Rebel Force 02 - Die Geisel
Lichtschwerts. Er aktivierte die Klinge und durchtrennte mit einem kurzen, sauberen Schnitt die Fesseln an seinen Handgelenken. Er sprang auf die Füße und hielt die ausgestreckte Klinge nur wenige Zentimeter vor J'er Nahjs Kehle.
»Nicht«, sagte Nahj leise. Luke wurde klar, dass er mit Halle sprach, die ihn ungeachtet der Tatsache, dass er bewaffnet war, anspringen wollte.
»Ein Schrei«, sagte Halle warnend leise zu Luke, »und du hast zehn Männer mit Blastern am Hals.«
»Ein Zentimeter«, sagte Luke und warf einen demonstrativen Blick auf die Lichtschwertklinge. »Sind eure Männer mit Blastern schneller als meine Klinge?« Er hatte nicht vor, Nahj oder sonst einem von ihnen etwas anzutun. Doch Halle musste glauben, dass er dazu bereit wäre.
Nahj schüttelte den Kopf. »Wir waren uns einig, dass wir keine Gewalt anwenden«, sagte er bemerkenswert ruhig. Er wandte sich an Luke. »Was nun?«
»Nun?« Luke zögerte kurz und deaktivierte dann sein Lichtschwert. Nahj gab ein hörbares Seufzen von sich, als der blaue Strahl verschwunden war. »Jetzt nehme ich Kontakt mit Leia auf, und wir versuchen eine Möglichkeit zu finden, eurem Volk zu helfen. Genau so, wie ich es versprochen habe.« Er streckte die Hand aus. »Einer eurer Leute hat mir den Comlink abgenommen.«
»Das war nur eine Vorsichtsmaßnahme.« Nahj holte seinen eigenen Comlink aus seinem Mantel und hielt ihn Luke hin.
»Nimm meinen.«
»J'er!«, stieß Halle hervor, »Wenn er die Sicherheitskräfte ruft.«
Nahj ignorierte sie. »Bitte«, sagte er zu Luke. »Wenn auch unsere Methoden falsch waren, so solltest du uns wenigstens glauben, dass unsere Motive reiner Natur sind. Wir wussten, dass die Prinzessin nur für kurze Zeit auf Delaya sein würde und dass die Regierung alles daransetzen würde zu verhindern, dass sie von unserem Schicksal erfährt. Wir waren verzweifelt, Wir sind verzweifelt.«
Luke schaltete den Comlink an.
»Luke!« Leia klang erleichtert. »Wir haben überall nach dir gesucht! Was ist passiert? Ist alles in Ordnung?«
Luke sagte einen Moment lang nichts und erwiderte Nahjs suchenden Blick. Leia würde vor Wut schäumen, wenn sie die Wahrheit erfuhr. Sie würde J'er Nahj niemals vertrauen, und das konnte sogar die Hilfe für sein Volk vereiteln.
Doch andererseits erschien es Luke falsch, sie anzulügen.
Was soll ich tun?, fragte er sich im Stillen und hoffte, dass die rätselhafte Sicherheit, die er zuvor empfunden hatte, wieder zurückkehrte. Doch die Macht - sollte sie es gewesen sein - schwieg. Er war auf sich gestellt.
»Alles in Ordnung«, sagte er mit sicherer Stimme. »Ich habe nur beschlossen. ein paar Erkundungen anzustellen.«
J'er Nahj gab dasselbe leise Seufzen von sich, das ihm entwichen war, als Luke das Lichtschwert von seiner Kehle genommen hatte. Halles finstere Miene jedoch blieb.
»Bist du auf dem Rückweg?«, fragte Leia. Sie klang immer noch besorgt.
»Nein, ich glaube, du solltest besser zu mir kommen«, sagte Luke zu ihr. »Hier gibt es etwas, das du sehen solltest.«
KAPITEL SIEBEN
»Sind Sie sicher, dass er nicht erwähnt hat, was er hier draußen zu suchen hatte?«, fragte Han, als sie durch die matschigen Straßen stapften. Falls es Matsch war - es roch eher nach Gülle.
Leia schüttelte den Kopf. »Er sagte nur, es wäre wichtig, dass wir kommen.«
Han hatte nichts dagegen, jemandem zu Hilfe zu kommen. Der Junge hatte sich offensichtlich wieder mal in irgendwelche Schwierigkeiten geritten, wie immer. Han wünschte sich lediglich, er hätte sich diese Schwierigkeiten weniger weit entfernt gesucht.
Im Hotel gab es Parkservice für Gleiter, eine grüne Ballschlägerbahn, frisch gepressten Juma-Saft und blutiges Nerf-Steak - und alles komplett von der delayanischen Regierung bezahlt. Hier hingegen, am äußeren Rand der Stadt, gab es nichts als verlassene Baustellen, riesige, faulende Müllgruben und Abwasser. Abgemagerte Nagetiere mit Flecken aus grün-gelbem Fell huschten in den Abfällen umher, und die Luft war voller Bluddfliegen. Außerdem war sich Han sicher, einen Blick auf einen Borrat von mindestens zwei Metern Länge vom Schwanz bis zur Schnauzenspitze erhascht zu haben, der unter einem nahe liegenden Gebäude buddelte. Nicht, dass Han etwas gegen Lebensformen in der dunklen Ecke der Stadt hatte - dennoch konnte etwas Luxus von Zeit zu Zeit nicht schaden.
Die öffentlichen Verkehrsmittel reichten nicht einmal bis in diese Gegend, und der angeheuerte Fahrer hatte sich
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