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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt
Autoren: Stefanie Erlenbach
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hervor. »Theresa, wir hatten schon befürchtet, dass du dich verirrt hast. Alles gut bei dir?«
    »Nein, nichts ist gut, und ja, ich hatte mich verirrt. Kann ja jedem mal passieren bei dem Wetter, oder?« Ui, ein herzliches
Guten Morgen!
klang aber anders.
    Sara zögerte einen Moment, hatte schon einen saftigen Kommentar auf den Lippen, doch dann riss sie sich zusammen und ließ einfach die Erleichterung zu, die sie durchströmte. Bevor das Gefühl verschwinden konnte, schnappte sie sich Theresa und umarmte sie stürmisch. Es war überhaupt allerhöchste Zeit für eine Versöhnung. Sie spürte, wie Theresa erstarrte. Aber egal! Sara hätte heulen mögen, so froh war sie über das Wiedersehen, und wenn Theresa nicht genauso empfand, war das nicht ihr Problem.
    Die Worte purzelten nur so aus ihr heraus: »Mensch, Theresa, wir haben uns solche Sorgen gemacht. Ich will gar nicht darüber nachdenken, was alles hätte passieren können. Und weißt du, was? Die Sache mit den Kondomen – Schwamm drüber, ja? Wir sind eben völlig unterschiedlich drauf. Und lass uns einfach noch ein paar schöne Tage …«
    Theresa sah sie schockiert an. »Du weißt das mit den Kondomen? Und was passiert ist?«, fragte sie und sah sich besorgt um, doch die anderen standen zu weit entfernt, um sie zu hören. Verdammtverdammtverdammt! Sara hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen.
    »Es tut mir schrecklich leid, was da gelaufen ist, aber ich dachte schon, jemand hätte die Dinger zum Quatschmachen geklaut«, versuchte sie, die Sache herunterzuspielen.
    »Und du hast die Kondome heute Nacht nicht irgendwie vermisst?«, kam es giftig von Theresa zurück.
    Jetzt war es an Sara, schockiert zu gucken. »Sag mal, spinnst du oder was? Warum hätte ich sie denn heute Nacht …« Ihre Augen wurden noch größer. »Hast du DAS gedacht? Hast du wirklich angenommen, ich springe bei der ersten Gelegenheit mit Toni ins Heu? Ehrlich, Theresa, du solltest mich besser kennen und du solltest mehr Achtung vor Toni haben. Er ist wirklich ganz anders, er denkt nicht ununterbrochen an Sex!« Sie holte Luft und schluckte das »So wie du« hinunter. Gekränkt wandte sie sich ab. Wenn sie diese Nacht etwas gelernt hatte, dann zwei Dinge: Auf Toni konnte man sich verlassen – und er war auf keinen Fall ihr Mr Perfect. Weder Schmetterlinge noch Ameisen machten sich in ihrem Bauch bemerkbar, wenn sie mit ihm zusammen war. Sie hatte auch nicht das Bedürfnis, andauernd in seiner Nähe zu sein. Obwohl er so ein lieber Mensch war und sie zum Lachen bringen konnte. Aber das konnte sich Theresa wahrscheinlich nicht vorstellen, dachte Sara bitter, für die gab es nur die Kategorien »attraktiv« oder »uninteressant«. So viel also zum Thema Versöhnung. Hatte Theresa ihren Verdacht brühwarm Luca mitgeteilt? Glaubte er jetzt, sie und Toni hätten ES getan und Toni sei ihr Mr Perfect? Was für ein Schlammassel! Ungläubig wandte sie sich Luca zu. Mit tief in den Jackentaschen vergrabenen Händen stand er neben Toni, der noch immer versuchte, den aufgebrachten Wirt zu besänftigen.
    »Ich bin doch keine Rettungsstation«, motzte der gerade lautstark. »Wenn ihr schon mit einer Horde unberechenbarer Jugendlicher über die Berge rennt, dann achtet gefälligst auf die dabbischen Deppen, ja? Nachher muss wieder die Bergwacht ausrücken, wie neulich, als so ein Trottel in Turnschuhen aufs Joch wollte. Bergschuhe wären nicht cool, hat er gesagt, ha, dem ist ganz schön cool geworden, eingeklemmt in seinem Spalt dort droben.« Der Wirt hatte eine wenig schmeichelhafte Einstellung wandernden Jugendlichen gegenüber und war trotz Tonis Beschwichtigungen nicht bereit, seine Meinung zu ändern. Unterdessen versuchte Sara, an Luca heranzukommen, der betont durch sie hindurchschaute.
    »Habt ihr euch gestern noch unterwegs getroffen? Oder erst an der Hütte? Wir haben überall gesucht und sind sogar mit Taschenlampen in alten Heustadeln herumgekrochen.«
    Langsam wandte sich Luca ihr zu. »Von wegen ihr habt uns gesucht.« Seine Stimme triefte vor Verachtung. »Ich hatte Theresa schon bald eingeholt, sonst war weit und breit niemand zu sehen. Der Einzige, der uns geholfen hat, war der Wirt, der dann beschlossen hat, dass wir bei ihm bleiben sollen. Ich dachte ja, du wärst zur Gruppe zurückgegangen, stattdessen rennst du Toni hinterher. Danke auch.«
    »Er ist mir entgegengekommen, und wir haben gesucht, bis die Dunkelheit anbrach und wir klatschnass waren. Und wir haben nach euch
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