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Rebel Force 02 - Die Geisel

Rebel Force 02 - Die Geisel

Titel: Rebel Force 02 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Wheeler
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über den schwächsten Witz, verteilte Komplimente für die lächerlichste Kleidung. Und doch hatte Bail Organa insgeheim voller Respekt von ihm gesprochen.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte Fess.
    »Was glauben Sie denn?«, fuhr Leia ihn an. Dann fing sie sich. Als Prinzessin und Senatorin hatte sie gelernt, mit ihren Feinden besonnen umzugehen. Und Fess war kein Feind, er war nur ein harmloser Parasit. »Es geht mir gut«, sagte sie etwas freundlicher. »Danke für die Hilfe mit den Jungen.«
    Fess schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht mit ansehen, wenn Kinder dazu gezwungen sind, ein Leben auf der Straße zu führen.«
    Das klang nicht nach dem Fess, an den sie sich erinnerte. Aber damals war auch alles anders gewesen.
    »Wir sollten gehen«, riet Leia.
    »Ich komme mit«, schlug Fess vor. »Es ist gefährlich allein hier draußen.«
    »Ich bin wohl kaum allein«, sagte sie und warf Chewbacca einen Seitenblick zu, der die Menschen um fast einen Meter überragte. Der Wookiee polterte zustimmend.
    »Ich kenne diese Stadt«, gab Fess zu bedenken. »Ich kann euch behilflich sein. Vielleicht mehr, als ihr denkt.«
    Han schnaubte verächtlich. »Wieso bilden sich alte Männer immer ein, sie wären so großartig?«
    »Wie bitte?«
    »Sie erinnern mich grade nur an jemanden, der glaubte, wir könnten seine Hilfe brauchen«, sagte Han. »Ging nicht gerade gut für ihn aus.«
    »Vielleicht hatte er nicht meine Fähigkeiten«, sagte Fess sanft. »Aber wie Sie wünschen.«
    Als sie sich verabschiedeten, fragte sich Leia, ob sie ihn jemals wiedersehen würde und ob es ihr überhaupt etwas ausmachte.
    Die Gedanken hätte sie sich sparen können. Sie waren nur ein paar Straßen weiter, als Han verstohlen einen Blick über die Schulter warf. »Dieser starrköpfige alte Mann.«
    Leia blieb sofort stehen. »Er folgt uns?« Sie wirbelte herum, doch die Straßen waren leer.
    »Er zieht sich jedes Mal in eine Gasse zurück, wenn ich mich umdrehe«, sagte Han. »Ganz schön verstohlener Typ, aber nicht verstohlen genug. Ich schätze, er weiß nicht, mit wem er es zu tun hat, richtig, Chewie?«
    Der Wookiee bellte eine bejahende Antwort.
    »Soll ich ihn abhängen?«, fragte Han.
    Leia schüttelte den Kopf und machte sich wieder auf den Weg. »Wenn er uns unbedingt folgen möchte, dann lassen Sie ihn doch.«
    So wie sie Fess kannte, ging sie davon aus, dass sein Hilfsangebot so leer war wie sein Kopf. Und doch beruhigte es sie irgendwie, dass er ihnen folgte. Als ob irgendein kindischer, irrationaler Teil ihres Selbst an das glaubte, was ihr Vater ihr einst gesagt hatte: Dass ihr nichts zustoßen würde, so lange Fess llee am Leben war.

KAPITEL ACHT

    »Fesssss«, zischt sie und lacht beim Klang ihrer Worte, die nass und schleimig waren wie die eines kowakianischen Eidechsenaffen Und genau so sieht er auch aus, beschließt sie. Mit seinem schmierigen Grinsen und diesen Haarbüscheln, die aus seinen Ohren wachsen. »Fess der Eidechsenaffe.«
    »Pst!«, sagt Winter zu ihr. »Am Ende hören sie uns noch!«
    »Entspann dich«, sagt Leia zu ihrer besten Freundin. »Hier wird uns niemand finden.« Sie haben sich am Rand des großen Ballsaals versteckt, hinter einer weit ausladenden Marmortreppe. Leia sollte eigentlich mitten im Saal sein und in einem langen Ballkleid aus Schimmerseide über den Tanzboden fegen.
    Doch das war, bevor sie und Winter eine riesige Wollmotte in der Schreibtischschublade des Landwirtschaftsministers versteckt haben. Er hat es verdient, doch Leias Vater sah das anders (vor allem, nachdem sich die Wollmotte durch ein Blatt Flexiplast gefressen hat, auf dem das Haushaltsbudget für das ganze nächste Jahr stand). Jetzt hat man sie von der Teilnahme an der Feier ausgeschlossen. Doch Leia hat beschlossen, dass sie trotzdem zusehen kann.
    Hier ist es sowieso lustiger. Sie haben einen Haufen Essen geplündert, von T'iil-Samen-Torte bis zu gewürztem Grazer-Kuchen. Und von ihrem Standpunkt aus können sie all die dummen Menschen hören, die ihren Vater zu beeindrucken versuchen. Leia ist erst acht Jahre alt, aber sie weiß, dass es nicht die richtige Methode ist, zu allem, was er sagt, zu nicken und zu grinsen.
    Sie knabbern an Stücken von gesüßter Oro-Rinde und beobachten, wie Groos Corado versucht, Tasha Moore zum Tanzen zu überreden. Sie kichern, als die Brüder Cassio und Pol Prentiss darüber streiten, wer von ihnen beim Ballschläger schummelt. Doch am schlimmsten von allen ist Fess llee. Leia hat noch nie

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