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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Flecken darauf zu erkennen. Blut, das sich den Weg durch die Verbandsschichten gebahnt hatte.
    Schließlich drehte Ricardo sich um. Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und kam auf sie zu, bis er nicht mehr als einen Meter vor ihnen stand.
    »Was ist mit Amanda?«, fragte er Lago.
    »Sie ist entkommen. Wir haben drei von ihnen erwischt, aber sie leider nicht.«
    »Bedauerlich, sehr bedauerlich. Aber ohne unseren Willis hier wird sie uns wohl kaum noch gefährlich werden können.«
    »Ich habe bereits veranlasst, dass der Zugangstunnel versiegelt wird«, sagte Lago. »Da wird niemand mehr durchkommen.«
    »Sehr schön.« Ricardo wischte sich ein paar imaginäre Flusen vom Revers seines Jacketts. Willis wusste, dass alles, was er tat, genau kalkuliert war.
    »Dann wollen wir doch mal sehen, was diese kleine Natter zu ihrem Verrat zu sagen hat.« Seine Stimme war schneidend. »Ich nehme dich auf wie meinen Sohn, und du hast nichts Besseres zu tun, als mir bei der ersten Gelegenheit das Messer in den Rücken zu stoßen.«
    »Ich bin dein Sohn«, entgegnete Willis. »Und mir blieb keine andere Wahl. Du hast kein Recht, die ganze Welt mit deiner Technologie in Gefahr zu bringen.«
    »Was weißt du schon von meiner Technologie! Du hast ja nicht einmal die Schule abgeschlossen. Du plapperst lediglich nach, was dir Amanda eingeredet hat.«
    »Und stimmt das etwa nicht?«
    »Jede neue Technologie macht den Menschen Angst. Das war bei der Dampfmaschine so wie beim Automobil. Als die Mobiltelefone eingeführt wurden, hieß es, sie verursachten Krebs, und heute benutzen wir sie alle rund um die Uhr. Beim Quantenextrapolator ist das nicht anders. Das menschliche Bewusstsein kann mit dem technologischen Fortschritt nicht immer Schritt halten. Bis auf wenige Ausnahmen natürlich.«
    »Ist es nicht ein Unterschied, ob man ein einzelnes Individuum in Gefahr bringt oder das gesamte Universum?«, widersprach Willis. »Jeder kann sich entscheiden, ob er ein Mobiltelefon benutzen will oder nicht. Aber deine Universensprünge lassen den Menschen diese Wahlfreiheit nicht. Du experimentierst mit Kräften, die nicht einmal du beherrschst.«
    »Wie gesagt, du weißt nicht, wovon du redest. Natürlich weiß ich auch, dass es keinen Fortschritt gibt ohne Nebeneffekte. Aber die kann man getrost vernachlässigen.«
    »Den Sprung von einem Universum zum nächsten nennst du eine harmlose Nebenwirkung?« Willis konnte Ricardos Arroganz nicht begreifen. Er war Wissenschaftler. Bei allen charakterlichen Fehlern musste er doch sehen, dass er sich und sein Imperium ebenfalls in Gefahr brachte!
    »Es ist immer eine Frage des Standpunkts. Jede Tablette hat Nebenwirkungen, und trotzdem schlucken Millionen Menschen welche, ohne zu murren. Jede Operation birgt ein Risiko, und dennoch würde niemand auf den Gedanken kommen, deswegen darauf zu verzichten.«
    Willis warf verzweifelt die Hände in die Luft. »Für dich ist also alles harmlos, was dank deiner Technologie in der Welt passiert?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Aber es gibt schlimmere Dinge als ein Haus, das morgens plötzlich auf der falschen Straßenseite steht. Ich habe mit dem Quantenextrapolator bewiesen , dass die Theorie der parallelen Universen richtig ist. Das hat vorher nur eine Handvoll Wissenschaftler geglaubt. Und ich habe damit den Weg geöffnet für eine Nutzbarmachung dieser Technologie. Eine Bankenkrise in Indonesien ist für mich kein Grund, meine Arbeiten einzustellen.«
    »Aber vielleicht könnten Sie einfach eine Pause einlegen«, meldete sich Valerie zu Wort. »Eine Zeit lang auf Ihre Geschäfte verzichten, bis sich die Lage wieder beruhigt hat.«
    »Nun, das tue ich doch gerade«, erwiderte Ricardo sarkastisch. »Worüber regt ihr euch also auf? Dank Amanda wird es in den nächsten Wochen keinen Universensprung geben.« Er trat auf Valerie zu und legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn. »Das bedeutet leider auch, dass du mit deinen Schmerzen leben musst. In einem anderen Universum hätte ich dich davon befreien können.«
    Valerie drehte den Kopf zur Seite. »Selbst wenn es möglich wäre, würde ich Ihre Hilfe nicht annehmen.«
    »Das sagst du jetzt, weil Lago dir offenbar ein paar von unseren Kapseln gegeben hat. Aber wenn ihre Wirkung nachlässt, dann wirst du deine Meinung ganz schnell ändern.«
    Er wandte sich zu Willis. »Und wo steckt deine ach so menschenfreundliche Mutter jetzt? Sie hat dich fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Du scheinst immer noch

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