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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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bei einem Schauspiel zu sein, das speziell für ihn abgehalten wurde. Nur warum, das war ihm immer noch nicht klar.
    Am vierten Tag wurde seine Routine jäh unterbrochen.
    Ein Bote hatte einen Umschlag in Karelias Büro abgegeben, auf dem lediglich sein Name stand. Willis riss ihn in Valeries und Karelias Gegenwart auf. Der Inhalt war ein Blatt, auf dem zwei Sätze in Druckbuchstaben und eine Adresse standen:
    WIR MÜSSEN UNBEDINGT MITEINANDER ÜBER DEINE VERGANGENHEIT REDEN.
    MORGEN UM VIERZEHN UHR UND ALLEIN.
    Darunter befand sich die Adresse des Hotel Rex , von dem Willis durch seine Kurierfahrten wusste, dass es sich in einem der zwielichtigsten Stadtviertel befand, sowie die Zimmernummer 22.
    Er zeigte Karelia das Schreiben. »Was hältst du davon?«
    Sie überflog den Zettel und reichte ihn dann an Valerie weiter. »Kommt es dir nicht merkwürdig vor, dass ausgerechnet jetzt jemand mit dir über deine Vergangenheit sprechen möchte? Nachdem du gerade erst vor einigen Tagen erfahren hast, wer deine Eltern sind?«
    Willis nickte nachdenklich. »Doch, schon. Andererseits könnte der unbekannte Absender aber vielleicht einige meiner Fragen beantworten.«
    Karelia schüttelte den Kopf. »Wer nichts zu verbergen hat, der schickt keine anonymen Briefe. Ich würde da auf keinen Fall hingehen.«
    »Hmmm«, brummte Willis. »Was sollte mir schon passieren?«
    »Man könnte dich kidnappen, um so Reming und Tempus Fugit unter Druck zu setzen.«
    »Du meinst die Rebellen ? Das glaube ich nicht. Dazu hätten sie in den letzten Tagen schon häufiger Gelegenheit gehabt. Nein, ich denke, das hier ist jemand anders. Jemand, der genau weiß, wie er meine Neugier weckt.«
    »Genau das macht mir Sorgen«, sagte Karelia. »Diese Person muss gut über dich Bescheid wissen.«
    »Ein Grund mehr, um mit ihr zu reden. Ich werde hingehen.«
    »Ich begleite dich«, rief Valerie.
    »Auf keinen Fall. Auf dem Zettel steht ausdrücklich, ich solle allein kommen.«
    »Das ist mir egal.« Valeries Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Willis kannte das schon vom Besuch in seiner alten Wohnung, und er wusste, dass er dagegen keine Chance hatte.
    »Also schön«, willigte er ein.
    »Ich bin auch dabei«, schloss sich Karelia an.
    Willis hob abwehrend die Hände. »Moment, so geht das nicht. Wenn wir da zu dritt aufmarschieren, wird sich unser Unbekannter sofort verziehen. Vielleicht tut er das sogar schon, wenn er Valerie sieht. Ein wenig Vertrauen solltet ihr schon in mich haben.«
    »Das hat mit Vertrauen nichts zu tun«, widersprach Karelia. »Du hast ja gesehen, was in der Brückenvorstadt geschehen ist. Manchmal ist es einfach gut, eine Rückendeckung zu haben. Ich werde mich einfach in der Nähe aufhalten, um aufzupassen, dass dir nichts passiert.«
    Willis seufzte. »Na gut. Aber ich will nicht, dass morgen auch noch Andersen und Holmes auf der Matte stehen.«
    Das wenigstens sagte ihm Karelia zu.
    Das Hotel Rex lag in einer heruntergekommenen Nebenstraße am Rand der Innenstadt. Zu beiden Seiten reihten sich zwielichtigen kleine Kneipen, Secondhandläden und Callshops aneinander. Der Hoteleingang lag in einer Toreinfahrt, in der es nach Erbrochenem roch.
    Im schmuddeligen Eingangsbereich stießen sie auf einen dicken Mann hinter einer schmalen Empfangstheke, der eine billige Zigarre paffte und in einem zerfetzten Taschenbuch las. Erstaunt blickte er die Neuankömmlinge an. Willis, Valerie und Karelia sahen wohl nicht so aus wie die Kundschaft, mit der er es üblicherweise zu tun hatte.
    »Wir werden erwartet«, sagte Karelia. »Wo geht es zu Zimmer 22?«
    Der Dicke deutete mit seiner Zigarre nach rechts. Er zwinkerte Willis komplizenhaft zu und nickte anerkennend. Willis tat so, als sehe er das nicht, und folgte Karelia und Valerie zur Treppe. Als sie das erste Stockwerk erreicht hatten, blieb Karelia stehen.
    »Ich warte hier«, sagte sie. »Das Treppenhaus ist der einzige Ausgang. Wenn man dich also wirklich verschleppen will, geht es nur auf diesem Weg.«
    »Und die Feuertreppe?«, fragte Willis.
    »Die kann ich von hier aus im Auge behalten.« Karelia deutete auf ein Fenster hinter ihr. »Und jetzt viel Glück. Und kommt mir wohlbehalten zurück.«
    Valerie und Willis stiegen die Treppe zum zweiten Stock empor. Dort erstreckte sich ein fensterloser Gang zu ihrer Rechten, der nur spärlich erleuchtet war. Die verblichenen Nummern auf den Türen waren nur mühsam zu entziffern. Schließlich standen sie vor Zimmer 22.
    Willis legte ein Ohr

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