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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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wechseln sollte.
    Genau fünf Minuten später schulterten Nele und Eric ihre Rucksäcke. »Zeit ist um«, stellten sie resolut fest, und ohne zu murren, wurden die Utensilien eingepackt. Leider konnte Sara keine wirklich großartigen Veränderungen an den Mädchen feststellen, außer einer unglaublichen Duftwolke, die sie alle einhüllte wie ein Tüllschleier, und erwartungsfrohen anstelle von zickigen Gesichtern.
    Kopfschüttelnd und mit vernehmlichem Aufatmen gingen auch Leo und Frau Neuhaus die letzten Schritte ins Inntal hinunter. Vermutlich hatten sie sich schon von dem Gedanken verabschiedet, jemals ihr nächstes Etappenziel zu erreichen.
    »Wenn niemand was dagegen hat, treffen wir uns um zwei Uhr am Ende der Fußgängerzone beim Supermarkt. Da könnt ihr euch mit allem eindecken, was ihr für die nächste Zeit so braucht. Trödelt nicht rum. Ich sag’s nur ungern, aber wir nehmen die Gondel um 14.30 Uhr, also sputet euch«, spornte Leo die Truppe an, bevor sie wie eine wild gewordene Horde die Stadt stürmten.
    Was Leo nicht erzählt hatte, war die Tatsache, dass sie nach ihrem Stadtbummel und der versprochenen Gondelfahrt noch fast zwei Stunden nahezu senkrechte Skipisten und Geröllhänge hochkraxeln mussten, bis sie die nächste Hütte erreichten. Zum hundertsten Mal seit Beginn ihrer Wanderung fühlte sich Sara einer Steinbockfrau näher als einem normalen Menschen. Da sie und Luca vorhin fast die Gondel verpasst hätten, war sie zusätzlich gestresst. Frau Neuhaus hatte die beiden vor dem Münzturm abgepasst und auf einem kurzen Abstecher in das städtische Museum bestanden. Ihre Lehrerin war so begeistert gewesen, Schüler für die Kulturschätze der Stadt interessieren zu können, dass die beiden es nicht übers Herz gebracht hatten, sie allein in die Ausstellung gehen zu lassen. Aber Sara musste zugeben, dass der Besuch ganz unterhaltsam gewesen war – nicht nur weil sie sich mit Luca einen Spaß daraus gemacht hatte, Frau Neuhaus mit unpassenden Bemerkungen in den Wahnsinn zu treiben.
    »Hey, Dicker, konditionsmäßiges Problem, oder was? Sieh mal, was ich für dich habe!«, flapste Tim mit null Feingefühl und ließ eine lange Gummischlange vor Bennos Nase baumeln.
    »Nee, lass mal stecken, Kurzer, mir ist gerade nicht so nach Süßem«, murmelte Benno und stieß die Schlange zur Seite.
    »Mal nicht so grob, Dicker, das ist ein echtes Freundschaftsgeschenk, so was darf man nicht zurückweisen.«
    »Tim, tu mir einen Gefallen und geh einfach weiter, bevor wir hier eine Szene aus
Angriff der Killertomaten
nachspielen«, knirschte Benno.
    Jede verputzte Speckmaus und jeder einzelne Kartoffelchip zogen Sara bergab. Erschöpfungssyndrom, diagnostizierte sie frustriert und machte sich darauf gefasst, mit Benno das Schlusslicht zu bilden. Der war kreideweiß im Gesicht und ihm hätte ein Schluck Cola bestimmt gutgetan. Sie ließ sich absichtlich noch ein wenig zurückfallen, um ihn aufzumuntern. Manchmal konnte er wirklich nerven, wenn er gemeinsam mit Tim die superlässige Nummer abzog, aber jetzt brauchte er offensichtlich ein wenig Beistand.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie ihn. Er tat ihr richtig leid.
    »Der stemmt’s heute nicht mehr, der läuft im Minusenergiemodus«, rief ihr Tim, überaus hilfreich, von ein paar Metern weiter oben zu.
    »Ist dir nicht gut?«, fragte Sara besorgt, als sie Bennos schweißüberströmtes Gesicht näher betrachtete. Doch anstatt ihr zu antworten, ging er schweigend ein paar Meter weiter, blieb dann schwankend stehen und ließ es zu, dass ihn Sara auf den nächstbesten Stein drückte. »Mach kurz Pause, ja? Das ist ganz schön heftig hier. Ich warte einfach, bis es dir besser geht.« Benno schien sie gar nicht wahrzunehmen. Sein Blick ging durch sie hindurch und er stand wohl kurz vor einem Kollaps.
    »Sag bitte Frau Neuhaus Bescheid, dass wir länger brauchen. Wir kommen so schnell wie möglich nach!«, rief Sara Tim hinterher, der seinen Daumen hob als Zeichen, dass er verstanden hatte. Für seine Verhältnisse hüpfte er regelrecht den Berg nach oben und versuchte, sich Nico anzuschließen.
    »Wasserflasche«, stieß Benno zwischen zwei heftigen Schnaufern hervor.
    »Vielleicht einen Schluck von meiner Cola?«
    »Nee, Wasser.«
    »Ja, kein Problem. Vorn in deinem Rucksack?« Er nickte. Mit einem Griff beförderte sie die Flasche hervor und reichte sie ihm. Ein kompletter Liter verschwand glucksend in Benno, ohne dass er einmal absetzte.
    »Mann, ich bin

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