Rebel Force 03 - Der Attentäter
bleich und ausdruckslos. Doch X-7 kannte die Wut, die hinter diesem stählernen Blick tobte, nur allzu gut.
»Du glaubst, du kannst mir entkommen?«, brüllt der Commander.
X-7, der sich für einen Mann ohne Furcht gehalten hat, drängt sich in die Ecke. Ein großer Borrat springt zu ihm und beginnt am Fleisch seiner Hand zu nagen. X-7 ignoriert ihn. Nachdem er seit endlos langen Tagen hier in der Dunkelheit
eingesperrt ist, ignoriert er die Borrats.
»Es gibt kein Entkommen von mir«, sagt der Commander jetzt sehr ruhig. Gefährlich.
X-7 weiß nicht mehr, wie lange er schon in der Ausbildungseinrichtung ist. Er kann sich nicht mehr erinnern, wie er hierherkam. Und er weiß nicht mehr, wer er einmal war.
Aber er weiß, dass er jemand war.
Bevor sie sein Hirn entleert haben, bevor sie ihn zu einer dienenden Maschine gemacht haben, bevor er dem Commander gehört hat, hat er sich selbst gehört. Daran erinnert er sich.
Und deswegen hat er auch die Wachen getötet, die Mauern erklettert und ist geflohen.
Bis die Männer des Commanders ihn wieder zurückgeschleppt und in die Dunkelheit geworfen haben.
»Du dachtest, es würde dir gelingen, habe ich recht?«, fragt der Commander. Er lacht. »Ich habe es dich versuchen lassen. Ich wollte wissen, ob du es schaffst. «
X-7 hat Angst zu sprechen. Er will nichts sagen, was den Commander dazu bringen könnte, ihn wieder allein in der stillen Dunkelheit zurückzulassen. Er befürchtet, dass er verrückt wird, wenn er hier noch länger bleibt.
Der Commander kommt zu ihm und streichelt X-7 sanft über die Stirn. X-7 erschaudert bei der Berührung eines anderen Menschen. Es ist die Bestätigung, dass er nicht allein in der Galaxis ist. »Das war sehr hart für dich«, sagt der Commander leise. »Ich weiß. Aber du hast noch einen langen Weg vor dir, mein junger Freund. Doch am Ende wirst du stark sein. Ich werde dich stark machen. Das willst du doch, oder?«
X-7 nickt. Er will das, was der Commander will. Denn der Commander hat den Schlüssel zur Tür. Der Commander kann ihn aus der Dunkelheit entlassen.
»Du wirst doch nicht wieder versuchen zu fliehen, oder?«, fragt der Commander. »Du hast deine Lektion gelernt, oder nicht?«
X-7 nickt wieder. Und er meint es ehrlich. Aber der Commander runzelt die Stirn. »Nein, hast du nicht«, sagt er. »Aber das wirst du noch. Wir werden dafür sorgen, dass du nirgendwo sonst sein möchtest als hier. Dass du nichts anderes willst, als mir zu dienen. Nur das macht dich glücklich. Das würde dir doch gefallen, oder nicht?«, fragt er. »Glücklich sein?« X-7 nickt.
»Sprich, mein Junge«, stößt der Commander hervor.
»Ja«, sagt X-7 zögerlich mit trockener und rauer Stimme. »Ich möchte glücklich sein.«
»Und nur eine einzige Person kann dich glücklich machen.«, sagt der Commander. »Weißt du, wer das ist?«
»Sie«, flüstert X-7.
»Das ist gut.« Der Commander kniet sich nieder, sodass er mit X-7 auf Augenhöhe ist. Er führt sein Gesicht so dicht heran, dass X-7 in dem spärlichen Licht, das durch die offene Tür hereinfällt, die Wut in seinem Blick erkennt. Der Commander zieht einen Vibrodolch heraus. Das Licht glitzert auf der scharfen Schneide. Er drückt es an die weiche Haut unter X-7s Kinn. »Und jetzt«, sagt der Commander, als er langsam zusticht, »will ich dir beibringen, wie du glücklich sein kannst.«
X-7 wich vor der Wut im Blick des Commanders zurück. Er war froh, dass ihn mehrere Lichtjahre von seinem Meister trennten.
»Wo ist Skywalker?«, fragte der Commander, so wie die letzten Tage auch. Jedes Mal wurde seine Stimme leiser und strenger, als koste es ihn enorme Kraft, nicht durch den Bildschirm zu steigen und X-7 mit bloßen Händen zu erwürgen.
Aber der Commander war sowieso kein Freund davon, seine eigenen Kräfte einzusetzen. Er bevorzugte eine elegantere Methode der Bestrafung.
X-7 unterdrückte ein Schaudern. »Tatooine«, sagte er mit einer Sicherheit, die er nicht empfand. Eine ausführliche Untersuchung von Lukes persönlichen Daten hatte Spuren einer gelöschten Kommunikation hervorgebracht, die Wochen zuvor stattgefunden hatte. Eine Einladung zu einer Versammlung alter Freunde auf seinem Heimatplaneten, die praktischerweise in dieser Woche stattfand. Es gab keine weiteren Beweise dafür, dass Luke dort war - aber auch keine Beweise dafür, dass er sich sonst wo aufhielt. Dies war die beste Spur, die X-7 hatte und sie musste genügen.
»Diese Verzögerung ist
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