Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
Vom Netzwerk:
alle Steine bis auf die untersten vier Reihen entfernt hatten, war wieder der Mann an der Reihe. Er drückte eine handtellergroße Scheibe an verschiedenen Stellen gegen die Tür und zog sie langsam zur Seite. Dann holte er eine zweite Scheibe hervor, legte sie an einer anderen Position auf und ruckelte ein wenig daran herum.
    Er drückte mit der Hand gegen das Türblatt und stieß die Tür auf.
    »Wow!«, staunte Willis.
    »Elektromagneten«, sagte Amanda. »Damit hat er die Riegel zurückgeschoben und das Schloss lahmgelegt.«
    Vor ihnen erstreckte sich ein schmaler Gang, an dessen Ende ein schwacher Lichtschein zu erkennen war.
    »Ihr wartet hier. Dreimal Leuchten heißt, ihr könnt kommen.« Amanda hatte ihre Taschenlampe weggesteckt. Stattdessen hielt sie jetzt eine Pistole in der Hand. Sie kletterte vorsichtig über den verbliebenen Mauerrest und drückte sich gegen die Tunnelwand. Auch ihre Mitstreiter hatten ihre Waffen hervorgeholt. Sie schoben sich an beiden Seiten des Gangs entlang, bis sie dessen Ende erreicht hatten. Dann blinkte eine Lampe dreimal kurz auf.
    Valerie und Willis folgten den Rebellen . Der Gang mündete in einen von Stahlwänden eingefassten Raum. Ihnen direkt gegenüber befand sich eine vielleicht vier mal vier Meter große Fläche aus schwarzem Metall.
    Amanda winkte Willis zu sich. Sie stand neben der schwarzen Platte und deutet auf etwas. Als er näher kam, erkannte er im Licht der Stirnlampe einen ovalen Gummiwulst.
    »Sobald die Tür auf ist, verschwindest du mit Valerie wieder in den Tunnel«, flüsterte Amanda. »Dort wartet ihr auf uns oder haut ab, falls doch noch was schiefgeht.«
    Willis nickte. Dann drückte er sein rechtes Auge gegen den Gummi.
    Zunächst geschah gar nichts. Dann ertönte ein leiser Klingelton, und die schwarze Metallfläche vor ihnen schob sich zur Seite.
    Sie starrten in die Mündungen von fünf Maschinenpistolen.

22.
    Für einen Augenblick schien die Zeit stehen zu bleiben.
    Die fünf Männer mussten sich seitlich im Tresor verborgen haben und waren erst vorgetreten, als die Tür schon fast ganz geöffnet war. Einer von ihnen war Alfredo Maggiore, genannt Lago.
    »Mandy!«, rief er und bleckte die Zähne. »Wie schön, dass wir uns endlich wiedersehen.«
    Willis warf einen Blick zu Amanda hinüber. Sie stand da wie versteinert.
    »Ihr nehmt jetzt alle ganz ruhig die Hände hoch und dann gehen wir gemeinsam zu Ricardo«, befahl Maggiore. »Er hat ausdrücklich darauf bestanden, dass euch kein Haar gekrümmt wird.« Er machte einen Schritt nach vorn.
    Dann ging alles so schnell, dass Willis im Nachhinein Mühe hatte, sich an den genauen Ablauf zu erinnern. Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr. Mehrere Schüsse ertönten und zwei von Maggiores Männern gingen zu Boden. Lago und die beiden anderen Bewaffneten erwiderten das Feuer. Valerie, die ihre Arme bereits in die Luft gestreckt hatte, erwischte es als Erste. Eine Maschinenpistolengarbe zerfetzte ihre Hände. Mit einem lauten Schmerzensschrei knickte sie zusammen. Sofort sprang Willis zu ihr und warf sich schützend über sie.
    Um sie herum war inzwischen die Hölle losgebrochen. Ein weiterer von Lagos Männern ging getroffen zu Boden, und auch zwei der Rebellen lagen in ihrem Blut. Amanda und eine Mitstreiterin rannten den Gang zurück in Richtung Tunnel, während der Mann ihren Rückzug deckte. Er hatte sich an die Wand gedrückt und feuerte auf Lago und seine Leute, bis ihn ein Schuss mitten ins Gesicht traf.
    »Los, hinterher!«, befahl Lago seinem letzten noch stehenden Mann, der sofort hinter Amanda herstürzte. Der Sicherheitschef selbst ging zu den drei am Boden liegenden Rebellen und verpasste ihnen einen Kopfschuss. Willis hatte sich halb aufgerichtet. Er musste würgen.
    Die Luft war schwer vom Pulverdampf, und er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Valerie stöhnte laut vor sich hin. Lago hatte sein blutiges Werk beendet und kam zu ihnen herüber. Willis spannte seine Muskeln und machte sich bereit, sich auf den Riesen zu stürzen, wohl wissend, dass er gegen ihn keine Chance hatte.
    »Das würde ich dir nicht raten.« Lago hielt ihm die Mündung seiner Maschinenpistole vor die Augen. Resigniert ließ sich Willis zurückfallen. Lago ging in die Knie und beugte sich über Valerie, die wimmernd auf der Seite lag. Er fasste sie an der Schulter und drehte sie zu sich hin. Sie schrie auf. Ihre Hände sahen völlig zerfetzt aus.
    »Das wäre nicht passiert, wenn ihr getan

Weitere Kostenlose Bücher