Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt
Autoren: Stefanie Erlenbach
Vom Netzwerk:
einfach nur dankbar, dass sie jetzt nicht mehr allein diesen riesigen Tieren gegenüberstand. Und Theresa schienen sie zu mögen. Eine nach der anderen drängte sich nach vorn, um an ihren Händen zu schnuppern und sich kraulen zu lassen.
    »Ich habe nur ein wenig getrödelt. Leo wusste Bescheid. Mir war nicht nach Gesellschaft zumute. Schau, das hier sind fast noch Kälbchen, deswegen sind sie so neugierig. Und völlig harmlos.« Sie zeigte fachkundig auf die kleinen Euter der Kühe.
    »Ich finde sie riesig und sie versperren den Weg«, meinte Sara skeptisch.
    »Ach, die freuen sich nur, dass hier was los ist.« Schon kletterte Theresa über das Gatter, schob energisch die schweren Köpfe zur Seite und ließ sich auf der anderen Seite mitten zwischen die Kühe plumpsen.
    »Siehst du, gar kein Problem.« Zärtlich zauselte Theresa ein weiches Ohr mit ihrer Hand. Zum Dank knuffte das Tier freundlich mit der Schnauze zurück und stieß Theresa fast um. »Aber ein bisschen blöd sind sie schon«, stellte sie grinsend fest. »Nun beeil dich, bevor sie es sich anders überlegen.«
    Umständlich krabbelte Sara über das Gatter. Fast ehrfürchtig bildete sich eine Art Kuhhalbkreis um sie.
    »Was ist denn mit deiner Hand?«, fragte Theresa ungnädig, nachdem sie Saras Gezappel wortlos zugeschaut hatte.
    »Spreißel«, murmelte Sara. »Und danke, du bist eine hervorragende Kuhhirtin.«
    »Ja, mit Kühen aller Art kenne ich mich aus«, meinte Theresa trocken und verteilte energisch Klapse nach rechts und links, bis sich eine schmale Gasse öffnete, durch die sie gehen konnten. Anscheinend hatte das Leittier Gefallen an ihnen gefunden, denn es entstand augenblicklich ein schreckliches Drängeln, als es sich anschickte, Theresa und Sara zu folgen.
    »Tut’s weh?« Theresa nickte zu Saras Hand.
    »Ich brauche nur eine Pinzette, dann geht’s schon wieder. Aber du, die verfolgen uns«, stellte Sara nervös fest.
    »Ich sag’s ja, sie langweilen sich und wir sind ihr heutiges Showprogramm.« Eine Weile liefen sie hintereinander, voran Sara, dann Theresa, dann die Leitkuh und ihre Gefolgsleute. Sie mussten ein Bild für die Götter abgeben, dachte Sara und verkniff sich ein Grinsen. Ausgerechnet jetzt ging der Pfad in eine offene Wiese über und man konnte meilenweit sehen. Bestimmt lachte sich die halbe Bergwelt kaputt, wie sie da mit ihrem Kuhgefolge ankamen. Sie fummelte nach ihrer Digicam, drehte sich um und knipste genau in dem Augenblick, als Theresa mit einem freundlichen Stups in den Po vom Weg gestoßen wurde und den Hang hinabstolperte. Gutmütiges Fluchen ergoss sich über die Kuh.
    »Mistvieh«, schloss Theresa ihren Ausbruch, ergriff aber, ohne zu zögern, Saras Hand, die sie nach oben zog. »Du bleibst hier, verstanden? Wir gehen allein weiter, tschüss!«, schimpfte Theresa mit dem Tier, worauf eine lange Zunge hervorschnellte und genüsslich über ihre Schultern zog. »Iiiii, sie kapiert’s nicht. Los, wir müssen zum nächsten Gatter, da können wir sie abhängen.« Sara bekam kaum noch Luft vor Lachen, die Kamera klickte ununterbrochen. Die gestylte Theresa im tiefsinnigen Gespräch mit einer glupschäugigen Kuh – das war zum Kugeln.
    »Und jetzt: lauf!«, rief Theresa in diesem Augenblick und rannte, als wären die Kuhdämonen hinter ihr her. Doch die Flucht war vergebens. Nachdem sich die Herde von ihrem Staunen erholt hatte, trabte sie ihnen erwartungsvoll nach.
    »Schnell, sie holen auf. Da vorn, ich seh schon den nächsten Zaun.« Sara schaute über ihre Schulter. Die Kühe bewegten sich erstaunlich schnell und kamen zügig näher. Nach einem olympischen Endspurt warfen sich Theresa und Sara geradezu über das nächste Gatter. Die Kühe, inzwischen im vollen Galopp, schafften es gerade noch zu bremsen und gafften verblüfft zu ihnen hinüber.
    »Mensch, Theresa, gut, dass Luca nicht in der Nähe war und uns fotografiert hat.« Sara ließ sich auf den Boden fallen und hielt sich den Bauch. Sie hatte Seitenstechen – vom Lachen und vom Laufen.
    »Ich kann mir schon die Untertitel vorstellen: Angriff der Monsterkühe«, japste Theresa, die sich neben Sara geworfen hatte. In diesem Augenblick fiel beiden wieder ein, dass sie ja eigentlich seit Tagen nicht mehr miteinander redeten und immer noch Streit hatten. Ihr Lachen verstummte und wich verlegenem Schweigen. Sara senkte den Blick und pulte an ihrem Spreißel herum.
    »Weißt du«, fing sie im selben Augenblick an, als Theresa mit »Sag mal, können wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher