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Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht

Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht

Titel: Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asa Larsson
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ist.
    Torsten klopfte an die Fensterscheibe.
    Ich will hier bleiben, dachte Rebecka und war überrascht von ihrer Heftigkeit.
    Die Grasbüschel im Wald sahen aus wie Kissen. Bezogen mit blanken dunkelgrünen Himbeersträuchern und zartgrünen Blaubeersträuchern, die sich ganz vorsichtig ein wenig rot färbten.
    Komm und leg dich hin, flüsterte der Wald. Leg deinen Kopf hin, und sieh zu, wie der Wind die Baumwipfel hin und her wiegt.
    Wieder wurde an die Fensterscheibe geklopft. Sie nickte dem überdimensional großen Jungen zu. Er stand noch immer auf der Treppe, als sie ins Haus ging.
    Die beiden Garagen der ehemaligen Werkstatt waren zu Restaurant und Bar umgebaut worden. Im Lokal standen sechs Tische aus dunkel gebeiztem lackiertem Kiefernholz an den Wänden. Sie boten jeweils sieben Personen Platz, wenn einer vor Kopf saß. Kunststoffböden aus korallenrotem Marmorimitat passten zu den rosa gestrichenen und sogar über den Schwingtüren zur Küche mit Schablone bemalten Textiltapeten. Um die außen liegenden, rosa angemalten Wasserrohre hatte jemand in dem Versuch, die Stimmung zu heben, künstliche grüne Lianen gewickelt. Hinter der dunkel gehaltenen Bar links im Raum stand ein Mann mit einer blauen Schürze und trocknete Gläser ab, um sie dann ins Regal zu stellen, wo sie mit dem Angebot an Getränken um den Platz streiten mussten. Er grüßte, als Rebecka hereinkam. Er hatte einen dunkelblauen kurzen Bart und einen Ring im rechten Ohr. Die Ärmel seines schwarzen T-Shirts wurden von kräftigen Muskeln hochgeschoben. An einem Tisch saßen drei Männer mit einem Spankorb voll Brot und warteten auf ihr Essen. Das Besteck war in weinrote Papierservietten gewickelt. Ihre Blicke folgten dem Fußball im Fernsehen. Die Fäuste lagen im Brotkorb. Arbeitsmützen auf einem freien Stuhl gehäuft. Sie trugen weiche, verwaschene Flanellhemden über T-Shirts mit Reklameaufdruck und verschlissenem Halsbund. Einer hatte einen Blaumann mit einem Firmenlogo an. Die beiden anderen hatten ihre blauen Overalls aufgeknöpft und die Oberteile abgestreift, die jetzt hinter ihnen auf den Boden hingen.
    Eine allein sitzende Frau mittleren Alters tunkte ihr Brot in einen Suppenteller. Sie lächelte Rebecka kurz zu und steckte sich dann rasch das Stück Brot in den Mund, ehe es auseinander fiel. Zu ihren Füßen schlief ein schwarzer Labrador mit weißen Altersstreifen um die Nase. Über dem Stuhl neben ihr hing ein unbeschreiblich abgenutzter barbierosa Mantel. Ihre Haare waren sehr kurz geschnitten, eine Frisur, die man freundlich formuliert »praktisch« nennen konnte.
    »Kann ich dir irgendwie behilflich sein?«, fragte Ohrring hinter dem Tresen.
    Rebecka drehte sich zu ihm und konnte nur ja sagen, dann wurde die Schwingtür aufgestoßen, und eine Frau von Mitte zwanzig kam mit drei Tellern herausgeschossen. Ihre langen Haare waren mit blonden und unnatürlich roten und schwarzen Strähnen garniert. Ihre Augenbraue war gepierct, und zwei glitzernde Steine saßen in ihrem Nasenflügel.
    Was für eine schöne Frau, dachte Rebecka.
    »Ja?«, fragte die Frau und blickte Rebecka auffordernd an.
    Sie wartete die Antwort nicht ab, sondern stellte die Teller auf den Tisch der wartenden Männer. Rebecka hatte fragen wollen, ob Essen serviert werde, aber das sah sie ja jetzt.
    »Auf dem Schild steht ›Zimmer‹«, hörte sie sich stattdessen fragen. »Was kosten die?«
    Ohrring schaute überrascht auf.
    »Mimmi«, sagte er. »Sie fragt nach Zimmern.«
    Die Frau mit den gestreiften Haaren drehte sich zu Rebecka um, wischte sich die Hände an der Schürze ab und strich sich eine schweißnasse Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Wir haben Hütten«, sagte sie. »Campinghütten aus Holz. Die kosten 270 Kronen pro Nacht.«
    Was mache ich eigentlich hier, fragte Rebecka sich.
    Und gleich darauf dachte sie: Ich will hier bleiben. Allein.
    »Na gut«, sagte sie leise. »Ich komme gleich mit einem Mann zurück, und dann essen wir. Wenn er auch nach Zimmern fragt, dann sagst du, dass du nur Platz für mich hast.«
    Mimmi runzelte die Stirn.
    »Warum sollte ich?«, fragte sie. »Das wäre doch ein sauschlechtes Geschäft für mich.«
    »Durchaus nicht. Wenn du sagst, dass du auch für ihn Platz hast, dann überlege ich mir die Sache anders, und wir wohnen im Winterpalast in der Stadt. Also: ein Übernachtungsgast oder keiner.«
    »Hast du sonst keine Ruhe vor dem Kerl oder was?«, fragte Ohrring grinsend.
    Rebecka zuckte mit den Schultern. Sollten sie

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