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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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Sara? Machst du dir immer noch Gedanken wegen der, ähm, des Päckchens?« Luca mit seiner Fürsorge war wirklich lieb – aber auch anstrengend.
    »Nee, schon vergessen. Ich wollte nur schauen, ob man von hier aus sehen kann, wie der Weg weitergeht.«
    »Willst du mit der Kamera zoomen? Die ist besser als jedes Fernglas.«
    »Nein danke, geht schon«, winkte Sara ab.
    Nachdenklich kickte sie einen Stein den Berg hinab. Nele war wirklich die Einzige, die einen Grund zur Freude hatte. Man brauchte nur Theresa anzuschauen, die von einer privaten Gewitterwolke umnebelt zu sein schien. Ihr Werben um Toni wirkte mehr denn je wie ein Drama mit gesichert schlechtem Ausgang und miserablen Schauspielern.
    Sara knirschte mit den Zähnen. Langsam hatte sie den Eindruck, anstatt auf einer Wanderung auf einer Art »Love Parade « gelandet zu sein. Auch wenn sie gerade eher wie eine Horde hungriger Wildschweine über die nächsten Grate jagten. Das Ziel war eine Weggabelung inmitten einer öden Mondlandschaft, an der Leo, Nele und Eric abbogen, um sich eine weitere Bergspitze vorzunehmen, und der Rest der Gruppe Zeit zur freien Verfügung hatte. Mitten in der Einöde. Nicht einmal in der Sonne konnte sich Sara aalen, da deren Strahlen durch fiese Windböen auf Kältestufe zwei heruntergekühlt wurden.
    Daniel, Nico und Benno saßen mit andächtigen Mienen und verstöpselten Ohren zusammen, was Frau Neuhaus großzügig ignorierte, während Ina und Marcel hinter einem großen Felsen verschwunden waren, was Frau Neuhaus ebenfalls ignorierte.
    Tim, der normalerweise an seinen Schritten sparte, als hätte er nur eine begrenzte Anzahl zur Verfügung, war überraschenderweise Toni und seinem Fan-Club gefolgt, die die strapazierten Füße in einem kleinen See, rund fünfzig Meter unterhalb des Weges, abkühlen wollten. Luca und Sara suchten sich währenddessen eine geschützte Stelle, um zu warten.
    »Müsste ich wetten, würde ich heute Sofia vorn sehen«, stellte Luca gerade fest und beobachtete belustigt die Mädchen, die wie Entenküken Toni hinterherstiefelten.
    »Eindeutig Vorsprung für Sofia, du hast recht.« Sara hatte ebenfalls bemerkt, dass Sofia Toni umsprang wie ein junger Hund. »Möglicherweise haben wir eine Art Vorentscheid bei unserem Contest verpasst. So wie sich Sofia ins Zeug legt, geht es ums Ganze. Vielleicht gehört Tim zur Jury?«
    »Hm, spannend. Ich glaube eher, dass Tim als Tröster bereitsteht, sollte da etwas entschieden werden. Dann braucht er Arme für drei Mädchen und das wird ihm sicher gefallen.« Luca richtete seinen Zoom auf die Gruppe, die sich langsam dem dunkel glitzernden Wasser näherte.
    »Ich frage mich überhaupt, was das soll. Weder Theresa noch Sofia haben das Theater nötig, oder? Und Marisa und Jenny haben doch sowieso keine Chance.« Sara blinzelte zu den Gipfelstürmern hinauf. Ehrlich, beim ersten Gipfel hatte sie Neles Sucht noch verstanden. Aber inzwischen? Immer wieder den Ausblick genießen, der von dort oben noch sensationeller sein sollte als von allen anderen Höhen? Also, eine ausreichende Aussicht hatten sie von hier ebenfalls. Sie befanden sich sowieso an einem der höchsten Punkte der Wegstrecke, auf fast 3000 Metern Höhe. Sara zerrte ihre Jacke vom Rucksack und zog sie an. Der Wind fegte durch jede Ritze.
    »Sobald man sich nicht mehr bewegt, friert man«, schimpfte sie leise. »Dabei ist fast noch Sommer.«
    »Sie sind unten«, moderierte Luca und drückte ein paar Mal gelangweilt auf den Auslöser. »Ah, das allgemeine Entkleiden beginnt. Tim und Toni halten sich zurück und lassen die Mädels machen. Tim hätte ein Fußbad allerdings auch nicht geschadet, finde ich. Ach, jetzt fliegen die Schuhe, jetzt die Socken, und ab geht’s.«
    Sara fröstelte, duckte sich in seinen Windschatten und hörte ihm träge zu.
    »Scheint kalt zu sein.« Luca knipste ein wenig engagierter, als die Schreckensschreie der Mädchen bis zu ihnen heraufdrangen.
    »Was macht Theresa?«, fragte Sara schläfrig.
    »Sie spritzt neckisch Wasser in Tonis Richtung.«
    »Und?«
    »Er steht am Ufer wie ein Schwimmmeister. Ich sehe ihn nur von hinten.«
    »Wahrscheinlich verteilt er wie immer seine Gunst möglichst gleichmäßig.«
    »Theresa verzieht das Gesicht und verlässt das Wasser. Ihre Aktion scheint nicht erfolgreich gewesen zu sein«, verkündete Luca im Tonfall eines Radioreporters. »Sie setzt sich und trocknet ihre Füße ab. Toni hockt sich neben sie. Damit hat Theresa um fünf Punkte

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