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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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Dort drüben, wo sich die Menschen drängeln, da ist die Talstation. Wir gehen natürlich zu Fuß. Bergbahnen sind für Rentner und Fußkranke und Kinder unter sechs Jahren – oder als Belohnung, wenn’s mal echt hart war. Heute müsst ihr aber zeigen, was ihr könnt.«
    Leo hatte anscheinend Ohren wie ein Bergluchs, das stand schon mal fest. Er konnte sich angeregt mit Frau Neuhaus unterhalten und doch noch mitbekommen, was hinter ihm abging. Dabei trotteten alle brav der hochgewachsenen Gestalt hinterher wie die Kinder dem Rattenfänger von Hameln.
    Nur ein paar wehmütige Blicke folgten einer Gondel, die sich eben aus der Talstation schwang, ein wenig hin und her schaukelte, als wolle sie zum Abschied winken, und dann zügig bergauf gezogen wurde. Davon unbeirrt bog Leo auf einen breiten Schotterweg, der in stetigen Bögen durch einen dichten Tannenwald nach oben führte. Schon bald schnauften die Ersten – und nicht nur Benno, der schon beim Schuheanziehen außer Atem kam. Es war Sara schleierhaft, wieso sich so einer für das Projekt »Alpenüberquerung« gemeldet hatte. Sie nahm ja nicht an, dass er einer der »Last Chance«-Kandidaten war. Er würde wohl auch nicht aus romantischen Gründen mitlaufen, so wie Theresa, oder aus Freundschaft, so wie Sara, oder weil er eigentlich auf kein einziges Schulprojekt Bock hatte, so wie Tim.
    Eilig ging sie weiter und geriet neben Nico, der im Rhythmus seiner Schritte Rapverse vor sich hin murmelte und mit seinen Blicken den Pobewegungen von Jenny und Marisa folgte, die vor ihm gingen. Er war ein fürchterlicher Schwachkopf. Sara schnaubte und konzentrierte sich auf ihre Füße. Am besten hielt sie sich von Nico fern und ignorierte ihn. Genauso wie Eric und Daniel und überhaupt alle Jungs.
    Der Kies knirschte unter ihren Schuhen. Boah, so langsam bemerkte Sara, wie anstrengend Wandern war. Vor allem ihre Oberschenkel begann sie deutlich zu spüren. Sie seufzte, aber das verbrauchte zu viel Atem. Ihre Lungen keuchten und röchelten, als wäre sie ein altersschwacher Gaul. »Pause«, schrien alle ihre Körperteile. Unauffällig schob sie sich in eine sichere Entfernung von Nico und schielte zu Theresa, die sich tapfer neben Toni in die Höhe kämpfte.
    Ihr verkniffenes, hochrotes Gesicht zeigte allerdings, dass sie sich lieber ein Beispiel an Sofia genommen hätte, die weit zurückgefallen war und in diesem Moment erschöpft auf einen gefällten Baumstamm sank. Vielleicht hoffte sie, dass Toni ihr zur Hilfe eilte? Doch vergebens. Toni winkte nur und strebte mit ausladenden Schritten munter voran. Schnell hatte er seinen Vater und Nele eingeholt, die mittlerweile den Platz der Lehrerin eingenommen hatte und Leo mit Fragen löcherte.
    Frau Neuhaus hingegen musste sich mit Benno und Tim herumärgern. Jetzt, eine Stunde nach dem Aufbruch, bemerkten die beiden, dass die Veranstaltung doch nicht in ihrem Sinne verlief, und starteten eine Art Sitzdemo.
    Sara nutzte diese Gelegenheit, um Luft zu schnappen, und starrte zurück ins Tal. Mann, sie waren schon unglaublich hoch gekommen. In so kurzer Zeit! Durch die Baumwipfel konnte sie das goldene Kirchturmkreuz blitzen sehen. Es sah von dieser Entfernung aus, als gehöre es zu einer winzigen Spielzeuglandschaft.
    »Alter, ey, das ist voll der Stress«, schimpfte Benno. »Bin doch keine Ziege, die hier den Berg raufhüpft.«
    »Das hättest du dir vorher überlegen müssen. Wir haben alles genau durchgesprochen. Los jetzt, hier gibt es noch keine Pause. Ein Schluck Wasser und weiter geht’s.« Frau Neuhaus kämpfte sichtlich gegen die Versuchung, den Jungs mit ihren Wanderstöcken auf die Beine zu helfen.
    »Vergessen Sie’s, es ist super hier, wir kommen später nach – oder vielleicht auch nicht.« Demonstrativ plumpste Tim nach hinten ins Gras. Er gehörte zu den Typen, bei denen alles, was sie anstellten, irgendwie falsch und aufgesetzt wirkte. So wie jetzt wollte er andauernd seine Unsicherheit überspielen und den coolen Mann geben. Sara stieß verächtlich die Luft aus. Sie würde nicht aufgeben. Wenn man sich für so eine Sache entschieden hatte, dann sollte man die auch durchziehen. Schluss.
    »Tim, Benno, reißt euch zusammen. Ihr seid doch keine Memmen.« Ui, jetzt packt sie die beiden bei der Ehre, dachte Sara, aber natürlich ohne Erfolg.
    »Ich glaub, ich dreh wieder um. Ist besser für alle.« Benno streckte die Füße aus und stellte seinen Rucksack ab. Herausfordernd begann er, darin herumzuwühlen. »Bin doch

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