Rebella - Alpenblues & Huettenflirt
so was von bescheuert«, keuchte er.
»Hm?«, fragte Sara und schloss seinen Rucksack.
»Ich hätte eben keine zwei Energy Drinks, zwei Burger, eine Mohnschnecke und eine Packung Gummibärchen in mich reinstopfen sollen.« Dem konnte Sara nur zustimmen. Danach musste man sich ja beschissen fühlen. Schon beim Gedanken daran drehte sich ihr der Magen um.
»Hab ich die drei Schokoriegel erwähnt? Mann, da habe ich eine Woche total vernünftig gelebt und eine Tonne Speck verloren, und dann fall ich wie ein Suchtie über den Kram her.« Benno schloss für einen Moment die Augen. »Ob es was bringt, wenn ich mich kurz mal übergebe?«, fragte er halb im Scherz.
»Wenn es dir dann besser geht«, meinte Sara skeptisch. »Aber ich kann nicht garantieren, dass ich nicht gleich danebenspucke. Aber mach dir mal keine Sorgen, die Kalorien hast du wieder abgearbeitet, bis wir oben sind.«
»Zucker«, seufzte Benno. »Ich habe Diabetes, also, noch nicht so richtig. Bin kurz davor, dass es chronisch wird. Mein Arzt meinte aber, mit Bewegung und einigen Kilos weniger auf der Waage brauchte ich in Zukunft keine Medikamente mehr.«
Sara schluckte unsicher. »Ähm, wissen Frau Neuhaus und Leo davon?«
»Nee, ich sollte ihnen so einen Brief geben, aber ich sag dir, dann hätten die permanent einen Riesenaufstand gemacht. Das wäre voll daneben! Ich will nicht der Dicke sein, der sich krank gefressen hat. Ich weiß ja, was zu tun ist, und für den Notfall habe ich Tabletten dabei. Aber echt wahr, manchmal bin ich kurz davor aufzugeben. Dann denke ich, ich schaffe das nicht, ich halte das nicht durch.«
»Ich finde, dafür hast du dich ganz gut geschlagen. Schau, ich bin einigermaßen sportlich und trotzdem völlig fertig. Aber solltest du jetzt nicht eine deiner Tabletten nehmen, ich meine, bevor du vielleicht wirklich zusammenklappst oder so?«, fragte Sara.
»Geht nicht, dann komm ich nie den Berg rauf. Und wenn ich jetzt aufgebe, ich glaube, dann kann ich mich gleich abschreiben, dann hat die Krankheit gewonnen«, stöhnte Benno und erhob sich schwerfällig. »Da muss ich jetzt durch. Es war eine einmalige Sache, so ’ne Art Hungerattacke. Es wird nicht wieder passieren. Schwör mir, dass du keinem was verrätst, ja?« Eindringlich sah er sie an.
»Wenn du wirklich klarkommst ohne Tabletten? Und keinen Kreislaufzusammenbruch oder so etwas Schreckliches bekommst?«
»Passiert schon nichts, mir ist nur ein wenig schummrig. Aber ich bin auf dem besten Wege abzunehmen. Mir schlackern die Hosen schon um den Bauch. Heute früh musste ich den Gürtel zwei Löcher enger machen, das war ein super Gefühl. Mist, und jetzt hab ich’s fast wieder vermasselt.«
»War ja auch schwierig, sich vom allgemeinen Mampfen nicht anstecken zu lassen. Meine Speckmäuse und die Schokoriegel liegen mir wie Kieselsteine im Magen und die Pommes hüpfen einzeln bei jedem Schritt mit.«
Benno verzog angestrengt den Mund. »Dann weißt du, was ich meine. Lass uns weitergehen. Und Sara, danke für deine Hilfe, ja?«
»Schon in Ordnung. Sag einfach, wenn du nicht mehr kannst, dann machen wir eine Pause, und bevor du umfällst, stecke ich dir höchstpersönlich eine Tablette zwischen die Zähne.« Sie lachte plötzlich. »Also, ich glaube, jeder hat Verständnis für deine Pausen, wenn er hört, was du alles weggeputzt hast. Ich wäre vermutlich sofort in Tiefschlaf gefallen oder hätte wirklich erbrochen.«
Nur wenige Schritte, nachdem sie wieder losgegangen waren, hielt Benno erneut an.
»Sag mal, Sara, du bist doch ein Mädchen.« Er holte Luft, als Sara grinste und nickte. Ja, ein Mädchen war sie eindeutig. »Da gibt’s was, was mich echt interessiert. Warum ist das eigentlich so, dass sich alle Mädels auf die gut aussehenden Typen stürzen? Das ist so sinnlos. Es können ja nicht alle den tollen Hecht haben, oder?«
Sara stolperte fast über eine Wurzel. Was war denn jetzt los? Und warum stellte ihr Benno solche Fragen?
»Äh, geht’s ein bisschen konkreter vielleicht?«
»Also, es ist doch voll bescheuert, dass sich alle Mädels – mit rühmlicher Ausnahme, ich weiß – um Toni kloppen. Es hat doch sowieso nur eine ’ne Chance, wenn überhaupt.«
»Stimmt. Aber ich glaube, das ist so eine Art Naturgesetz.«
»Versteh ich nicht.« Benno atmete tief durch und setzte sich wieder in Bewegung.
»Na ja, wenn sich ein Mädchen für einen Jungen interessiert, dann werden alle auf ihn aufmerksam, finden ihn vielleicht toll und möchten ihn
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