Rebel Force 03 - Der Attentäter
aufgebaut hatte. »Wo genau ist denn das?«
Die Sturmtruppen ignorierten ihn. Ich hoffe, du hörst zu, Chewie, dachte er. Es bestand immerhin die Möglichkeit, dass man auch Chewbacca gefangen genommen hatte. Doch daran wollte Han jetzt nicht denken. Der Wookiee war zu schlau dafür.
Aber das bin ich natürlich auch.
Als sie um die Ecke bogen, sah Han die beiden Dinge, die er für eine Flucht brauchte: ein Schild, das diesen Korridor als E-71 bezeichnete, und ein beschädigtes Schott, dessen obere Hälfte von der Wand weggebogen war.
»Seht ihr, ihr könntet ja doch Reparaturen brauchen«, sagte Han laut in der Hoffnung, dass Chewbacca ihn hören konnte -und dass der Wookiee es geschafft hatte, das Betriebssystem der Station zu knacken. »Vor allem das elektrische System. Seht euch mal diese schlampige Arbeit hier im Korridor E-71 an«, wies er die Sturmtruppen an. »Das könnte gefährlich werden. Was ist, wenn euer Beleuchtungssystem ausfällt und irgendeiner gegen das Schott rennt?« Er schüttelte den Kopf und sah sich alles genau an, um sich die Umgebung einzuprägen. Die Fernbedienung für seine Handschellen hing am Gürtel des Sturmtrupplers zu seiner Linken. »Es gibt doch nichts Lästigeres als sich eine Verletzung während der Arbeit zuzuziehen«, sagte er. »Ihr solltet wirklich danach sehen lassen. Jetzt, solange die Lichter noch brennen.«
»Worüber jammerst du überhaupt?«, fragte der Sturmtruppler zu seiner Rechten gereizt.
Komm schon, Fellhirn, dachte Han. Jetzt kapier's doch endlich.
Aber es geschah nichts. Er musste selbst etwas Zeit schinden.
Er tat so, als wäre er ungeschickt, stolperte und fiel auf Hände und Knie. Die Sturmtruppler blieben stehen und hoben ihn wieder auf die Beine. »Seht ihr, genau das meine ich«, sagte er noch lauter als zuvor. »Stellt euch vor, ein Haufen ungeschickter Typen läuft hier in der totalen Dunkelheit herum. Hier in Korridor E-71. Das wollt ihr nicht.«
Die Lichter gingen aus.
Han war bereit. Bevor die Sturmtruppen wussten, wie ihnen geschah, hatte er dem Ersten die gefesselten Hände um den Hals geschlungen und ihn gegen den Zweiten geschleudert. Han ertastete sich die Fernbedienung für die Handschellen neben dem Blaster des Sturmtrupplers und schnappte sich die Waffe gleich mit.
»Seht ihr, Jungs? Genau das habe ich gemeint.« Er zerrte an dem verbogenen Schott und zog es aus der Wand. Die Sturmtruppen schössen blind in die falsche Richtung. Ihr Laserfeuer blitzte in der Dunkelheit auf.
»Du hast rechts gesagt!«, zischte Han in den Comlink und kroch in den Schacht zurück, bis er wieder an der Gabelung war. Dieses Mal bog er nach links ab. Chewbacca knurrte ihm ins Ohr. »Nein, wenn du links gesagt hättest, dann wäre ich nach links abgebogen.« Han schob sich wieder vorwärts. Es kam ihm vor, als kröche er seit Stunden durch die Rohre und Schächte der Station, immer gemäß Chewbaccas hastig geflüsterten Anweisungen. Wenn alles nach Plan verlief, dann würde er irgendwann in der Landebucht herauskommen, eine Fähre stehlen und davonfliegen.
Falls er jemals den Weg aus diesen Tunnels heraus fand.
Dieser hier führte direkt über eine Reihe Unterkünfte, und die Decke war dünn genug, dass er ein paar Unterhaltungsfetzen von unten hören konnte. Streitereien über ein Zoneball-Spiel, Klatsch über einen bekannten Holo-Vision-Star und sogar ein Vater, der sein Kind schimpfte, weil es mit dem Junior-Blaster eine Scheibe zerschossen hatte. Man konnte fast vergessen, dass dies ein Imperialer Außenposten war, der dazu gedacht war, der Rebellion das Herz rauszureißen und es zu zertrampeln. Sie alle schienen so normal zu sein.
Und dann:
»Das alles dauert viel zu lange!«, brüllte eine wütende Stimme. »Sie kennen die Strafe für Versagen!«
»Ich habe eine Spur«, sagte eine andere Stimme, die Han seltsam vertraut vorkam. »Nur noch ein bisschen, dann gehört Luke Skywalker mir.«
Han erstarrte. Und das, obwohl er wusste, dass die Sturmtruppen die Station auf den Kopf stellten, um ihn zu finden, und dass jede Verzögerung ihn das Leben kosten konnte.
Eine der Stimmen gehörte einem Fremden.
Die andere - und daran zweifelte Han nicht, obwohl es absolut keinen Sinn ergab - gehörte jemandem, den Han kannte und dem er vertraute. Genauer: den Luke kannte und dem er vertraute. Sie gehörte Tobin Elad.
X-7 konnte den Blick nicht vom Schirm abwenden. Der Commander war in seiner Wut beängstigend. Sein schmales, gedrungenes Gesicht blieb
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