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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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modischen Leggings nass geworden waren.
    Im Nu folgten die anderen. Schuhe, Stiefel und Socken flogen auf die Wiese, und ein Haufen Wilder verwandelte den eben noch ordentlichen Wasserlauf in einen riesigen Matschsee. Auch Sara konnte nicht widerstehen. Genüsslich drückte sie den Schlamm durch die Zehen. Das kalte Wasser verdrängte für kurze Zeit ihre Sorgen. Außerdem war es lustig, im Morast herumzuglitschen, denn um in dem Getümmel nicht auszurutschen, musste man sich zwangsläufig an den jeweiligen Nachbarn klammern. Ein Wunder, dass nicht mindestens die Hälfte von ihnen auf dem Hosenboden landete. Doch irgendwie glich das Rutschen und Matschen einem Tanz, und als Frau Neuhaus und Leo von der Anmeldung zurückkamen, sahen sie sich einer wild gewordenen Truppe schwarzfüßiger Schlammtreter gegenüber.
    »Gute Idee!«, rief Leo, zog sich kurz entschlossen die Stiefel aus und hielt seine Füße abwechselnd unter den kühlen Wasserstrahl.
    Frau Neuhaus stellte sich gleich komplett in den Trog und ließ sich von Nele fotografieren, die eigentlich Bilder der Kletterer machen wollte, die Schlammparty jetzt aber viel lustiger fand. Nur Toni machte nicht mehr mit. Kaum, dass er Sofia abgestellt hatte, schnappte er sich sein Handy und verschwand hinter der Hütte.
    »Ganz schön fies«, meinte Theresa zu Sara, als sie die eiskalten Füße mit Gras abrubbelten. »Wir dürfen keine Handys und iPods mitnehmen, aber Toni schon.«
    »Na ja, Toni gehört ja zur Leitung sozusagen. Und schau dich mal um, nur Berge, hier ist wahrscheinlich eh kein richtiger Empfang«, meinte Sara versöhnlich. »Wen willst du auch anrufen? Ich finde, die können alle ein paar Tage warten. Die iPod-Sache ist viel ätzender. So ganz ohne Musik ist echt Scheiße. Gut, dass wir trotzdem vorgesorgt haben.«
    »Fehlt nur noch, dass wir selbst singen müssen«, kicherte Theresa und untersuchte angewidert ihre feuchten Socken.
    »Da mach ich ganz sicher nicht mit …«, meinte Sara. Um nichts in der Welt würde sie Wanderlieder schmettern. Da müsste es schon ganz hart kommen und sie mindestens fünfzig Jahre älter sein. Außerdem konnte sie sich sowieso keine Texte merken. Frau Neuhaus hatte zwar pflichtschuldig einige Liederblätter beim Vorbereitungstreffen ausgeteilt, doch die waren später allesamt in den umliegenden Mülleimern gelandet.
    »Wir haben doch Nico, vielleicht hat der eine Idee für einen coolen Rap«, warf Luca ein, der Sara beim Schlammtanzen einige Male vor dem Ausrutschen bewahrt hatte und schon wieder an seiner Kamera nestelte.
    »Stimmt, so ein Song, der in die Beine fährt, wenn gar nichts mehr geht«, sagte sie in seine Richtung.
    »Nico rappt, was das Zeug hält. Die Höhenluft scheint ihn zu inspirieren«, fügte Theresa hinzu, die noch vor wenigen Wochen ein bisschen für Nico geschwärmt hatte.
    »Ja, und seine Texte sind versaut wie immer. Er hat sich eingehend mit euren Hinterteilen beschäftigt – um sie anschließend mit den Hinterteilen von Kühen zu vergleichen«, grinste Luca frech.
    »Das hat er nicht!« Sara war ehrlich empört.
    »Doch, war echt krass – also für Jungs zumindest.« Lucas Grinsen wurde noch breiter, bevor er sich abwandte, um weitere Schmutzfüße abzulichten.
    »Was will der denn von uns?« Theresa beobachtete mit hochgezogenen Augenbrauen, wie Luca davonschlenderte, bevor sie wieder nach ihrem Toni Ausschau hielt.
    »Nichts, ich glaube, er ist halt einfach … nett.«
    Theresa zuckte gelangweilt die Schultern. »Nett reicht nicht«, meinte sie. »Weißt du, ich habe es so im Gefühl, dass es mit Toni klappt. Ich glaube, er ist kurz davor, also ich meine, dass er sich in mich verknallt.«
    Sara schaute sie zweifelnd an. »Du kennst ihn doch erst seit heute.«
    »Ja, aber es hat halt gleich gefunkt.«
    Sollte das Funken nicht gegenseitig sein?, fragte sich Sara. Bei ihr jedenfalls stellte sie sich das Verlieben anders vor. Mit mehr Romantik und weniger Kampfgeist. Und natürlich ohne Konkurrenzdruck und ohne die Eifersüchteleien, die hier zwischen den Mädchen herrschten. Vielmehr in der Art »Liebe auf den ersten oder wenigstens zweiten Blick«.
    Sie und ihr zukünftiger Freund würden sich anschauen, vielleicht ein paar Worte wechseln und dann genau wissen, dass sie füreinander geschaffen waren. Ganz natürlich eben. Mit Kribbeln im Bauch, starkem Herzklopfen und vielleicht Gänsehaut, wenn sie sich berührten. So ungefähr hatte sie es bisher gelesen oder gehört. Im nächsten Schritt

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