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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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schon längst arbeitslos. Und in diesem Fall bin ich immer noch nicht davon überzeugt, dass Tempus Fugit etwas Unmoralisches tut. Hingegen weiß ich sicher, dass Amanda Reisz eine Straftat begangen hat.«
    Valerie ließ nicht locker. »Und die Gefahren, die vom Zeithandel für unsere Welt ausgehen?«
    »Das ist doch gar nicht bewiesen. Wir haben lediglich die Behauptungen der Rebellen . Die Wissenschaft hat sich dazu noch nicht eindeutig geäußert. Außerdem wird jede Technologie von den Behörden auf Herz und Nieren geprüft, bevor sie in die Praxis geht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine solche Gefährdung übersehen hätte.«
    »Da kennen Sie die Behörden schlecht«, mischte sich Amanda ein. »Diese Prüfungen sind schon im Normalfall oft nur ein Witz. Und die Technologie von Tempus Fugit ist so weit fortgeschritten, dass niemand ihre Folgen verlässlich beurteilen kann.«
    »Aber Sie behaupten doch gerade, Sie könnten es.«
    »Ich habe sie auch mit entwickelt. Um alle Konsequenzen aus dem Zeithandel absehen zu können, müsste man ins kleinste Detail einsteigen. Und dazu fehlen den Prüfern die Zeit und das Fachwissen.«
    »Also, was machen wir nun?« Valerie brachte das Gespräch auf das ursprüngliche Thema zurück.
    Karelia zuckte mit den Schultern. »Was ich nicht weiß, das kann ich auch nicht verhindern. Wenn ihr also Pläne schmieden wollt, dann bitte ohne mich. Ich werde einfach so tun, als hätte diese Begegnung nie stattgefunden, auch wenn ich mich nicht besonders wohl dabei fühle.«
    Sie stand auf und ging zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal zu Amanda um. »Und Sie sollten wissen, dass mir sehr viel an diesen beiden liegt. Falls ihnen etwas zustößt, werde ich das nicht einfach so hinnehmen.«
    »Also gut«, sagte Willis, als Karelia den Raum verlassen hatte. Seine Erregung hatte sich gelegt, auch wenn er spürte, wie es tief in ihm weiter brodelte. »Valerie ist offensichtlich der Meinung, ich sollte dir helfen. Aber bevor ich mich entscheide, will ich mehr darüber wissen, wie diese Technologie funktioniert und warum sie so gefährlich ist.«
    Amanda nickte. »Kann ich verstehen. Das Beste wäre, wenn ihr mich begleitet. Dann werde ich euch alles erklären.«
    Nachdem sie die Stadtautobahn verlassen hatten, folgte Amanda einer Landstraße, die zunächst an einer Reihe von Industriegebäuden vorbeiführte, bis sie schließlich in einen Wald mündete. Nur selten kam ihnen ein Fahrzeug entgegen. Die Bäume waren hoch und ihre Wipfel schienen weit über ihren Köpfen miteinander zu verschmelzen. Willis kam es vor, als würden sie durch einen riesigen grünen Tunnel fahren.
    »Wie seid ihr übrigens auf diesen Namen gekommen?«, fragte Willis. » Rebellen der Ewigkeit . Hört sich an wie ein Science-Fiction-Film.«
    »Ganz einfach. Als wir beschlossen, die Öffentlichkeit über die Gefahr zu informieren, die unserem Universum droht, brauchten wir einen Absendernamen. Und weil Tempus Fugit mit dem Moment spielt, dem Augenblick, und die Ewigkeit und ihren unabänderlichen Weg damit verändert, machte einer von uns den Vorschlag, uns doch Rebellen der Ewigkeit zu nennen.«
    Amanda bremste den Wagen ab. Sie wartete, bis ein entgegenkommendes Auto an ihnen vorbeigefahren und hinter einer Straßenbiegung verschwunden war, bevor sie das Lenkrad herumwarf und nach rechts in den Wald abbog. Willis riss automatisch die Arme hoch, denn er konnte keinen Weg erkennen und hatte den Eindruck, sie fuhren direkt in einen großen Busch hinein. Ein paar Zweige knarzten an der Karosserie entlang. Der Busch entpuppte sich als zwei Sträucher, durch die das Auto gerade hindurchpasste. Dahinter lag eine Schneise, die tiefer in den Wald hineinführte.
    Amanda parkte das Fahrzeug auf einer kleinen Lichtung etwa hundert Meter von der Straße entfernt. Das dichte Buschwerk sorgte dafür, dass der Wagen von der Straße aus nicht gesehen werden konnte.
    Willis und Valerie folgten ihr einen kleinen Pfad entlang, der an einigen Stellen so stark überwuchert war, dass sie sich den Weg hindurch mit den Händen bahnen mussten. Schließlich erreichten sie eine weitere Lichtung. Am anderen Ende stand, fast völlig von Ranken verdeckt, eine aus Stein gemauerte Hütte. Beim Näherkommen erkannten sie, dass es keine Hütte war, sondern ein fensterloser Betonklotz mit einer verrosteten Metalltür.
    Amanda deutete eine Verbeugung an. »Willkommen im Universenlager.«

20.
    Willis starrte ungläubig auf den rostigen Stahl.

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