Rebel Force 02 - Die Geisel
wohlbekannt. Das muss nicht heißen, dass sie sich auf einer Rekrutierungsmission befindet.«
»Wachen Sie doch auf, Fess«, fuhr Halle ihn an. »Sie lässt ihre Gehilfen jetzt schon seit Wochen auf Delaya herumstochern. Und sie ist hier, um den Handel perfekt zu machen. Sie haben sie doch mit Kiro Chen gesehen.«
Bei der Erwähnung des Namens brach Gemurmel aus. Obwohl niemand von ihnen Kiro persönlich kannte, war es allgemein bekannt, dass er mit General Rieekan arbeitete. Und alle wussten, dass Rieekan auf der Seite der Allianz stand.
»Ich wollte glauben, dass ihre Hilfsangebote ernst gemeint waren«, sagte Nahj. »Aber es scheint nun klar zu sein, dass sie andere Prioritäten hat.«
Die Zwillingsbrüder Driscoll und Trey Bruhnej murmelten voller Abscheu miteinander. »Hat sie noch nicht genug von uns umgebracht?«, begehrte Driscoll schließlich auf.
»Offenbar sind ihr zwei Milliarden noch zu wenig«, stichelte Halle. »Und deswegen werden wir sie dieses Mal auch aufhalten.«
»Und wie genau wollen wir das anstellen?«, fragte Ferus emotionslos. Er verbarg seine Besorgnis.
»Sie und ihre Verbündeten planen, sich morgen Nacht von ihren 'Beschützern' aus der Regierung wegzuschleichen«, verkündete Halle. »Sie haben ein geheimes Treffen mit denen aus unserem Volk anberaumt, die dumm genug sind, ihr die Rebellen-Lügen abzukaufen. Dieses Treffen wird nicht stattfinden.«
Ferus ließ sich nichts anmerken. Also ließ Halle Leia von jemandem beobachten. Sein Geist machte plötzlich gegen seinen Willen einen Sprung zu den drei Jungs, die er hin und wieder für kleine Aufgaben bezahlte. Mazi und die Jungs schienen für Geld alles zu tun. War es wirklich nur ein Zufall gewesen, dass sie Leia in der Gasse aufgelauert hatten?
Ebenso wenig wie Halle glaubte Ferus an Zufälle.
J'er Nahj schüttelte den Kopf. »Das Treffen zu stören wird nichts bringen. Wenn die Leute dumm genug sind, sich der Prinzessin und ihrer Rebellion anzuschließen, dann werden sie das sowieso tun. Morgen oder am Tag darauf.«
»Sie können sich der Prinzessin nicht mehr anschließen, wenn die Prinzessin nicht mehr fragt«, sagte Halle.
»Sie wird nicht aufgeben«, erwiderte Nahj. »Sie scheint nicht zu begreifen, dass Alderaan genug bezahlt hat.«
»Wieso sollte sie auch?«, spottete Halle. »Sie selbst musste ja nicht bezahlen.«
Ferus wusste, dass das alles andere als wahr war. Aber er schwieg weiter.
»Das Treffen wird nicht stattfinden, weil die Prinzessin nicht verfügbar sein wird«, fügte Halle hinzu. »Sie wird bei uns sein.«
»Entführung?«, fragte Nahj. »Nein.«
»Sind Sie mit den Methoden nicht einverstanden?«, fragte Halle voller Ironie. »Ich muss gestehen, dass ich recht überrascht bin.«
»Das war ein Fehler«, protestierte Nahj. »Und der Junge hat es bewiesen, indem er uns aus eigenen Stücken half.«
Ferus musste seine Wut unterdrücken. Er hatte Gerüchte gehört, doch dies war die erste Bestätigung. Nahj hatte Luke also gegen dessen Willen in das Lagerhaus gebracht. Und Luke hatte die Situation irgendwie zu seinem Vorteil gewendet. Doch wenn etwas schiefgegangen wäre.
Diese Instabilität der Situation war erschreckend. Wenn Obi-Wan mit Luke recht hatte und die Zukunft der Galaxis auf den Schultern des Jungen ruhte, wie konnte man ihn dann ohne vernünftige Ausbildung und Schutz herumziehen lassen? Was wäre, wenn das Undenkbare einträfe?
»Das mag vielleicht ein Fehler gewesen sein«, räumte Halle ein, »doch diese Sache ist es nicht. Prinzessin Leia ist ein wertvoller Glücksfall. Gerüchte besagen, dass sogar der Imperator selbst sie in die Finger bekommen möchte. Stellt euch nur vor, was er uns im Gegenzug anbieten könnte.«
»Reden Sie etwa davon, die Prinzessin gegen ein Lösegeld auszuliefern? An das Imperium?« Nahj konnte es nicht glauben. »Sie würden Sie töten.«
»Sie würden uns ein Zuhause geben«, sagte Halle ruhig. »Einen neuen Planeten. Ein neues Alderaan.«
»Welchen Grund haben Sie, das zu glauben?«, fragte Driscoll.
»Sie haben bereits zugestimmt.«
»Sie haben das Imperium kontaktiert?«, fragte Ferus. Bei dem Gedanken, wie Darth Vaders Schiff auf diesen Planeten geflogen kam und sein dunkler Schatten sich über Leia legte, wurde ihm übel.
»Halle, wie konnten Sie das tun?«, fragte Nahj.
»Seht ihr nicht, was sie uns angetan hat?«, rief Halle wütend. »Alderaan existiert nicht mehr, und sie will noch mehr Tote! Unser Leiden wird kein Ende nehmen, bis jemand
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