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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt
Autoren: Stefanie Erlenbach
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weiß ich, hat er eben erwähnt. Ist jedenfalls keine von euch«, wiegelte Sara ab. Ups, es war wohl ein Fehler gewesen, Tonis Kummer ausgerechnet Theresa auf die Nase zu binden.
    »Sofia? Marisa? Jenny? Oder doch du? Jetzt sag schon!«
    »Theresa, komm zurück auf den Boden. Es ist niemand von euch, klar?« Das war ja nicht wirklich gelogen, wenn man unter »euch« das ehemalige Toni-Verehrungsquartett verstand. »Und ich bin es schon gar nicht. Toni hat noch ein Leben außerhalb unserer Wanderung.«
    »Schwöre bei deinem ersten Mal«, verlangte Theresa.
    »Wie bitte? Wie kann man auf so etwas schwören, also echt, du bist ja total psychomäßig fixiert.«
    »Schwör einfach.« Theresa kniff drohend die Augen zusammen.
    »Na gut, wenn du unbedingt willst. Ich schwöre.«
    »Los, sag es richtig.«
    Langsam reichte es Sara. Kuhrettung hin oder her, Theresa benahm sich albern. »Ich schwöre, dass es niemand von euch ist, in Ordnung? Das muss reichen. Wer weiß, mein erstes Mal ist vielleicht in zehn Jahren und was hast du dann davon?«
    Theresa verstummte grübelnd. Sara konnte ihr direkt ansehen, wie sie die Möglichkeit erwog, gegen die von Toni geliebte Unbekannte anzukämpfen. Schlimm, wenn man den Feind nicht kannte. Und gut, dass sie nicht wusste, dass es sich um Nele handelte – überhaupt gut, dass niemand außer Sara und Toni davon wusste. Sicherlich würde Eric auf ihn losgehen wie ein ausgehungerter Minotaurus, Nele im besten Fall einen Lachanfall galaktischen Ausmaßes bekommen und die anderen Mädchen würden vermutlich einfach ohnmächtig werden.
    »Sag mal, können wir jetzt nicht wieder so einigermaßen befreundet sein?«, wechselte Sara zu einem optimistischeren Thema.
    »Mirdochegal«, knurrte es aus Theresas verkniffenem Mund.
    »Och Theresa, jetzt komm. Ich bin dir nicht mehr böse wegen deiner Kommentare, du hattest sogar ein winziges bisschen recht, ich seh die Sache insgesamt zu verklemmt. Und die Kondomdinger hab ich eh schon vergessen; gut, dass sie weg sind, und wegen Toni hast du wirklich keinen Grund, sauer zu sein. Gut, ich war auch nicht nett zu dir, aber das war nicht böse gemeint, sorry.«
    Theresa stöhnte herzzerreißend auf. »Mir geht es richtig mies, Sara. Ich fühle mich hundeelend. Und ich bin sooooo allein.« Aus heiterem Himmel brach sie in Tränen aus. Sara stürzte zu ihr, fing sie auf, als sie vornübersackte, und umarmte sie fest.
    »Das stimmt ja gar nicht, du bist doch nicht allein. Nele und ich sind hier und die anderen sind auch ganz in Ordnung. Hey, und ich dachte immer, ich bin einsam!«
    »Aber Nele hat Eric und du hast Luca und dich mögen doch alle!«, schluchzte es an Saras Hals. Sara runzelte verwirrt die Stirn.
    »Quatsch, alle hassen mich seit der Sache mit Toni und Luca habe ich schon gar nicht. Der ist immer noch sauer wegen Toni und gräbt seit Neuestem an Sofia herum. Und bei Nele und Eric muss man auch abwarten, bis wir wieder zu Hause sind. Dann hängt er vielleicht wieder mit seinen prolligen Kumpels ab und macht einen auf Türsteher. Ich glaube nicht, dass Nele sich das lange anschaut.«
    »Aber Luca ist doch total verknallt in dich, der gibt sich nur mit Sofia ab, um sich abzulenken und um dich eifersüchtig zu machen«, nuschelte Theresa.
    »Nie im Leben! Der hat seit Tagen kein Wort mehr mit mir geredet. Verknallt geht anders«, sagte Sara mit bitterem Unterton. »Und ich will das alles ja auch gar nicht«, fügte sie leise hinzu.
    Jetzt hob Theresa ihren Kopf und schniefte sehr unfein. Mangels eines Ärmels – sie trug ein blau-weiß geringeltes Top – schnappte sie sich das umgebundene Hemd und wischte sich daran die Nase und die feuchten Augen ab.
    »Aber er lässt dich keine Sekunde aus den Augen, Sara. Ununterbrochen schaut er dich an. Nur willst du es nicht bemerken.«
    »Du spinnst doch«, erklärte Sara unwillig, löste sich von Theresa und marschierte davon, die wenigen Meter der Hütte entgegen. Sie ärgerte sich und wusste nicht einmal genau weshalb. Weil Theresa ihr wieder Hoffnung gemacht hatte? Weil sie sich einmischte und behauptete, dass sich Sara in ihrer Einschätzung von Luca irrte? Weil in ihrem Innern so ein schreckliches Chaos herrschte?

Wie schön es hier war – und wie oft Sara diesen Satz in der letzten Zeit gedacht hatte, trotz aller Querelen. Sie blinzelte in die Abendsonne, die kantigen Dolomiten vor sich wie eine kitschige Fototapete. Auf dem breiten Holztisch stand eine riesige Apfelschorle, neben ihr saßen
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