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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt
Autoren: Stefanie Erlenbach
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ist ein klasse Kerl, wirklich. Er liegt dir zu Füßen, das sieht doch jeder.«
    »Bitte, Toni, lass es einfach, ja?« Jetzt war es an ihr, gequält über den See zu gucken.
    Eric wartete mittlerweile auf der Stelle strampelnd auf Sofia, die meilenweit abgehängt war. Es sah gut aus für Luca. Er lag so weit in Führung, dass Nele schon einen dritten Arm und einen Haiflossen-Turbo gebraucht hätte, um ihren Rückstand wieder aufzuholen. Selbst Marcel hätte noch eine Chance gehabt, würde er nicht immer wieder Ina zuwinken, die ihn vom Ufer aus anfeuerte.
    »Wusste gar nicht, dass Luca so gut schwimmt«, murmelte Sara abwesend. Sie spürte ein schmerzhaftes Sehnen in ihrem Bauch. Was wusste sie überhaupt von Luca? Das wenige, was er ihr erzählt hatte, reichte wohl kaum, um zu behaupten, sie würde ihn kennen. Da er jetzt nicht mehr mit ihr sprach, würde sie wohl auch nie mehr erfahren. Während sie zuschaute, wie sein Kopf immer wieder im Wasser verschwand und auftauchte, wurde das Sehnen stärker. Allmählich musste sie sich eingestehen, dass er ihr gefiel und sie ihn mochte und sie sich nichts mehr wünschte, als dass er wieder mit ihr sprach und mit ihr lachte. Sie vermisste seine Nähe und, ja verflixt, sie wollte sogar wissen, wie es sich anfühlte, wenn er sie berührte.
    »Hey, wie lange?«, rief in diesem Augenblick Nele, die bereits neben Luca angekommen war. Oh Mist! Schnell drückte Sara auf den Knopf, blickte auf die Zeit, zog ein paar Sekunden ab und rief zurück: »Vier Minuten dreiundzwanzig!« Hoffentlich war das realistisch für diese Strecke. Sie löschte schnell die Stoppuhrfunktion, damit Nele nicht auf die Idee kam, das Ergebnis zu überprüfen. »Luca war ein wenig schneller!«, fügte Sara rasch hinzu, um zu zeigen, dass sie voll bei der Sache gewesen war.
    »Das habe ich selbst bemerkt«, grinste Nele und reichte Luca die Hand. »Bin ich nicht gewohnt, dass man mich so locker abzieht. Aber Hut ab, Mann. Gutes Tempo, sauberer Stil.«
    Luca schüttelte zuerst Neles Hand und dann seine nassen Haare. »Danke, ebenso. Wow, verdammt, das ist ja schweinekalt.«
    »Ihr seid Fische, gebt’s zu. Das war unfair«, meinte Eric, der langsam hinzukam. Aber er lachte gutmütig und legte Nele sein T-Shirt um die Schultern. Luca machte bei Sofia dasselbe, und Sara wurde ganz schlecht, als sie das sah.
    »Ich bin halb erfroren. Hätte ich das geahnt, wäre ich nie mitgekommen. Warum hat mich keiner gewarnt?«, stieß Sofia unter Zähneklappern und mit tiefblau gefrorenen Lippen hervor.
    Sara beobachtete fassungslos die Szene. Luca und Sofia? Das Sehnen in ihrem Innern zerriss mit einem schmerzhaften Knall. Peng! Es wich einem Gefühl, als würde ein Monster an seinen Ketten toben, und sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Bevor es jemand bemerkte, warf sie ihre restliche Kleidung auf einen schlampigen Haufen und rannte in den See. Alles war besser, als mit ansehen zu müssen, wie sich Luca und Sofia näherkamen. Die Kälte schlug über ihr zusammen und vertrieb alle anderen Gefühle. Gut so. Sie machte ein paar vorsichtige Schwimmzüge. Noch konnte sie mit den Zehen die glitschigen Steine am Grund ertasten, wo das Wasser noch kühler war, als an der Oberfläche.
    Aus den Augenwinkeln sah sie Toni hektisch winken. Sie hielt inne, zappelte kurze Zeit unschlüssig mit den Beinen und drehte dann ab, um an der nächstgelegenen Stelle aus dem Wasser zu klettern. Nein, sie war nicht der Typ für dramatische Szenen, und sich vorzustellen, jemand müsste sie wegen eines Wadenkrampfes oder wegen steifgefrorener Arme aus dem Wasser ziehen, ließ sie noch mehr erschaudern. Wenn sich Luca und Sofia nun finden würden – nach so vielen Missverständnissen, so vielen dummen Äußerungen ihrerseits und so vielen Fehlurteilen von Luca –, nun, dann sollte es eben so sein und Luca war nicht ER, war nicht ihr Mr Perfect, und wenn sie sich hier den Tod holte, würde sich daran auch nichts ändern.
    »Ich dachte schon, du schwimmst ganz raus.« Toni erwartete sie mit einem Hemd am Ufer. Dass er ihr damit nicht unbedingt einen Gefallen tat, schien er nicht zu bemerken. Sara brauchte gar nicht nach den anderen zu sehen. Die schiefen Blicke spürte sie direkt auf der Haut. Trotzdem hüllte sie sich zitternd in den warmen Stoff, der nach Toni und frischer Bergluft roch. Schweigend gingen sie am See entlang zurück zu ihrem improvisierten Badestrand.
    »Willst du dich umziehen?«, fragte Nele. Dankbar nickte Sara und
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