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Rebella - Verliebt oder was?

Rebella - Verliebt oder was?

Titel: Rebella - Verliebt oder was? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH , Co. KG
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hatte ich geantwortet. »Ich brauche mich echt
nicht zu rechtfertigen oder so.«
    Das stimmt sogar. Marie sagte selbst, ich brauche wegen
ihr nicht zu Hause zu bleiben.
    Ich sitze mit Tim und Jasper an der Ecke vom Tresen, genau
unter der Lampe, die schon kaputt ist, seit ich das Tylers
kenne. Von hier aus kann man die Tanzfläche gut überblicken,
ohne dass die Leute dort einen direkt sehen.
    »Wo ist denn Saskia?«, rufe ich Tim zu. »Kommt sie später
noch nach?«
    Tim nimmt einen großen Schluck Bier. »Die hat heute
irgend so einen Mädchenabend mit Wendy.«
    Er drückt mir ein neues Bier in die Hand. »Egal. Haben
wir auch mal einen netten Abend unter uns.«
    Ich proste Tim zu. Er hat recht. Wenn Mädchen dabei sind,
ist so ein Abend gleich ganz anders. Als wären wir Konkurrenten:
Wer macht die witzigsten Bemerkungen? Wer kann
am meisten Bier trinken? Wer kommt bei den Mädchen am
besten an?
    Sobald wir unter uns sind, ist die Stimmung irgendwie
entspannter, und wir haben nicht so das Bedürfnis, uns
gegenseitig niederzumachen.
    »Lynn kommt später noch.« Jasper beugt sich zu uns. »Sie
muss erst noch zu einem Geburtstag.«
    »Und Marie?«, fragt Tim.
    Ich schüttele den Kopf. »Ausgehverbot.«
    »Egal«, sagt Benjamin, der plötzlich neben mir steht. »Ich
habe gerade gesehen, dass Julia gekommen ist.«
    Ich hebe mein Bier in seine Richtung. »Wie schön für sie«,
entgegne ich und werfe ihm einen wütenden Blick zu. Er hat
versprochen, den Mund zu halten.
    »Sieh mal einer an«, fährt Benjamin ungerührt fort. »So
ein Zufall. Da kommt sie ja. Jule! He, Julia!«
    Benjamin wedelt wild mit den Armen, um Julia auf uns
aufmerksam zu machen, die am anderen Ende der Bar lehnt.
Es dauert eine Weile, bis sie merkt, dass sie gerufen wird.
Wie gefährlich gut sie aussieht. Ihre Haare springen wild um
ihr Gesicht, und ihr Top ist so tief ausgeschnitten, dass man
den Anfang von ihrem Busen sehen kann. Jetzt hat sie uns
erkannt. Sie sagt was zu dem Typen neben ihr und kommt in
unsere Richtung.
    »Hallo, Jungs«, begrüßt sie uns, als sie zwischen uns steht.
    »Alles okay?«
    Da stimmt was nicht. Normalerweise fällt sie allen sofort
um den Hals und labert drauflos. Mich sieht sie nicht mal an.
Hat das was mit der SMS zu tun? Hat sie Angst, ich würde sie
vor allen anderen blamieren? Sie kennt mich doch nicht erst
seit heute, sie müsste wissen, dass ich nicht so bin.
    »Los, noch ’ne Runde?«, fragt Tim. »Julia. Was möchtest
du trinken?«
    »Einen Malibu«, sagt sie. »Einen doppelten bitte.«
    Sie setzt sich auf den Barhocker mir gegenüber. Mit einer
schnellen Bewegung schlägt sie die Beine übereinander und legt die Hände in den Schoß. Es ist, als wäre etwas passiert.
Etwas, worüber sie nicht reden will. Noch immer tut sie, als
sei ich Luft.
    »Einen doppelten?«, frage ich, als sie noch immer nichts zu
mir gesagt hat. »Alles in Ordnung bei dir, Jule?«
    Es war witzig gemeint, aber Julia schaut trübe vor sich hin
und sieht mich erst ein paar Sekunden später an.
    »Prima, Ráoul, wirklich. Es geht mir prima.«
    Tim drückt gegen meine Schulter, er trägt zwei Bier und
einen Malibu. »Hier, nimm mal!«
    Ich nehme die Biergläser und den Malibu entgegen und
gebe ihn gleich Julia. Ohne was zu sagen, setzt sie sich das
Glas an die Lippen und kippt den Inhalt in einem Zug runter.
    »So«, sagt sie, während sie Tim das leere Glas reicht. »Das
war nötig.«
    Tim runzelt kurz die Stirn. »Ich stehe an der Bar, falls du
mich brauchen solltest«, sagt er zu mir.
    Julia sieht aus, als könnte sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.
Hat ihr neuer Freund sie vielleicht sitzen lassen, der
Junge, in den sie verliebt ist?
    »Hast du wirklich nichts, Jule?«, frage ich. »Du guckst so …
so …«
    Plötzlich schaut sie auf. Es ist, als würde sie jetzt erst merken,
dass ich es bin. Überraschend scharf fragt sie: »Wie war’s
gestern mit Marie? Schön?«
    Ich weiß nicht so recht, was ich sagen soll. Wie hat sie denn
das schon wieder so schnell mitbekommen?
    Julia legt die Hand auf mein Knie und kneift mich kurz.
    »Du brauchst nicht so erstaunt zu gucken«, sagt sie und
verzieht das Gesicht. »Ich höre auch ab und zu mal was.«
    Was hat sie nur? Erst wirkt sie total traurig und dann ist sie
auf einmal wieder sauer.
    »Ich verstehe dich nicht, weißt du das?«, sagt sie.
    »Wieso?«, frage ich. »Was ist denn, Jule? Du tust gerade, als
hätte ich dir was getan oder so.«
    Julia mustert mich schweigend. Die

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