Rebellen der Ewigkeit
murmelte er.
»Einen Fehler? Was für einen?« Karelia langte über den Tisch und schüttelte seinen Arm. »Nun lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!«
»Ich habe Tempus Fugit über die Aktion heute Nacht informiert.«
»Was hast du?!« Karelias Stimme war so laut, dass sich einige der anderen Gäste nach ihnen umdrehten. »Sag mir, dass ich mich verhört habe«, fuhr sie leiser fort.
»Du hast richtig gehört«, bestätigte Andersen. Seine Miene war ernst geworden. »Er hat unsere Freunde verraten.«
»Das glaube ich einfach nicht!« Karelia stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. »Wie konntest du nur etwas Derartiges tun?«
Ein Anflug von Trotz zeigte sich auf Holmes’ Gesicht. »Ich habe gesehen, wie du dich gegen deine Überzeugung hast breitschlagen lassen, den Sabotageakt zu unterstützen. Wenn das rauskommt, ist das dein Ende. Und meins auch«, fügte er leise hinzu.
»Hast du eine Ahnung, was dein Verrat für Folgen haben kann?«, fragte Andersen.
»Was soll schon passieren? Man nimmt sie hops und übergibt sie der Polizei.«
»Das glaubst du doch selbst nicht!« Karelia musste sich zusammennehmen, um nicht sofort aufzuspringen. »Maggiore ist nicht der Typ, der irgendjemanden der Polizei übergibt. Und Reming erst recht nicht, wenn man Amanda Glauben schenken kann.«
»Das ist es ja eben«, widersprach Holmes. »Du verlässt dich allein auf ihre Aussagen. Was ist, wenn das alles nicht stimmt?«
»Aber so ganz sicher bist du dir nicht, sonst wärst du jetzt nicht hier erschienen« sagte Andersen. Er bemerkte Karelias Unruhe. »Was hast du vor?«
»Ich fahre zu Tempus Fugit . Kommst du mit?«
Andersen nickte. »Was denkst du denn.« Er warf einen Geldschein auf den Tisch und folgte Karelia und Holmes nach draußen. Der Pick-up stand nur wenige Meter entfernt am Straßenrand.
Karelia kletterte hinters Steuer und beugte sich vor, um das Handschuhfach zu öffnen. Sie zog einen kleinen Trommelrevolver heraus, den sie Andersen hinhielt.
»Kannst du damit umgehen?«
Andersen winkte ab. »Nein, danke, ich brauche das nicht.« Er griff in seine Jackentasche und ließ den Knauf einer Pistole sehen. Karelia riss die Augen auf.
»Wo hast du den denn her?«
»Später.« Andersen reichte den Trommelrevolver an Holmes weiter, der sich neben ihm auf die Bank gequetscht hatte. »Was ist dein Plan?«
»Ich habe keinen.« Karelia legte den Gang ein und steuerte den Wagen auf die Straße. »Hast du einen besseren Vorschlag?«
Andersen zuckte mit den Schultern. »Im Augenblick nicht.«
Zehn Minuten später ließ Karelia den Pick-up auf der Straßenseite gegenüber von Tempus Fugit ausrollen.
»Und jetzt?«, fragte Andersen.
»Jetzt warten wir.« Sie deutete durch das Fenster auf die andere Seite. »Das da drüben ist die Tiefgarage von Tempus Fugit . Wenn sie Valerie, Willis und Amanda erwischt haben, dann werden sie sie da rausbringen.«
»Oder sie rufen die Polizei«, warf Holmes ein.
»Siehst du irgendwo ein Polizeiauto?«, fragte Karelia. »Wenn sie vorgehabt hätten, die Eindringlinge verhaften zu lassen, dann wären die Bullen schon längst hier. Nein, die regeln das auf ihre Weise. Aber ich glaube nicht, dass sie das in ihren Geschäftsräumen machen.«
»Vielleicht sollten wir dann die Polizei rufen?«, schlug Andersen vor.
»Erst mal erklärst du mir, wieso du mit so einer Kanone rumläufst.« Karelia sah ihn kritisch an. »Ich kenne mich ein wenig damit aus. Das ist keine Waffe, die man bei jedem Schwarzhändler kaufen kann. Und überhaupt, wozu benötigt ein Journalist eine solche Knarre?«
»Das ist eine längere Geschichte.«
»Wir haben Zeit.« Karelia lehnte sich zurück.
Andersen wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich das Garagentor auf der gegenüberliegenden Seite zu heben begann. Ein matter Lichtschein fiel auf den Bürgersteig. Dann schob sich ein großer Geländewagen auf die Straße.
Karelia beugte sich vor, um den Fahrer besser erkennen zu können. »Das ist doch der Sicherheitschef, Maggiore. Wo will der um die Zeit hin?«
»Und da sitzt noch jemand drin!«, rief Holmes.
»Hinterher«, sagte Andersen.
Karelia ließ den Motor an und wartete, bis Maggiores Auto ein paar Blocks weiter weg war, bevor sie ihm folgte. Als er auf die Stadtautobahn auffuhr, konnte sie den Abstand etwas verringern, denn hier war noch genügend Verkehr, um nicht aufzufallen. Maggiore nahm die Abfahrt zum alten Hafen. An der ersten Kreuzung nahm ihnen ein
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