Rebel Force 02 - Die Geisel
selbst. »Sie weiß nicht mehr, was sie sagt.«
»Wir alle sind aufgeregt«, sagte Nahj. Er sprach leise, doch in seinem Blick war Wut zu lesen. »Als Sie uns versprochen haben, uns auf jede erdenkliche Weise zu helfen, Euer Hoheit, dachte ich nicht, dass Sie damit meinten, uns in die Hände des Imperiums zu geben.«
»Jeder Rebell ist ein Freiwilliger«, sagte Leia. »Jeder Mann und jede Frau hier hat die freie Wahl.«
Luke warf ihr einen stechenden Blick zu. Sie war gefährlich dicht davor zuzugeben, dass Halle und Nahj recht hatten und sie wirklich für die Rebellenallianz rekrutierte. Es war ein gefährlicher Ausrutscher. Und auch der passte nicht zu ihr.
»Sie sind ihre Anführerin«, sagte Nahj bissig. »Sie tun, was Sie sagen.«
Ihre Anführerin, dachte Luke. Nicht unsere.
Leia sah Fess an. »Spricht er auch für Sie?«
»Ich spreche für mich selbst«, antwortete Fess.
Es war eigenartig. Luke hatte Leias Geschichten über Fess' Possenreißerei und Hohlköpfigkeit gehört. Doch die Geschichten passten nicht zu diesem Mann.
»Sie stellen sich so unbeschwert der Gefahr«, begann Fess. »Und der Kampf reicht Ihnen, um sich am Leben zu erhalten. Deswegen haben Sie auch nachvollziehbare Schwierigkeiten zu verstehen, dass diese Menschen hier keinen Kampf brauchen. Sie brauchen etwas zu essen. Bacta. Decken. Und Sie bieten Ihnen einen Krieg. Das ist kein Ersatz für ein Zuhause.«
»Ich biete ihnen einen Grund zu leben«, erwiderte Leia aufgebracht. »Die Allianz hat mir einen Grund gegeben weiterzumachen. Diese Chance sollte jeder bekommen.«
»Nicht jeder ist wie Sie«, gab Fess zu bedenken. »Manche Leute wollen einfach nur in Frieden leben.«
Lukes Gedanken flogen zurück zu den schwelenden Leichen Onkel Owens und Tante Berus. Sie hatten auch niemals gegen jemanden kämpfen wollen. Das Imperium hatte das nicht interessiert.
»Es ist auch nicht jeder wie Sie«, sagte Leia mit einem vor Zorn bleichen Gesicht. »Nicht jeder ist so feige und schwach. So nutzlos.«
Fess öffnete den Mund - und schloss ihn gleich wieder. Er wandte sich an Nahj. »Ich glaube es ist besser, ich gehe jetzt.«
Nahj nickte. »Ich komme mit.« Er streckte Leia die Hand hin. »Sie haben mir ein Versprechen gegeben, Euer Hoheit. Ich hoffe, Sie vergessen es nicht.«
»Ich habe versprochen, das Imperium zu besiegen«, sagte Leia. »Und nichts ist wichtiger als das.«
KAPITEL ZWÖLF
»Sie sind zu spät«, sagte Halle Dray wütend. Sie stand in der Tür und blockierte den Durchgang. »Sind Sie sicher, dass Ihnen niemand gefolgt ist?«
Ferus nickte. »Was denken Sie, warum ich zu spät bin?«
Sie trat zur Seite.
»Sie haben nie erwähnt, dass Sie mit der Prinzessin so vertraut sind«, bemerkte sie, als er ihr in das verlassene Haus folgte. Die anderen waren bereits angekommen. Sie hatten sich in den staubigen Überresten des Wohnzimmers versammelt. Stahlglas-Scherben lagen auf dem Boden, und durch die zerbrochenen Fenster fiel Mondlicht herein. Es war ein trauriger, vergessener Ort in einer traurigen, vergessenen Gegend der Stadt. Der perfekte Ort für Geheimnisse.
»Vertraut würde ich es nicht nennen«, widersprach Ferus. »Falls es Ihnen nicht aufgefallen ist: Sie hasst mich. Und jetzt, da sie weiß, dass ich einer von euch bin, noch viel mehr.«
»Das stimmt.« Halles Tonfall quoll über vor Sarkasmus. »Manchmal vergesse ich, dass Sie einer von uns sind.«
Es hatte Ferus nicht viel Zeit gekostet, das Vertrauen der anderen zu gewinnen, doch Halle war immer noch wie eine uneinnehmbare Festung. Er nahm es allerdings nicht persönlich, denn sie vertraute niemandem.
J'er Nahj hatte Ferus irgendwann einmal erzählt, dass sie in einem Med-Center für Tiere auf Alderaan gearbeitet hatte, wo sie sich um verletzte Halmvögel und kranke Weidetiere gekümmert hatte. Doch das war früher gewesen, in einer Zeit, die sie als ihr vorheriges Leben bezeichnete. Falls noch irgendetwas ihrer einstigen Sanftmut übrig geblieben war, dann versteckte sie es gut.
»Wir hatten recht«, sagte Halle zu der Gruppe, als das Treffen begann. »Leia ist hier, um Überlebende für die Rebellion zu rekrutieren. Sie gibt vor, uns helfen zu wollen, aber in Wirklichkeit sucht sie nur Märtyrer für ihre Sache.«
»Habt ihr Beweise dafür?«, fragte Ferus.
»Wohin auch immer Leia geht, es folgt ihr stets eine neue Ernte Rebellen nach, Ich glaube nicht an diese Art von Zufällen.«
Ferus runzelte die Stirn. »Leias Sympathien für die Rebellion sind
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