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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt
Autoren: Stefanie Erlenbach
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hatte, konnte sie ihn nicht richtig auskosten. War nun Theresa tatsächlich besiegt und Sofia die Gewinnerin um Tonis Gunst, oder hatte sich Toni irgendetwas zuschulden kommen lassen, weshalb er für Theresa nicht mehr begehrenswert und damit auch für Sofia indiskutabel war? Und wenn ja, was konnte das sein? Anscheinend war sie sich auch unsicher, welche Rolle Sara auf einmal spielte. Weil sich die Mitwisser um die wahren Ereignisse der letzten Tage in einvernehmliches Schweigen hüllten, wussten Sofia und die anderen nur, dass Theresa falsch abgebogen, Luca sie gefunden und Sara und Toni rätselhafterweise auf einer entlegenen Alm gelandet waren. Da keiner der Beteiligten über Kondome und nächtliche Zurückweisungen Auskunft gab, waren sich die anderen schnell sicher, die wahre Schuldige für das ganze Chaos ausfindig gemacht zu haben: Sara. Sie und Toni mussten sich in der vergangenen Nacht nähergekommen sein. Zu nahe möglicherweise.
    Die Gruppe ließ sie nun gnadenlos spüren, auf wessen Seite sie stand. Egal wohin sich Sara wandte, sie erntete nur kurze Antworten oder abfällige Blicke. Sogar Benno und Nele betrachteten sie mit einigem Misstrauen, was Sara besonders verletzte.
    Bei ihrer zweiten Rast fasste Sara sich ein Herz und setzte sich zu Nele und Eric. Theresa, die auf demselben Weg war, drehte demonstrativ ab und packte ihr Brot neben Luca aus, der finster wie ein vom Höllenfürst gesandter Schattenengel wirkte.
    »Was geht hier vor, Nele, warum behandeln mich alle, als hätte ich in Gülle gebadet?«
    »Apropos baden, ich glaube, ich springe nachher wirklich in den See, mir ist so unglaublich heiß«, versuchte Eric auf sich aufmerksam zu machen und lüftete sein T-Shirt, unter dem stahlharte Muskeln und ein Tatoo zu sehen waren, wofür weder Sara noch Nele Interesse zeigten. Dafür straften sie ihn mit einem bösen Blick. Sara, weil er störte, und Nele, weil sie ihm sein unpassendes Geschenk noch immer nicht verziehen hatte.
    Nele holte tief Luft, als wollte sie in eben diesem See einen gewaltigen Tauchgang absolvieren. »Pass mal auf, hier ist etwas gehörig verrutscht und du bist eine Hauptverdächtige. Lass es mich so sagen: Theresa verschwindet, du und Toni sucht sie, nachdem du Luca losgeworden bist, und rein zufällig nehmt ihr den falschen Weg und verbringt eine Nacht zusammen. Im Übrigen hast du Luca vor ein paar Tagen einen Korb gegeben, in dem wir alle hier bequem Platz finden, glaub bloß nicht, das hätte keiner bemerkt. Du hintergehst also deine Freundin und stößt Luca vor den Kopf, dass er nicht mehr weiß, wo vorn und hinten ist, und erwartest, dass wir dir Beifall klatschen? Ehrlich, das ist voll link. So etwas hätte ich dir nie zugetraut!«
    Saras Hals fühlte sich plötzlich an, als hätte sie eine schwere Angina. »Allerdings ist hier etwas verrutscht«, hätte sie am liebsten gerufen, »die Wahrheit nämlich.« Sie öffnete und schloss den Mund wie ein Fisch, bis sie mühsam Worte fand, die ihrer Empörung einigermaßen gerecht wurden. »Und ich hätte nie gedacht, dass du mir wirklich so etwas zutraust. Woher bitte möchtest du wissen, wie Toni und ich die Nacht verbracht haben, wenn du mich nicht fragst? Niemand hat gefragt, weder mich noch Toni. Nur weil wir auf einer Alm gestrandet sind, heißt das doch gar nichts. Immerhin haben wir nach Theresa gesucht, um sie zu retten, schon vergessen? Erzählen Theresa und Luca diesen Quatsch? Denken jetzt alle so? Dann wundert mich nichts mehr. Was seid ihr nur für oberflächliche Gestalten! Soll ich dir mal was sagen? Ich habe festgestellt, dass Toni ein ganz normaler Typ ist, wir haben uns super unterhalten und mit der Sennerin Tränen gelacht – und obwohl er toll aussieht, sind weder sie noch ich mit Toni ins Heu gehüpft, stell dir das mal vor. Ihr lasst euch alle von seinem Aussehen blenden und von dem, was ihr selbst sehen wollt. Und von blöden Gerüchten. Toni geht dieses Liebeskarussell hier genauso auf den Geist wie mir. Das hat er Theresa klargemacht. Und er ist tatsächlich verliebt, nur eben nicht in Theresa oder mich, sondern …«
    Erschrocken hielt Sara inne. Wow, sie war ganz schön in Fahrt. Fast hätte sie vergessen, dass Nele und Eric ihr gegenübersaßen, ausgerechnet die beiden, die am wenigsten von Tonis Gefühlsverirrung wissen durften. Bevor Nele mit aufgerissenen Augen nach Tonis Liebe fragen konnte, wechselte Sara schnell das Thema: »Aber wo wir gerade dabei sind, Theresa und Luca waren auch allein.
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