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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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auch haben. So eine Art Domino-Effekt. Das ist wie mit modischen Jeans. Selbst wenn sie grottenhässlich sind und einen platten Hintern machen, wollen sie alle tragen, weil sie angesagt sind. Ein Typ, den keine will, der ist generell uninteressant, egal, ob da die Chancen besser sind. Ist doch logisch, oder?«, versuchte Sara ihm zu erklären.
    »Nö, eigentlich nicht, aber wurscht. Also müssen fast alle Mädels mit einer Enttäuschung leben, anstelle das zu nehmen, was sie bekommen können? So eine Art kollektive Unglücklichkeitsverschwörung? Immerhin kann ja nur eine gewinnen, außer natürlich der Typ ist der komplette Arsch, und dann hat auch wieder keine so richtig gewonnen. Scheiße, ist das kompliziert«, überlegte Benno.
    »Aber jedes Mädchen hofft, dass es die Erwählte sein wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt meine Mutter immer, aber die bezieht das eher auf die Abinoten meiner Schwestern und so. Man könnte in Tonis Fall auch sagen – keine gönnt den, äh, Hecht der anderen, wenn du es so ausdrücken willst«, fuhr Sara fort.
    »Ist ja voll grausam«, schnaufte Benno. »Ich finde, die Mädels sollten eher dem Spruch ›Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach‹ folgen. Da wären alle glücklicher.«
    »Ja, sicher«, stimmte Sara zu. »Aber denkst du eigentlich an jemand Bestimmten?«
    »Nee, natürlich nicht«, stieß ihr Begleiter hervor. »Ich frag nur für einen Freund …«, brummte er noch, bevor er für den Rest des Weges in angestrengtes Schweigen verfiel, dem sich Sara nachdenklich anschloss.
    Schließlich erreichten sie die Hütte mit nur einer halben Stunde Verspätung. Benno ließ sich mit letzter Kraft auf eine Bierbank fallen und versuchte, seine Schwäche zu überspielen: »Das letzte Gummibärchen vertrug sich nicht mit den zwei Burgern, die haben sich bis aufs Blut gezofft. Sara hat mich gerettet, ich verdanke ihr mein Leben.« Der Scherz litt ein wenig darunter, dass Benno wirklich aussah, als hätte er um sein Leben gekämpft. Er war ziemlich blass um die Nase und kurz vor dem Zusammenbruch. Bevor er weiter Sprüche klopfen konnte, nahmen ihn Frau Neuhaus und die Wirtin unter ihre Fittiche und entführten ihn in eine ruhige Ecke des Gastraumes, wo er sich erholen sollte. Sara hoffte, dass er die Kraft hatte, Kaffee, Süßes und ein kräftiges Vesper auszuschlagen, und den beiden Frauen klarmachen konnte, dass ihm mit einem heißen Tee und einem Plätzchen zum Ausruhen mehr geholfen war.
    Sara bekam für ihr kameradschaftliches Verhalten einen dicken Batzen Lob und jede Menge anerkennendes Schulterkopfen und fühlte sich wirklich bald wie eine Lebensretterin. Als der Ansturm vorbei war, nahm sie das Gepäck, um es in das Matratzenlager zu bringen, das sie dieses Mal wieder mit den Jungs teilten. Luca war noch im Zimmer und sortierte seine Klamotten. »Da bist du ja endlich«, stellte er lächelnd fest. »Und? Geht es Benno wieder besser?«
    »Ja, der wird schon wieder, ihm ist nur das viele ungesunde Essen auf den Magen geschlagen.« Sara wuchtete ihren Rucksack auf ein freies Bett. Sie schaute sich rasch um. Natürlich. Theresas Rucksack lag zwischen Marisas und Neles. Sie seufzte. Noch vor einer Woche hatten sie sich geschworen, dass der Ausflug die schönste Zeit ihres Lebens werden würde, und jetzt wechselten sie kaum mehr ein Wort. Und woran lag das? Doch wieder eindeutig an den Jungs. Wo auch immer sie auftauchten, trat alles andere ins Hintertreffen, selbst beste und unerschütterliche Freundschaften. Und wenn diese Freundschaften einmal ins Wanken gerieten, nisteten sich garantiert Jungs in den frei gewordenen Nischen ein und waren nicht mehr rauszubekommen.
    »Immer noch Knatsch?«, fragte Luca mitfühlend.
    »Tja, ich glaube, Theresas und meine Interessen sind so unterschiedlich, dass man sie nicht unter einen Hut bekommen kann«, versuchte sich Sara an einer diplomatischen Antwort.
    »Toni?«
    »Zum Beispiel. Toni gehört definitiv nicht zu meinen Interessen. Und Theresa ist so fixiert auf ihn, da vergisst sie glatt ihre besten Freundinnen.«
    »Man kann es sich eben nicht aussuchen, in wen man sich verknallt, oder?«
    »Von mir aus kann sie sich verlieben, in wen sie will. Nur muss sie sich deshalb um einhundertachtzig Grad verändern und Nele und mich völlig abhaken? Sie hat das doch gar nicht nötig. Zu Hause kann sie sich die Verehrer kaum vom Leib halten. Es ist zum Heulen«, regte sie sich auf.
    »Bist du denn gar nicht … also, interessierst

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