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Rebella - Verliebt oder was?

Rebella - Verliebt oder was?

Titel: Rebella - Verliebt oder was? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH , Co. KG
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hätte dich geküsst?«
    Am liebsten würde ich einfach auflegen. Wird das jetzt
schon weitergetratscht? Gibt’s nichts anderes, worüber sie
sich das Maul zerreißen können?
    »Ja«, sage ich nur.
    »Ich hab vorhin noch mit Lynn gechattet«, erzählt Jasper.
    »Sie meinte, sie wäre nur ganz kurz im Tylers gewesen, weil
sie plötzlich so Bauchschmerzen hatte und sofort nach Hause musste. Ein Glück, denn dann hat sie äh … na ja, das mit dir
und Julia bestimmt nicht mitgekriegt.«
    Also weiß Marie auch nichts davon, denke ich. Insgeheim
bin ich ein wenig erleichtert. Als wenn ich mich doch irgendwie
schuldig fühlen würde.
    »Ja, zum Glück«, sage ich.
    Am anderen Ende der Leitung fängt Jasper an zu stottern.
    »Aber äh, es kann schon sein, dass ich mich ein wenig verplappert
habe. Nicht über gestern Abend, das nicht, aber
über letzten Samstag …«
    Ich kriege einen sauren Geschmack im Mund. Jasper hat
doch wohl nicht erzählt, dass ich Julia Samstag nach Hause
gebracht habe?
    »Das war echt keine Absicht«, versichert Jasper mir. »Mir
ist irgendwie so rausgerutscht, dass du, äh, na ja, zusammen
mit Jule nach Hause bist. Aber ich dachte, sie wüsste das
längst, von Tim oder so.«
    »Na großartig!«, rufe ich. »Und Lynn erzählt es natürlich
sofort brühwarm Marie. Du weißt doch, wie Mädchen sind,
Jasper? Die glauben niemals, dass da nichts passiert ist!«
    »Das-das hab ich sofort gesagt«, erwidert Jasper. Er stolpert
fast über seine Worte. »Dass da echt nichts gelaufen ist,
und sie hat es geglaubt, denke ich.«
    »Lass nur«, sage ich, mehr zu mir selbst als zu Jasper. »Du
konntest es ja nicht wissen.«
    Als ich aufgelegt habe, weiß ich einen Moment nicht, was
ich tun soll. Wenn Marie das erfahren hat, denkt sie sich natürlich ihren Teil. Julia am Samstag nach Hause bringen
und rausgehen, ohne etwas davon zu erzählen? Die glaubt
mir nie.
    Ich nehme mein Handy und suche Maries Nummer raus.
    Ich muss ihr alles erzählen. Alles. Dass ich Julia nach Hause
gebracht habe, dass ich im Tylers war, von Julias SMS und
dass sie mich geküsst hat. Ich drücke auf die Anruftaste und
warte. Sie muss mir einfach zuhören.
    »Uff, ist das warm! Sitzt du schon den ganzen Tag hier? Mensch, da kriegt man ja einen Hitzschlag!«
    Ohne anzuklopfen, steht Nadja plötzlich in meinem Zimmer
und wedelt übertrieben mit der Hand vor ihrem Gesicht
herum.
    Ich wende den Blick nicht von meinem Bildschirm. Ich
habe heute bis tief in die Nacht gegamed und heute Morgen
habe ich gleich weitergemacht. Ich muss einfach. Sobald ich
auch nur einen Augenblick nichts zu tun habe, denke ich an
Marie. Und wenn ich an Marie denke, werde ich wütend. Ich
bin jetzt sicher, dass sie alles weiß, dass sie dahintergekommen
ist, dass Julia mich geküsst hat.
    Nadja tut, als würde sie nicht merken, dass ich sie ignoriere,
und setzt sich auf mein Sofa. »Solltest du bei dem schönen
Wetter nicht rausgehen?«
    Ja klar. Erst muss ich mir die ganze Woche anhören, dass
ich immer nur unterwegs bin, und jetzt soll ich plötzlich
rausgehen?
    »Du bist doch auch hier drinnen?«, murmele ich.
    »Ich habe aber auch schon den ganzen Morgen in der
Sonne gesessen!«
    Ich spiele schweigend weiter.
    »Eigentlich wollte ich dich was fragen.«
    Ich seufze betont laut. Kann sie mich nicht in Ruhe lassen? »Dann frag«, sage ich knapp.
    »So? Schalt das Teil doch mal kurz aus«, sagt Nadja.
    »Was? Nein, ich bin kurz vorm nächsten Level!«
    »Raoul …«
    »Was willst du von mir? Leg dich einfach wieder in die
Sonne oder so.«
    Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Nadja es sich auf meinem
Sofa gemütlich macht. Die hat überhaupt nicht vor, sofort
wieder zu gehen.
    »Ich weiß nicht, was dein Problem ist, aber ich höre bestimmt
nicht wegen dir mit diesem Spiel auf, nur damit das
klar ist.«
    »He!«, ruft Nadja laut. »Du brauchst mich nicht so blöd
anzumachen! Ich hab dir nichts getan!«
    Sie sieht mich wütend an. »Sei doch nicht immer so kompliziert.
Was hast du denn bloß?«
    »Nichts, geh weg!«
    »Das kannst du mir nicht weismachen«, schnaubt Nadja. »Ich sehe doch, dass du wegen irgendetwas total mies drauf
bist und dich praktisch in deinem Zimmer verkriechst!«
    »Übertreib nicht so«, sage ich.
    Nadja zuckt mit den Schultern. »Ich bin nicht die Einzige,
der das auffällt. Mama fragt sich auch schon, was los ist. Hat
es vielleicht etwas mit diesem Mädchen zu tun, dieser Marie?«
    Ich starre weiter auf den Bildschirm. Haben die zwei

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