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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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traten aus dem Schatten der Autotüren hervor, jeder eine Pistole in der Hand. Ingerson bewegte sich in Richtung des Geländewagens, der mit laufendem Motor dastand. Sein Partner machte einen weiten Bogen um Andersen herum. Auf diese Weise hatte er keine Chance, sie beide gleichzeitig zu erwischen.
    »Hand aus der Jacke!«, wiederholte Manz. Widerwillig befolgte Andersen seine Anweisung.
    »Sieh mal an, wen wir da haben!«, rief Ingerson, der einen Blick ins Auto geworfen hatte, seinem Partner zu. »Wenn das nicht der Kleine ist, der uns zu unserem unfreiwilligen Bad verholfen hat.«
    »Da frage ich mich doch, was der hier mit unserem Kollegen zu suchen hat«, sagte Manz.
    Warum fuhr Karelia nicht los? Andersen machte eine Kopfbewegung, um ihr zu signalisieren, dass sie endlich abhauen sollte. Aber das Fahrzeug bewegte sich nicht von der Stelle.
    Er machte einen Schritt auf Manz zu. »Ich hab euch die Arbeit abgenommen«, rief er. »Der Saboteur von Tempus Fugit liegt da vorn.« Er deutete auf Maggiore.
    Manz bewegte sich langsam zu Maggiore hinüber. Ingerson verließ seine Position beim Auto nicht.
    »Das ist kein Saboteur, das ist der Sicherheitschef!«, rief Manz. Seine Waffe blieb die ganze Zeit auf Andersen gerichtet.
    »Er steckt hinter den Anschlägen«, beharrte Andersen. Er wusste, dass er in den nächsten Sekunden etwas unternehmen musste, wenn er hier lebend rauskommen wollte.
    Manz ging langsam in die Hocke. »Er ist mit Handschellen gefesselt.«
    Ingerson öffnete die Beifahrertür des Geländewagens, ohne Andersen aus den Augen zu lassen. »Los, Motor aus und raus!«, herrschte er Karelia an.
    Warum fuhr sie nicht einfach los? Andersen hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als der schwere Wagen plötzlich zurücksetzte. Ingerson wurde von der geöffneten Beifahrertür getroffen und ging zu Boden.
    Das war seine Chance! Manz wurde für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt. Die Zeit genügte Andersen, um seine Waffe zu ziehen und zu schießen. Manz schrie auf, griff sich an die Brust und ließ seine Waffe fallen. Andersen wartete nicht groß ab, sondern sprintete auf den Geländewagen zu. Ingerson saß immer noch benommen am Boden. Andersen versetzte seiner Hand mit der Waffe einen Tritt, und die Pistole schlitterte über das Pflaster davon. Dann war er auch schon in den Wagen gehechtet und zog die Tür zu.
    Karelia trat aufs Gaspedal, und das Auto machte einen Satz vorwärts. Sie schlug das Lenkrad scharf ein. Mit quietschenden Reifen wendete sie das Fahrzeug. Andersen sah, wie Ingerson sich aufrappelte und zu seiner Pistole lief.
    »Köpfe runter!«, rief er.
    Mehrere Kugeln trafen das Heck des Wagens, aber die Scheibe hielt. Sie musste aus kugelsicherem Glas sein. Andersen stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Sie rasten den Kai entlang und wären auf Höhe des Ladeterminals beinahe mit einem Sattelschlepper zusammengestoßen. Wenig später waren sie auch schon auf der Stadtautobahn.
    »Wohin fährst du?«, fragte Andersen.
    »Ich kenne eine kleine Privatklinik etwas außerhalb der Stadt«, erwiderte Karelia. »Da dürften die beiden vor ihren Verfolgern sicher sein.«
    Sie warf ihrem Beifahrer einen kurzen Blick zu. »Ich glaube, du bist mir eine weitere Erklärung schuldig, Agent Gessler.«
    »Später.« Er drehte sich zu Valerie und Willis um. Der Junge hatte sein rechtes Auge geöffnet. »Das waren die Typen, die wegen Karelias Päckchen hinter mir her waren«, flüsterte er.
    »Ingerson und Manz?«
    »Ich weiß nicht, wie sie heißen, aber ich habe den einen, der neben dem Wagen stand, wiedererkannt.«
    Andersen nickte. »Ich hätte mir denken können, dass sie schon länger auf eigene Rechnung arbeiten. Sie und Murgatroyd.«
    »Wer ist Murgatroyd?«, fragte Karelia. »Und sag mir nicht wieder, das sei eine längere Geschichte. Ich will sie endlich hören.«
    »Na gut«, erwiderte Andersen resigniert. »Mein Name ist nicht Martin Andersen und ich bin auch kein Journalist. Ich heiße Paul Gessler und arbeite für den Geheimdienst.«

25.
    »Ich nehme an, du hast eine gute Erklärung dafür, warum du nicht mit zwei unbewaffneten Zivilisten fertiggeworden bist?« Remings Stimme triefte vor Sarkasmus.
    Maggiore rieb sich den schmerzenden Schädel und zuckte mit den Schultern. »Das war eine besondere Situation, Rick.«
    Der Hüne war noch immer benommen von den Hieben, die ihm Paul Gessler verpasst hatte. Er war erst aus der Bewusstlosigkeit erwacht, als seine Opfer und ihre Retter schon
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