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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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sie sich aufrichtete, sah sie einen Schatten durch die Tür huschen, der vermutlich auf die Toilette gehen wollte. Brrrr, ganz schön kalt, fröstelte sie. Grauenhafte Vorstellung, jetzt so durch die Kälte zu tappen. Aber immerhin besser, als wie ein Grillwürstchen eingequetscht zu sein und nicht schlafen zu können.
    Sara wartete noch einen Moment und beschloss dann, der Nachtwandlerin Gesellschaft zu leisten. Vorsichtig schälte sie sich aus ihrem Spalt und versuchte, ihre Schlafnachbarn weder mit unsanften Stößen noch mit Lärm zu wecken. Gut, dass sie ihre Hausschuhe ordentlich neben ihrem Rucksack abgestellt hatte. Schnell schlüpfte sie hinein und tastete sich zur Tür. Eine trübe Notbeleuchtung tauchte den Flur in dämmriges Licht. Niemand war zu sehen. Sie tapste nach rechts zu den Toiletten und war dabei alles andere als lautlos. Bei jedem zweiten Schritt knarzte eine Diele. Jetzt die Treppe. Wieder verursachte sie ein lautes Knarren und ärgerte sich darüber, dass die Toiletten so weit weg von den Schlafräumen waren.
    Ein Geräusch ließ sie plötzlich innehalten. Weinte da jemand? Oder war es ein Kichern? Nele? Sie lauschte an der erstbesten Tür. Nichts. Gut so, sie konnte ja schlecht einfach irgendwo reinplatzen. Aber dort aus dem Gastraum hörte sie jetzt eindeutig ein Flüstern. Wieder horchte sie, die Tür stand ein wenig offen. Da war jemand. Oder zwei? Ja, sie konnte zwei Stimmen unterscheiden, die sie beide kannte.
    Sara prallte zurück. Tatsächlich! Nele. Und eine tiefere Stimme. Plötzlich kam sie sich schäbig vor. Was tat sie hier eigentlich? Und was taten die beiden dort? War das etwa Eric? Sie wagte einen schnellen Blick durch den Türspalt. Plötzlich war sie sicher, ihn erkannt zu haben. Natürlich, das war seine Stimme! Das Blut schoss ihr ins Gesicht, als ihr klar wurde, was sie da gerade belauschte. Oder zumindest, auf was das hinauslaufen würde. Ihr blieb die Luft weg. Sie hatte keine Ahnung, wie weit die beiden gehen würden, aber sie war die Letzte, die das als Zeugin beobachten wollte. Wie armselig war das denn, da stand sie vor der Tür und spionierte ihrer Freundin beim … was auch immer nach. Schnell schlich sie zu ihrem Zimmer zurück, stieg hastig auf Zehenspitzen über die schlafenden Mädchen hinweg, schlüpfte in ihren Schlafsack und zog ihn sich über die Augen.
    Am nächsten Morgen erwarteten sie zwei Überraschungen: Die erste war der blitzblaue Himmel, der kein bisschen mehr an das gestrige Unwetter erinnerte. Die zweite Neuigkeit servierte ihnen Leo zum Frühstück: »Das war prächtig gestern, alle ohne Ausnahme muss ich loben. Super Leistung. Deshalb eine gute Nachricht: Es gibt einen Tag für die Gondelfahrer unter uns. Nach einem schnellen Aufstieg, um die Zeit von gestern wieder einzuholen, folgt ein harter Abstieg, ein Besuch in einer, na ja,
Großstadt
und dann zur Belohnung ein gutes Stück mit der Bergbahn. Na, wie gefällt euch das?«
    Ohrenbetäubender Jubel brandete auf. Daniel und Benno trommelten mit den Messern auf den Tisch, was ihnen einen Tadel von Frau Neuhaus einbrachte. Tim wuschelte durch Marisas Haare, wofür er einen Rüffel kassierte, und Nele klatschte sich im Überschwang mit Eric ab, der hochzufrieden neben ihr saß, als wäre er ihr ganz privater Bodyguard.
    Sara schluckte. Noch immer knabberte sie an dem Bild von Neles und Erics verflochtenen Händen und an dem nächtlichen Vorfall, der ihr dunkle Ringe unter den Augen und eine ziemliche Verwirrung im Kopf beschert hatte. Nach ihrer Flucht hatte sie ewig darüber nachgedacht, was sie mehr schockierte: dass Nele sich ausgerechnet zu diesem zwielichtigen Eric hingezogen fühlte oder die Tatsache, dass sie nun noch mehr Zeit mit ihm verbringen würde. Und damit weniger mit ihr. Verdammt. Jetzt flog ihr Blick immer wieder zu den beiden, als brauchte sie einen Beweis, dass sie sich vielleicht getäuscht hatte. Eine Einbildung aufgrund der Höhenluft oder der Überanstrengung oder gar eine optische Täuschung wegen des Nebels, möglicherweise hatte sie einfach alles nur geträumt. Nele und Eric ließen sich jedenfalls nichts anmerken. Na ja, außer dieser gewissen fetten Selbstzufriedenheit, die typisch für Eric war und die an ihm klebte, egal ob er gerade Saras bester Freundin schöne Augen machte oder in eine speckige Bratwurst biss. Der Typ war einfach unausstehlich!
    Neben Sara saß Luca, während Theresa mit den anderen Toni-Fans um ihr Idol herumgluckte und vor Aufregung über den

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