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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt
Autoren: Stefanie Erlenbach
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Warum nimmt da niemand an, dass etwas passiert ist? Na?«
    Nele winkte müde ab. Die Sache war keinen Gedanken wert. »Also echt, Sara, jeder weiß, dass für Theresa nur Toni infrage kommt, und Luca, den kennst du besser als ich, der ist total okay. Wenn nichts geschehen ist, dann tut es mir wirklich leid, dass ich dir vorschnell etwas unterstellt habe. Ehrlich, sorry, ja?« Sie stand auf, klopfte sich den Schotter von der Hose und drückte Sara kurz an sich. »So, und nun kannst du mir verraten, wer Tonis Herz gewonnen hat, ja?«, flüsterte sie verschmitzt. Jetzt musste Sara doch lachen. »Vergiss es, keine Chance. Meine Lippen sind für immer versiegelt.«
    Eric, dem Saras Ausbruch sichtlich unangenehm war, erhob sich ebenfalls. »Tut mir leid, Sara, du bist in Ordnung. Immerhin kann ich mitreden, wenn es darum geht, nur dem Äußeren nach beurteilt zu werden.« Er grinste auf seine unverschämt direkte Art. »Komm, schlag ein, und es ist wieder gut. Aber du solltest mit Theresa und Luca reden, finde ich. Vor allem mit Luca.«
    Ja, ja, vor allem mit Luca, äffte Sara ihn im Stillen nach. Wie soll ich das denn bitte machen, wenn er mir nicht zuhört? Luca legte sich seine eigene Geschichte zurecht und wollte die Wahrheit ja gar nicht hören. Trotzdem nickte sie und schlug zaghaft in seine ausgestreckte Hand ein.
    »Weißt du, wenn sich einer so merkwürdig benimmt und auf solche Ideen kommt wie der Luca, dann hat’s ihn ganz schön erwischt.« Erics wissendes Grinsen machte ihr eine schlagfertige Antwort unmöglich. Ja, dachte Sara unglücklich, mag sein. Schade nur, dass es jetzt zu spät ist. Denn Luca hatte sie ein für alle Mal verprellt.

»Ach, man spürt doch gleich, dass man in Italien ist«, schwärmte Marisa, als sie sich aus ihren Klamotten schälte. Jenny, Sofia und Daniel zogen triumphierend Badesachen aus den Tiefen ihrer Rucksäcke, während die anderen zunächst ratlos an dem verlockenden Wasser standen.
    Nach einer vorsichtigen Zehenprüfung hatten die meisten beschlossen, dass knallharte Alpenüberquerer vor dem bisschen Kälte nicht zurückschrecken würden. Diejenigen, die keine Badeklamotten im Gepäck hatten, mussten für sich die Frage »Unterwäsche oder wie sonst?« entscheiden, was die einen kichern und die anderen alpenröschenrosa anlaufen ließ.
    Aber eigentlich war das auch egal. Jenny und Sofia zogen sich bereits mit großem Hallo hinter einer hochgehaltenen Regenjacke um, woraufhin überall improvisierte Umkleidekabinen entstanden.
    Sara überlegte kurz, welchen Slip sie heute trug, und kam zu dem Schluss, dass die Mikrofaser-Sportwäsche so gut wie ein Badeanzug war – vorausgesetzt, sie würde sich überhaupt trauen, ins Wasser zu gehen. Für sie sah es eiskalt aus. Unüberwindbar kalt. Auch Alpenbezwingerinnen hatten sensible Nerven. Schauder durchliefen ihren ganzen Körper.
    »Loser, das schaffst du nie!«
    »Seepferdchen müssen draußen bleiben!«
    »Dicker, nenn mich ab heute Ironman!« Mit einem lauten Aufschrei rannte Tim auf das Wasser zu.
    Sara schnappte erschrocken nach Luft, als neben ihr Tim und Benno in ihrer Wäsche ins Wasser sprangen und die Tropfen auf ihrer Haut niederprasselten wie Nadelstiche. Wirklich kein Anblick, den man jeden Tag haben musste. Aber das Schreckensgeschrei, als sie im Wasser aufklatschten, entschädigte sie.
    »Hey, boah, das verschlägt dir den Atem. Holt mich hier raus!«, japste Benno.
    »Ich schwimme rüber ans andere Ufer, wer kommt mit? Wer hat Lust auf ein kleines Wettschwimmen?« Nele hatte schon wieder die nächste Herausforderung vor Augen. Die Frau brauchte das wie andere Leute ausreichend Schlaf.
    »Ich bin dabei«, rief Eric – ohne ihn ging anscheinend gar nichts. Sara war gespannt, ob er im Wasser ebenso eine gute Figur machte wie auf Klettersteigen. Schließlich musste er sich kräftig ins Zeug legen, um bei Nele wieder Gnade zu finden. Zwar grollte sie nicht mehr offensichtlich, das war nicht Neles Ding, aber sie hatte eine kleine, fest gemauerte Distanz aufgebaut, die Eric nun Stück für Stück mühsam abarbeiten durfte, was er mit der Gelassenheit eines Bulldozers erledigte. Ganz im Bewusstsein, dass ihn nichts und niemand daran hindern würde, früher oder später zu bekommen, was er wollte.
    »Und ich.« Luca? Wollte Luca jemandem seine Schwimmkünste beweisen?
    »Ich auch!« Sofia? Was für eine Überraschung, dass sie überhaupt schwimmen konnte, stänkerte Sara im Stillen. Wasser und frisierte Haare, das ging doch
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