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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Zugang dorthin zu sammeln. Wir wissen jetzt mit Sicherheit, dass er mehrere Stockwerke unter dem Gebäude von Tempus Fugit in einem atombombensicheren Kellerraum steht. Er verfügt über eine eigene Stromversorgung und kann von innen nur über einen Weg erreicht werden, der mit Kontrollen, codierten Türen und Videokameras gesichert ist.«
    »Und wie sollen wir dann da reinkommen?«, fragte Willis zweifelnd.
    »Es gibt einen zweiten Weg. Der ist zwar nicht ganz so elegant, aber dafür unbewacht. Ricardo hat sich beim Bau des Extrapolator-Raums der bereits vorhandenen Infrastruktur bedient.«
    Willis und Valerie blickten Amanda fragend an. Nur Holmes schien zu wissen, worauf sie anspielte. »Sie meint die alten U-Bahn- und Versorgungstunnels unter der Stadt«, sagte er in beinahe gelangweiltem Ton, so als erkläre er begriffsstutzigen Erstklässlern das kleine Einmaleins.
    Sie nickte anerkennend. »Genau. Unter der Stadt sieht es aus wie ein Schweizer Käse. Seit dem 19. Jahrhundert sind hier eine Unzahl von Kanälen und Tunneln entstanden, von denen viele inzwischen nicht mehr in Gebrauch und vergessen sind.«
    »Dann war es also nicht so schwer, einen zweiten Zugang zum Extrapolator zu finden?«, fragte Willis.
    »Schön wär’s. Ricardo hat es nicht nur geschafft, alle Pläne und sonstigen Unterlagen seines Bauwerks aus den öffentlichen Katasterregistern zu entfernen, sondern außerdem alle Dokumente, die sich auf die alten Tunnel unter der Stadt beziehen. Ich will nicht wissen, wie viele unserer hohen Beamten auf seiner Gehaltsliste stehen.«
    »Und wie habt ihr das dann herausgefunden?«
    Amanda grinste. »Es gibt, auch in der Stadtverwaltung, immer noch ein paar Menschen, die ihre Aufgabe ernst nehmen und nicht jede Anweisung blindlings befolgen. Wir haben einen pensionierten Mitarbeiter des Katasteramtes ausfindig gemacht, der Kopien aller Pläne angefertigt hat, die vernichtet werden sollten. Und er war so freundlich, uns Einblick zu gewähren.«
    »Also habt ihr einen Weg bis zum Keller von Tempus Fugit gefunden?«
    Sie nickte. »Wir sind auch schon bis dorthin vorgedrungen. Alles ist vorbereitet. Jetzt müssen wir nur noch den letzten Schritt gehen.«
    »Und wie soll der aussehen?«
    »Wir brechen durch die Wand, öffnen den Tresor mit deiner Hilfe, stellen das ursprüngliche Universum wieder her, zerstören den Extrapolator und verschwinden.«
    Willis schüttelte den Kopf. »Das hört sich alles etwas zu einfach an.«
    »Es kann natürlich sein, dass wir auf Widerstand stoßen. Aber das ist unwahrscheinlich. Nach unseren Informationen befinden sich im Vorraum des Tresors weder Wachen noch Kameras.«
    »Merkwürdig«, warf Holmes ein. »Wieso sollte ein so gut organisiertes Unternehmen gerade seine Kronjuwelen völlig unbewacht lassen? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.«
    »Du kennst Ricardo nicht«, widersprach Amanda. »Sein Genie wird nur noch von seiner Arroganz übertroffen. Er weiß, dass außer ihm niemand in den Tresor gelangen kann. Warum sollte er dann den Vorraum überwachen? Zumal alle Zugänge dorthin bestens gesichert sind.«
    »Willst du damit sagen, dass der Einbruch völlig ungefährlich ist?«, fragte Willis.
    »Nein, das will ich nicht. Die Wirklichkeit ist oft ganz anders, als es die perfekteste Planung vermuten lässt. Es kann durchaus sein, dass wir auf Widerstand stoßen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber sie besteht.«
    »Hmmm.« Willis sah zu Valerie herüber. »Was meinst du?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich verstehe nichts von solchen Dingen, aber ich denke, wir können uns auf Amanda verlassen. Wenn sie das Risiko für uns für gering hält, dann glaube ich ihr.«
    »Uns?« Er starrte sie an.
    »Du glaubst doch nicht, ich lasse dich da allein mitgehen.«
    »Kommt nicht infrage«, sagte Willis entschieden. »Diese Sache geht dich nichts an.«
    »Ach? Und warum war ich dann mit im Universenlager? Warum sitze ich hier mit dir an einem Tisch? Weil mich das nichts angeht?«
    Ihre Augen blitzten. So hatte Willis sie noch nie erlebt. Er wusste, dass Valerie willensstark war, aber sie zeigte es selten so deutlich wie jetzt.
    »Wir haben diese Sache gemeinsam begonnen, dann stehen wir sie auch gemeinsam durch«, sagte sie, und ihr Ton duldete keinen Widerspruch.
    Willis lächelte ihr dankbar zu. Valerie war der erste Mensch seit langer Zeit, zu dem er unbegrenztes Vertrauen hatte. Mit ihr an seiner Seite würde er sich weitaus sicherer fühlen. Und dennoch

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