Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
Vom Netzwerk:
nicht, dass sie ihn wie einen Idioten behandelte. Er war der Klon seines Vaters, und dass er intelligent war, war ihm bereits klar gewesen, bevor er Ricardo getroffen hatte. Vielleicht mangelte es ihm an formaler Bildung, aber daran war doch allein Amanda schuld, die ihn in irgendeinem Waisenhaus abgesetzt hatte!
    Amanda bekam seinen Unterton nicht mit. »Das Problem ist die Komplexität. Hier handelt es sich nicht um einen einfachen Computer für die Verschlüsselung von Nachrichten. Der Quantenextrapolator berechnet ganze Universen .«
    »Offenbar ist deine Maschine leistungsfähig genug, um den Inhalt einer ganzen Halle zu transportieren. Warum dann nicht einen Rechner?«
    »Weil wir die geografischen Gegebenheiten der Halle genau kannten. Tempus Fugit hat ja genügend Wirbel darum veranstaltet. Aber bis vorgestern wussten wir nicht, wo genau sich ihr Quantenextrapolator befindet. Und diese Information benötigen wir für die Berechnungen.«
    »Was war denn vorgestern?«
    Amanda zuckte mit den Schultern. »Da haben wir die letzte Information erhalten, die uns noch fehlte.«
    »Also wisst ihr es jetzt doch.«
    Sie nickte. »Das tun wir. Nur funktioniert unser Extrapolator nicht mehr. Wir haben den Universensprung mit den Zeitbatterien offenbar gleichzeitig mit einem Universensprung von Tempus Fugit durchgeführt. Jedenfalls gab es eine Art Rückkopplung, die unseren Rechner völlig zerstört hat. Es wird Jahre dauern, ihn mit unseren Mitteln und auf der Flucht vor der Polizei wieder aufzubauen.«
    »Diese Phänomene ...«, begann Valerie zögernd. Amanda nickte ihr aufmunternd zu. »Ich meine, diese Risse in den Universen, diese Fehler, von denen du gesprochen hast. Sie scheinen ja in den letzten Tagen gehäuft aufzutreten. Aber Tempus Fugit kann daran nicht schuld sein, denn sie haben ja keine Universen mehr, die sie austauschen können. Woher also kommen diese Fehler?«
    »Eine gute Frage.« Amanda wischte die Tafel mit einem alten Lappen ab. »Aber darauf weiß ich leider auch keine Antwort.«
    Willis kam es so vor, als wolle sie ausweichen.
    »Kann es nicht sein, dass ihr diesen Prozess beschleunigt habt?«, fragte er. »Indem ihr euren Quantenextrapolator zur selben Zeit wie den von Tempus Fugit benutzt habt?«
    »Und wenn schon.« Amanda warf den Lappen achtlos auf den Boden. »Wir konnten nicht wissen, wann Tempus Fugit ihre Maschine benutzt, aber warten konnten wir auch nicht mehr.«
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage«, beharrte Willis. »Und vor allem interessiert mich, was da durch euch aktiviert worden ist.«
    Amanda seufzte. »Du bist hartnäckig, was? Ja, es ist gut möglich, dass die gleichzeitige Nutzung der Extrapolatoren einen Prozess ausgelöst hat, der sich immer mehr beschleunigt. Es könnte sein, dass dadurch eine Art Brücke zwischen den vielen möglichen parallelen Universen geschlagen wurde und wir sie jetzt alle nacheinander durchlaufen.«
    Valerie blickte sie entsetzt an. »Bedeutet das, es wird noch schlimmer?«
    »Durchaus möglich.« Amanda massierte sich die Schläfen mit den Fingerspitzen. »Umso wichtiger ist es, dass wir an den Quantenextrapolator von Tempus Fugit kommen. Irgendwo hier drin« – sie deutete auf die Halle mit den Zeitbatterien – »liegt auch das ursprüngliche Universum, mit dem alles begonnen hat. Wenn wir das wiederherstellen können, dann lässt sich der Prozess vielleicht stoppen.«
    »Und dafür braucht ihr mich«, sagte Willis in resigniertem Ton. »Clever eingefädelt. Jetzt kann ich ja wohl kaum noch Nein sagen.«
    Zwei Stunden später saßen sie alle in Karelias Besprechungszimmer. Auch Holmes war inzwischen eingetroffen. Die Detektivin hatte sich von ihnen erklären lassen, warum der Quantenextrapolator von Tempus Fugit so gefährlich war.
    »Nun, in dem Fall muss ich mein Mandat wohl zurückgeben«, sagte sie. »Ich werde Grech gleich morgen früh informieren, dass ich nicht mehr für ihn arbeite.«
    »Das würde ich nicht tun«, widersprach Amanda. »Sie könnten Verdacht schöpfen.«
    »Tut mir leid. Ich kann nicht von jemandem Geld nehmen und zugleich meine Erkenntnisse nicht weitergeben.«
    »Vielleicht könnten Sie den Auftrag vorübergehend ruhen lassen.«
    »Mmhh.« Karelia dachte nach. »Sie wollen also in den wahrscheinlich bestbewachten Raum von Tempus Fugit eindringen.«
    »So ist es«, nickte Amanda. »Wir haben die letzten Jahre damit verbracht, alle verfügbaren Informationen über den Standort des Quantenextrapolators und den

Weitere Kostenlose Bücher