Rebellen: Roman (German Edition)
dort.
Sanfter.
Fester.
Jetzt mehr an der Seite.
Jetzt nimm mal die Zunge!
Die Zunge?
Ja los, mach.
Und ein neuer Kosmos eröffnete sich ihm.
»Hast du Kondome dabei?«
»Ja, sicher.«
Cordula roch nach frisch geschlagenem Holz.
Er roch. Und leckte.
Er kannte jetzt die entscheidende Stelle.
Sein Herz raste.
Mit beiden Daumen strich er die dunklen, fast struppigen Haare beiseite und legte diesen in rosa Fleisch eingelegten kleinen Zauberknopf frei.
Beate sagte: »Leg dich auf den Rücken.« Sie war es, die seinen Schwanz als Erste in den Mund nahm. Ein Gefühl von nie erlebter Süße fuhr in jede einzelne Körperzelle und brachte sie in Aufruhr.
Dass es so etwas überhaupt gibt!
Gefällt dir das? Ist es so richtig?
Er konnte nicht reden.
Jede dieser wunderbaren Frauen sah anders aus.
Angelikas Schamlippen wandelten sich von hellem Rosa zu einem braunen Rand, wie eine exotische, gefährliche Urwaldpflanze, die er als Erster entdeckt hatte. Und sie schmeckte nach Zitrone! Er bekam nicht genug davon. Bei Sabine, die etwas kräftiger gebaut war, sah er alles geschlossen zu einem schmalen Schlitz zusammengepresst wie bei einem dünnlippigen Menschen. Doch darunter wartete lebendiges weiches Fleisch, das seine Finger öffneten wie eine reife Muschel.
Jutta, das fand er zunächst sonderbar, hatte sich alle Haare zwischen den Beinen abrasiert, und für einen Augenblick dachte er, sie sei vielleicht krank. Auf dem Po entdeckte er gerötete Poren, und er dachte für einen Augenblick an ein gerupftes Huhn.
Marions Möse war klein und eng und leistete seinem Eindringen vorübergehenden Widerstand, Reginas dagegen war so weit, dass er sich darin verlor wie in einem weiten Meer.
Jede dieser Frauen war anders, und er konnte all diese herrlichen Unterschiede studieren. Mein Gott, was hatte er in den letzten Jahren verpasst. Dass sie so schön waren, hatte er nicht geglaubt.
Und das Beste war: Jede Frau kam auf eine andere Art zum Orgasmus.
Beate setzte sich auf ihn, und er fürchtete sofort, er könne schlapp werden. Doch sie spürte ihn ziemlich gut, ritt fester, auf und ab, bis sie wieder zufrieden mit ihm war, und bewegte dann den Unterleib vor und zurück, erst langsam, dann schneller, und Paul sah die Woge förmlich in ihr aufsteigen, bis sie mit einem lauten Seufzer über ihm zusammenbrach.
Angelika kam nur, wenn er sie von hinten nahm. Jutta machte es sich selbst, und als er sie bat, ihr zusehen zu dürfen, blies ihm die Geilheit das Hirn aus dem Kopf, und er stürzte sich auf sie, sobald sie die Hand zwischen ihren Beinen zurückzog.
Er lernte in dieser Zeit mehr als bei Lenins »Was tun?« und mehr als bei Trotzkis »Permanenter Revolution«. Er lernte, auf jeden Frauenkörper einzugehen, nicht vorzupreschen, sie zu erkunden, sie zu bestaunen, ihre Besonderheit zu erkennen. Er liebte jede Einzelne von ihnen. Und wie! Noch vor einem halben Jahr hatte er gedacht, Frauen seien unerreichbar für ihn bis an sein Lebensende, und solche Frauen erst recht.
Und jede Einzelne machte ihm klar, was ihm nun langsam dämmerte: Er war gar nicht hässlich! Er war gar nicht liebesunwert! Manchmal dachte er sogar: Ich bin sexy!
Er stand in der Montage inmitten des Tri-Gestankes, dieStanzmaschinen gaben den Rhythmus vor: kawumm, kawumm, die Schweißmaschinen spielten die Melodie: tikitaka, tikitaka, und er schrie in ihren Lärm hineinein: Ich bin sexy.
Es lebe die Avantgarde.
Er saß dann vor seinem braunen Tagebuch und überlegte, ob er über die Frauen auch schreiben sollte. Mit der Revolution hatten seine Erlebnisse doch nichts zu schaffen. Oder doch? Er saß vor dem aufgeschlagenen Notizheft, kaute auf dem Füller herum und konnte sich nicht entscheiden.
49. Paul
Sein Gesellenstück baute er aus einer Metallplatte, auf die er zwei konkave Spiegel montierte. In einem Metallrohr montierte er eine Lampe, die den Strahl auf den ersten Spiegel warf, dieser reflektierte ihn auf den zweiten und von dort wieder auf den ersten zurück. Er bekam für diese Arbeit eine glatte Eins, aber er war trotzdem nicht zufrieden. Der Verlust sei zu hoch, erklärte er dem Obermeister. In einem der vielen Technikhefte, die er mittlerweile abonniert hatte, las er, dass in Amerika ein Forscher Laserlicht erzeugt hatte, nur mithilfe eines Rubins und eines Blitzlichts. Er lag nun seiner Mutter in den Ohren, dass sie ihm ihre Rubin-Ohrringe ausleihen solle, doch die lehnte das strikt ab.
Heppeler übernahm Strunz und Paul. Paul kam
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