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Rebel Force 02 - Die Geisel

Rebel Force 02 - Die Geisel

Titel: Rebel Force 02 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Wheeler
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sie vielleicht nach unten klettern.
    Vielleicht.
    Leia ließ sich mit den Füßen voraus hinunter. Sie hielt sich so eisern fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Dann begann sie ihre Beine vor- und zurückzuschwingen, um Schwung aufzubauen.
    Haben Sie Angst, Euer Anbetungswürdigkeit?, spöttelte Hans Stimme, als sie zögerte. Vielleicht baut Ihnen jemand einen königlichen Turbolift, wenn Sie nur lange genug warten.
    Verschwinden Sie aus meinem Kopf!, rief Leia lautlos, schwang sich mit einem letzten, tiefen Atemzug nach vorn und ließ los.
    Für einen Moment flog sie mit ausgestreckten Armen durch die Luft.
    Dann knallte sie gegen den Kran. Ihr Kopf schlug mit einem dumpfen Geräusch auf den Durastahl. Sie schmeckte Blut an ihrer aufgeplatzten Lippe. Aber sie war am Leben.
    Leia schlang die Arme um den Kran, drückte sich mit der Brust dagegen und suchte mit den Füßen nach einem Halt. Ein
    Wunder weniger, dachte sie und versuchte, nicht nach unten zu dem nicht mehr allzu fernen Boden zu schauen. Noch eins übrig.
    Sie empfand keine Furcht. Etwas an dem kalten Durastahlkran an ihrer Haut, an der schwindelerregenden Höhe, kam ihr vertraut vor. Dünne Streben ragten in regelmäßigen Abständen aus dem Kran hervor, an denen sie ohne große Schwierigkeiten nach unten klettern konnte. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie übermütig wurde. Die nächste Strebe war nicht dort, wo ihre Finger sie erwarteten. Sie rutschte ab und stürzte plötzlich auf den Boden zu.
    Der Instinkt übernahm das Regime. Ihr Arm schoss hinaus und bekam mitten im Flug im exakt richtigen Augenblick das Gitterwerk zu fassen. Sie riss sich dabei fast die Schulter aus dem Gelenk, trotzdem ließ sie nicht los. Jetzt baumelte sie an einem Arm 15 Meter über dem Boden. Ein schmaler Laufsteg erstreckte sich über ihr. Sie musste sich nur hochziehen und hinunterklettern.
    Unglaublich, dachte sie voller Erstaunen. Es war unwahrscheinliches Glück gewesen, dass sie im richtigen Augenblick das Gerüst zu fassen bekommen hatte.
    In diesem Moment gab die Stange nach, an der sie hing. Das Metallstück brach ab, und Leia griff verzweifelt nach dem Rand des Laufstegs. Sie fing sich gerade noch mit den Fingerspitzen. Doch die Stange landete mit solch lautem Geschepper in einem Stapel Durastahlträger, dass das ganze Gebäude zu erzittern schien.
    Sie hörte jemanden rufen und dann näher kommende Schritte.
    Leia zog sich mit letzter Kraft auf den Laufsteg hoch. Doch es war zu spät. Als sie wieder auf festen Beinen stand, waren Halles Männer angekommen. Zu dritt richteten sie die Blaster auf Leia.
    »Holt sie da runter«, befahl Halle ihren Leuten. »Und dann bringt sie zu uns zurück, damit wir sie im Auge behalten können. Nur für den Fall, dass sie dumm genug ist, so etwas noch einmal zu versuchen.«

KAPITEL SECHZEHN

    »Das tut mir alles sehr leid«, murmelte Kiro, als er ihre Fesseln anzog. Leia gab vor, es nicht zu hören.
    Halle Dray stand vor ihr und klatschte langsam in die Hände. »Beeindrucken.«, spottete sie. »Das hätte ich von einem verwöhnten Mitglied der königlichen Familie nicht erwartet.«
    Leia sah ihre Entführerin düster an. »Mein Vater hat mich niemals verwöhnt«, sagte sie ohne jede Aggression in der Stimme. »Er hat mir gezeigt, dass ich auf eigenen Beinen stehen muss. Kämpfen.«
    Halle hockte sich auf einen Durastahlträger, um mit Leia auf Augenhöhe zu kommen. »Ja, Ihr Vater wusste eine Menge über das Kämpfen, oder nicht? Alderaan war ein friedliebender Planet, aber das hat ihm nicht gereicht, habe ich recht? Er brauchte den Ruhm des Kampfes. Auch wenn es bedeutete, seinen Planeten zu einem Feind des Imperiums zu machen. Auch wenn es bedeutete, uns alle zu vernichten.«
    »Mein Vater hat Alderaan geliebt«, knurrte sie.
    Halle schüttelte den Kopf. »Nein. Er liebte den Ruhm des Krieges.«
    Leia hatte ihren Vater dazu gedrängt, der Rebellion beizutreten. Deshalb hatte Alderaan nach so vielen Jahren des Friedens zu den Waffen gegriffen. Wirst du diejenige sein, die uns den Krieg bringt?, hatte er sie einst gefragt.
    Doch am Schluss hatte er zugestimmt.
    »Das Volk Alderaans hat an meinen Vater geglaubt«, beharrte Leia.
    »Das Volk im Ganzen gesehen ist fast immer unbesonnen und dumm«, stieß Halle hervor. »Sie und Ihr Vater haben seine Dummheit ausgenutzt. Ihr habt einen Planeten wieder bewaffnet, der sich von der Gewalt abgewandt hatte. Ihr habt ihn mit der Rebellenallianz in Verbindung gebracht. Und Sie -ja

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