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Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht

Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht

Titel: Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asa Larsson
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Suchen zu helfen, sie wusste schon gar nicht mehr, wonach, hatte sie einen Stapel aus Pullovern und anderen Kram angehoben, und da war ein kleines Krabbeltier eilig in die tieferen Schrankregionen geflohen. Sie wollte nicht daran denken. Wann hatte sie zuletzt die Klappe unter der Badewanne geöffnet? Und die verdammten Küchenschubladen voller Schrott? Wie fanden alle anderen Menschen Zeit für solche Arbeiten? Und die Energie?
    Ihr Diensttelefon spielte draußen im Vorraum seine eigene kleine Melodie. Das Display zeigte eine ihr unbekannte 08 -Nummer.
    Der Anrufer stellte sich als Christian Elsner vor, Professor der Religionswissenschaften. Es gehe um das Symbol, nach dem die Polizei in Kiruna sich erkundigt hatte.
    »Ja?«, fragte Anna-Maria.
    »Leider habe ich dieses Symbol nicht finden können. Es hat Ähnlichkeit mit dem akademischen Zeichen für Probe oder Test, der Unterschied ist dieser Haken, der sich durch den Halbkreis zieht. Der Halbkreis steht ja oft für das Unvollkommene oder ab und zu auch für das Menschliche.«
    »Dieses Symbol existiert also nicht?«, fragte Anna-Maria enttäuscht.
    »Ach, jetzt sind wir schon bei den schweren Fragen«, sagte der Professor. »Was existiert? Existiert Donald Duck?«
    »Nein«, sagte Anna-Maria. »Oder nur in der Phantasie.«
    »In Ihrem Kopf?«
    »Ja. Und in dem von anderen, aber nicht in Wirklichkeit.«
    »Hmm. Und wie sieht es mit Ihrer Liebe aus?«
    Anna-Maria stieß ein überraschtes Lachen aus. Ein angenehmes Gefühl tauchte plötzlich in ihr auf. Es machte ihr ausnahmsweise Spaß, einen Gedanken zu denken.
    »Das wird jetzt aber schwierig«, sagte sie.
    »Ich habe dieses Symbol nicht finden können, aber ich suche ja in der Geschichte. Symbole müssen irgendwann entstehen. Und das hier kann ebenso gut neu sein. In bestimmten Musiksparten gibt es viele Symbole. Und auch in mancher Literatur, Fantasy und so.«
    »Wer könnte denn darüber etwas wissen?«
    »Musikjournalisten. Was Bücher angeht, da gibt es hier in Stockholm ein gut sortiertes Fachgeschäft für Sciencefiction und Fantasy und solche Dinge. In Gamla Stan.«
    Sie beendeten das Gespräch. Anna-Maria war unzufrieden. Sie hätte sich gern noch weiter mit dem Professor unterhalten. Aber was hätte sie ihm sagen sollen? Schade, dass man sich nicht in seinen eigenen Hund verwandeln konnte. Und dann zusammen mit dem Hund in den Wald laufen. Und über die neuesten Gedanken und Überlegungen reden, das machten ja viele mit ihren Hunden. Und Anna-Maria, vorübergehend in einen Hund verwandelt, könnte zuhören. Ohne sich zu einer intelligenten Antwort gezwungen zu fühlen.
    Sie ging in die Küche. Robert hatte sich nicht vom Fleck gerührt.
    »Ich muss kurz ins Büro«, sagte sie. »Ich bin in einer Stunde wieder da.«
    Sie spielte einen Moment mit dem Gedanken, ihn zu bitten, das Putzen zu übernehmen. Aber das verkniff sie sich. Er hätte es ja doch nicht gemacht. Und wenn sie ihn gebeten hätte, wäre sie dann schrecklich wütend und enttäuscht gewesen, wenn sie zurückkam und er noch immer wie zuvor am Küchentisch saß.
    Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss. Es war besser, sich nicht zu streiten.
    Zehn Minuten später saß Anna-Maria im Büro. In ihrem Postfach lag ein Fax vom Labor. Auf der Drohzeichnung waren jede Menge Fingerabdrücke gefunden worden – alle von Mildred Nilsson. Sie wollten noch weitere Untersuchungen vornehmen. Aber das konnte einige Tage dauern.
    Sie rief die Auskunft an und ließ sich die Nummer eines Buchladens mit Schwerpunkt Sciencefiction nennen, der irgendwo in Gamla Stan sein sollte. Der Mann bei der Auskunft wurde sofort fündig und verband sie.
    Eine Frau meldete sich, und Anna-Maria sagte ihren Spruch auf und beschrieb das Symbol.
    »Tut mir leid«, sagte die Buchhändlerin. »So auf die Schnelle fällt mir nichts ein. Aber faxen Sie mir doch die Abbildung, dann kann ich mich bei der Kundschaft umhören.«
    Anna-Maria versprach das, bedankte sich für die Hilfe und legte auf.
    Gleich darauf klingelte das Telefon. Sie nahm ab. Es war Sven-Erik Stålnacke.
    »Du musst herkommen«, sagte er. »Es geht um diesen Pastor. Stefan Wikström.«
    »Ja?«
    »Er ist verschwunden.«

IN TRÄNEN AUFGELÖST stand Kristin Wikström in der Küche des Pfarrhauses von Jukkasjärvi.
    »Hier«, schrie sie Sven-Erik Stålnacke an. »Hier ist Stefans Pass. Wie können Sie überhaupt danach fragen? Er ist nicht verreist, das habe ich doch schon gesagt. Meinen Sie, er würde seine Familie

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