sprechen. Sie können gern zuhören, wir haben nicht vor, über Geheimnisse zu reden.«
    Lova jammerte dicht neben Sannas Ohr los.
    »Was hast du gesagt, Liebling?«
    »Ich hab mir in die Hose gemacht«, heulte Lova.
    Alle Blicke richteten sich auf die Kleine. Und richtig, auf ihren alten Jeans zeigte sich bereits ein dunkler Fleck.
    »Lova braucht eine trockene Hose«, sagte Rebecka zu Anna-Maria Mella.
    »Hört mal, Kinder«, sagte Anna-Maria zu Sara und Lova.
    »Ich schlage vor, ihr kommt jetzt mit mir nach oben; da holen wir für Lova eine neue Hose, und danach könnt ihr wieder zu eurer Mama nach unten gehen. Sie wird in der Zeit nicht wegfahren. Das verspreche ich euch.«
    »Ja, tut, was die Tante sagt«, sagte Sanna, »ihr ungeheuer tüchtigen Hagebuttenblüten. Bringt mir auch was zum Anziehen mit. Und holt Tjapps Futter.«
    »Leider«, sagte Anna-Maria zu Sanna. »Nicht Ihre Kleider. Und alles, was Sie jetzt anhaben, wird der

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