Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
Vom Netzwerk:
Höhle, das Gesicht blutverschmiert. Seine Arme waren in einem unnatürlichen Winkel nach hinten gestreckt. Andersen trat um den Mast herum und entdeckte die Handschellen. Er lief zurück zu Maggiore und durchsuchte dessen Jackentaschen. Bingo!
    Nachdem er Willis von den Fesseln befreit hatte, legte er den bewusstlosen Jungen auf den Rücken. Er zog seinen Pullover aus und legte ihn wie ein Kissen unter Willis’ Kopf. Dann betrachtete er dessen Gesicht näher.
    Maggiore hatte ihm das linke Auge ausgestochen und ausgebrannt! Andersen spürte die kalte Wut in sich aufsteigen. Er drehte sich um und trat dem regungslosen Mann so fest er konnte in die Seite. Maggiore stöhnte auf. Andersen lief zum Stahlmast zurück, holte die Handschellen und fesselte dem großen Mann die Hände hinter dem Rücken. Dann kümmerte er sich um Valerie. Als er sich zu ihr niederkniete, schlug sie soeben die Augen auf.
    »Martin«, flüsterte sie erstaunt.
    Sie lag auf der Seite. Ihre Hände hatte sie von sich gestreckt. Sie waren mit einem dunklen Stoff umwickelt.
    »Was ist mit deinen Händen?«, fragte er, während er ihr vorsichtig auf die Beine half.
    »Schussverletzung«, sagte sie achtlos. »Willis?«
    »Lebt.« Andersen deutete auf die reglose Gestalt hinter sich. »Aber ihn hat’s ganz schön erwischt! Dieses Schwein hat ihm ein Auge ausgestochen!«
    »Nur eins? Dann bist du noch rechtzeitig gekommen?«
    »Das würde ich nicht sagen. Eins ist eines zu viel.«
    Valerie lief zu Willis hinüber und ließ sich auf die Knie herab. Sie beugte sich über ihn, sodass ihre Haare sein Gesicht streiften.
    Andersen hörte ein Geräusch in der Ferne. Er drehte sich um. Ein Auto kam den Kai entlanggefahren. Die Lichtkegel der Scheinwerfer erfassten ihn und er hob die Hand vor die Augen. Als er das Motorgeräusch erkannte, entspannte er sich. Ein paar Sekunden später waren Karelia und Holmes bei ihnen. Karelia lief sofort zu Valerie und Willis hinüber. Sie half dem Mädchen auf und beugte sich dann über den Jungen.
    Andersen warf Holmes einen verächtlichen Blick zu. »Da siehst du, was du angerichtet hast.«
    Der bleiche Junge antwortete nicht. Er stand für einen Moment bewegungslos da, dann drehte er sich plötzlich um und rannte den Kai entlang davon. Andersen machte sich nicht die Mühe, ihn zurückzuhalten.
    »Die beiden müssen sofort ins Krankenhaus!«, rief Karelia.
    Willis war aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und er stöhnte laut. Andersen und Karelia richteten ihn vorsichtig auf.
    »Wir sollten den größeren Wagen nehmen«, schlug Andersen vor und deutete auf Maggiores Geländewagen.
    »Einverstanden.« Sie griffen Willis um die Hüfte und führten ihn zum Auto. Valerie folgte ihnen.
    »Es tut so verdammt weh«, wimmerte Willis, der sich nur mühsam aufrecht halten konnte.
    »Ich weiß«, erwiderte Karelia. »Du musst noch etwas durchhalten, bis wir im Krankenhaus sind.«
    Andersen öffnete die Hintertür des Wagens und gemeinsam hievten sie Willis auf den Rücksitz. Erschöpft ließ er den Kopf gegen das Polster zurückfallen. Er stöhnte leise vor sich hin und schloss das rechte Auge. Karelia lief um den Wagen herum und half Valerie, auf der anderen Seite einzusteigen.
    »Hast du denn gar keine Schmerzen?«, fragte sie erstaunt.
    »Ich habe bei Tempus Fugit ein starkes Schmerzmittel bekommen. Die Wirkung lässt zwar langsam nach, aber es geht noch. Viel wichtiger ist, dass wir Willis zu einem Arzt bringen.«
    Karelia nickte. »Und dich auch. Das sieht nicht besonders gut aus.«
    Sie schlug die Tür zu. Andersen war inzwischen zu Maggiore zurückgelaufen und hatte den Fahrzeugschlüssel aus einer seiner Taschen gefischt. Der Mann war immer noch bewusstlos.
    Er wollte gerade zum Wagen zurückkehren, als am Ende des Kais zwei Scheinwerfer auftauchten. Das Fahrzeug kam schnell näher. Andersen warf Karelia die Schlüssel zu.
    »Steig ein und lass den Motor an!«, rief er. »Egal, wer das ist, du musst auf jeden Fall dafür sorgen, dass die beiden ins Krankenhaus kommen.«
    Er steckte die Hand unter seine Jacke und stellte sich neben einen der Stahlpfeiler. Wenige Sekunden später kam der Wagen vor ihnen zum Halten. Die Türen öffneten sich, aber da Andersen von den Scheinwerfern geblendet wurde, konnte er die Personen, die ausstiegen, nicht sehen.
    »Ich würde Ihnen raten, die Hand von der Waffe zu nehmen, Agent Gessler «, erklang eine Stimme.
    Andersen zuckte zusammen.
    Manz und Ingerson
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher