Rebel Force 02 - Die Geisel
in eine Seitengasse, die in einer Sackgasse endete. Han ging voraus. Er gab Chewbacca ein lautloses Signal zurückzubleiben. Luke sah ihn verdutzt an und folgte ihm dann.
Sie hatten es fast bis ans Ende der Gasse geschafft, als Han herumwirbelte. Er hatte den Blaster feuerbereit in der Hand. »Wer auch immer du bist, willst du nicht lieber herauskommen?«
Nichts passierte.
Chewbacca positionierte sich am anderen Ende der Gasse und blockierte somit den Ausgang für eventuelle Flüchtige.
»Wir haben keine Zeit für so was«, beschwerte sich Luke.
»Da ist jemand«, sagte Fess mit einer seltsamen Überzeugung. »Du hast nichts von uns zu befürchten!«
Han rollte mit den Augen. Das war mit Sicherheit nicht die Nachricht, die er einer dunklen Gestalt gegeben hätte, die ihnen in eine schattige Gasse folgte. Aber ihm war schon klar geworden, dass der alte Mann die Dinge gerne auf seine Weise löste. Han spielte mit und ließ den Blaster sinken. »Ja, komm raus und verschwende nicht länger meine Zeit.«
Hinter einem der riesigen Müllhaufen machten sie eine Bewegung aus. Es war Mazi, einer der drei Jungs. Dieses Mal war er allein.
Han seufzte. Er hatte keine Zeit, den Babysitter zu spielen.
»Du weißt etwas«, stellte Fess fest. Es war keine Frage.
Mazi zuckte mit den Schultern. »Ich habe gehört, ihr sucht Halle.«
»Weißt du, wo sie ist?«, fragte Luke.
Mazi zuckte wieder mit den Schultern.
»Sag es uns!«, rief Luke.
Fess warf Luke einen stechenden Blick zu.
»Lasst mich das machen«, sagte Han. Er tippte gegen die Tasche, in der er seine Credits aufbewahrte. »Wie viel willst du, Junge?«
»Ich bin nicht für den Zahltag hierhergekommen«, murmelte Mazi.
»Wofür dann?« Han fragte sich wieder, wie lange dieser Junge auf den Straßen wohl durchkommen würde? Regel Nummer eins: Wenn dir einer Geld bietet, dann nimm es.
Mazi verlagerte das Gewicht. »Ich bin Prinzessin Leia schon einmal begegnet. Bei einem Schulausflug in den Palast. Todlangweilig. Aber sie war ziemlich nett und so.«
»Nett, hm?« Han grinste. »Nicht das Erste, was einem bei ihr einfällt.«
»Es gibt einen Ort, an den Halle und Kiro gehen, wenn sie allein sein wollen«, verriet Mazi. »Ein verlassenes Schulgebäude ein paar Straßen den Fluss hoch. Sie glauben, dass es ein großes romantisches Geheimnis ist, dass sie zusammen sind. Normalerweise tun sie so, als würden sie sich gar nicht richtig kennen.«
»Wieso weißt du es dann?«, fragte Han.
»Ich weiß eine Menge Sachen«, grinste Mazi. »Es ist dann einfacher, unsichtbar zu sein, wenn man will.«
»Und manchmal, wenn man es nicht sein will«, sagte Han leise.
»Meinetwegen. Das war auf jeden Fall alles, was ich weiß.« Er drehte sich um.
»Warte.« Han holte eine Handvoll Credits hervor.
»Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht deswegen gekommen bin.«
Han drückte ihm das Geld in die Hand. »Nimm es einfach. Junge.«
Mazi nahm die Credits und lief davon.
»Was glotzt ihr denn so?«, fragte Han, als ihm klar wurde, dass Fess und Luke ihn anstarrten.
»Sie konnten ziemlich gut mit ihm umgehen, Captain Solo« sagte Fess. »Das hätte ich nicht gedacht.«
Chewbacca bellte zustimmend.
»Er erinnert mich nur an jemanden«, murmelte Han. Er schob sich an den anderen vorbei und ging aus der Gasse hinaus. »Können wir jetzt bitte keine Zeit mehr verschwenden und uns auf die Suche nach Leia machen?«
Sie rannten die Straße entlang und suchten nach dem Gebäude, das Mazi beschrieben hatte. »Halten Sie durch, Euer Hoheit«, hörte Han Fess murmeln. »Wir sind unterwegs.«
KAPITEL FÜNFZEHN
Halten Sie durch, Euer Hoheit. Wir sind unterwegs.
Es war keine Stimme in ihrem Kopf. Es war wie ein Gefühl, ein Augenblick der Ruhe und Zuversicht. Als wäre Luke bei ihr und gäbe ihr etwas von dieser ärgerlichen Zuversicht, dass sich die Gerechtigkeit am Ende durchsetzen würde, Sie starrte mit leerem Blick an die Wand ihrer spärlich beleuchteten Zelle und versuchte sich Lukes Gesicht vorzustellen.
Aber es war nicht Lukes Gesicht, das sie sah, es war das von Fess.
»Bist du sicher, dass wir ihnen vertrauen können?« Nahjs Stimme war durch den schmalen Spalt zwischen Decke und Boden hörbar.
»Wir geben ihnen die Gefangene nicht, bis sie uns bewiesen haben, dass sie das mit der Umsiedlung ernst meinen«, sagte Halle.
»Außer sie beschließen zu kommen und sie sich zu holen«, zweifelte Nahj.
»Das Imperium weiß nicht, wo wir sie festhalten«, bemerkte Kiro.
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