Rebel Force 01 - Im Fadenkreuz
morgen Schurke.
Die Galaxis konnte ein verwirrender Ort sein.
»Wenn es Ihnen gut genug geht, dass Sie flirten können, dann können Sie auch ein paar Fragen beantworten«, sagte sie streng. »Wollen Sie mir bitte erzählen, was sie hier draußen machen und warum Sie für jemand anders mitkämpfen?«
»Ist das Ihre Art, sich zu bedanken?«, fragte der Pilot. »Denn wenn das so ist, dann sollten Sie und ihr schießwütiger Freund dringend an ihren Manieren arbeiten.«
Leia seufzte. »Vielen Dank. Aber jetzt... was hatten Sie dort draußen zu suchen?«
»Was hatten Sie hier draußen zu suchen?«, konterte er. »Wer sind Sie überhaupt?«
»Ich habe zuerst gefragt«, sagte Leia. Sie biss sich auf die Lippe, um ein weiteres Grinsen abzufangen.
»Das stimmt.«Der Pilot sah einen Moment lang nachdenklich drein. »Die Wahrheit?«
»Das wäre nett.«
Er streckte ihr die Hand hin, zuckte aber vor Anstrengung zusammen. Sie nahm sie und schüttelte sie, wobei sie darauf achtete, nicht zu fest zu drücken. »Tobin Elad«, sagte er. »Dissident, Guerilla-Krieger, Exilant, Waise und eher scheußlicher Poet. Wenn auch nicht in dieser Reihenfolge,«
»Leia«, sagte sie. Ihren Nachnamen behielt sie für sich.
»Professionelle Jungfrau in Nöten?«, fragte er, als ihm klar war, dass sie keine weiteren Informationen preisgeben wollte.
»Ich ziehe es vor, mich selbst zu retten, vielen Dank.«
»Ich werde es mir für die Zukunft merken«, sagte er unbeschwert. »Ich möchte Ihnen ja nicht zu nahe treten.«
»Sie bezeichnen sich als Krieger«, sagte Leia. »Das bedeutet, dass Sie einen Feind haben:«
Er wurde plötzlich ernst. »Wir alle haben einen Feind. Das Imperium.«Wieder versuchte er sich in eine sitzende Position zu bringen. Dieses Mal schaffte er es trotz der Schmerzen nach oben. »Wenn ich auch annehme, dass jeder einen anderen Grund für das Kämpfen hat.«
Leia hatte den Verdacht, dass sein schmerzerfüllter Gesichtsausdruck nichts mit der verwundeten Schulter zu tun hatte, »Und Ihr Grund?«, fragte sie leise.
»Gründe«, entgegnete er. »Drei. Oder Hunderttausende. Kommt darauf an, wie man sie zählt.«Er verfiel in Schweigen.
Leia wartete. Sie wollte ihm das Tempo überlassen.
Sein Blick richtete sich auf einen Punkt hinter ihrer Schulter. Er starrte wie gebannt die Instrumente an der Wand hinter ihr an. Sie nahm die verblassenden Prellungen an seinen Armen und seinem Oberkörper wahr, sah das Netz aus Narben, das sein vom Wetter gegerbtes Gesicht überzog. Er war ein paar Jahre jünger als Han, doch das düstere Etwas in seinen Augen ließ ihn sehr viel älter erscheinen.
»Zuerst wollte ich nur meinen Frieden«, sagte er. »Eine friedliche Koexistenz mit dem Imperium. Unsere Lebensart erhalten. Waren Sie jemals auf Malano III?«
Leia schüttelte den Kopf. Sie wusste, dass es sich um eine Welt knapp außerhalb des galaktischen Kerns handelte, doch sie war noch niemals dort gewesen.
»Es ist ein wunderschöner Ort«, sagte er. »Überall Bäume. Unsere Städte waren ein grünes Idyll, durchzogen von kristallblauen Flüssen. Und wir sind ein friedliches Volk.«Er runzelte die Stirn. »Waren. Wir waren eins. Doch das reichte dem Imperium nicht. Nein, es war nicht genug, dass wir schweigend gehorchten. Sie wollten unseren ruhigen Planeten in ein Lager für ihre Armeen und Waffeninstallationen verwandeln. Das Land mit Kasernen und Fabriken überziehen. Seine Bürger zu Arbeitern machen.Arbeit' war zumindest ihr Begriff dafür.«
Er verzog das Gesicht. »Ich habe es als das bezeichnet, was es war: Sklaverei.«
»Das muss dem Imperium sehr gefallen haben«, sagte Leia ironisch.
»Nicht allzu sehr«, antwortete er. »Diejenigen unter uns, die sich widersetzten, wurden vertrieben. Wir, die wir schweigsame Opponenten waren, wurden zu Saboteuren. Wir schlichen uns nachts in die Stadt, legten Sprengsätze und versuchten die Kontrolle zurückzubekommen.«Er schüttelte den Kopf. »Wir waren Narren. Das ist mir jetzt klar. Es ist Wahnsinn anzunehmen, dass man es mit dem Imperium aufnehmen kann.«
»Es ist niemals töricht, für die Gerechtigkeit zu kämpfen«, behauptete Leia entschlossen.
»Es ist töricht, das zu verleugnen, was man als Wahrheit kennt. Und die Wahrheit ist, dass wir wenige Schwache waren. Das Imperium war stark. Wenn sie uns nur bestraft hätten.«Ihm blieben die Worte im Hals stecken. Dann räusperte ersieh. Als er wieder zu sprechen begann, war seine Stimme nahezu ausdruckslos. »Mirabel,
Weitere Kostenlose Bücher