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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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und ein weißes Regency-Gewand trug, ein höchst züchtiges Kostüm. Stacy gingen die Augen nicht über, sie grinste nur süffisant.
    Doch gleich darauf vergaß Nicole sie völlig, denn der Herzog hatte sich ihr zugewandt. Ihr blieb schier die Luft weg, doch irgendwie schaffte sie den Weg zur Gastgeberin, ohne ohnmächtig zu werden. »Lady Adderly«, murmelte sie und machte einen kleinen Knicks.
    Die Vicomtesse blinzelte sie an. »Ach ja, Lady Shelton, wie schön, dass Sie gekommen sind. Und - nun ja, ein sehr charmantes Kostüm ...«
    Nicole brachte kein Lächeln zustande, sie konnte kaum atmen. Aber sie war sich nicht sicher, ob es daran lag, dass sie nach wie vor von etwa hundert Gästen begafft wurde, oder weil er so nahe bei ihr stand; fast glaubte sie, die Hitze seines kraftvollen Körpers zu spüren. »Vielen Dank«, murmelte sie.
    »Welch ein prächtiges Kostüm«, bemerkte der Herzog, dessen Stimme ohne jegliche Anstrengung alle übertönte.
    Nicole wirbelte herum und ihre Blicke trafen sich. Unter ihren Füßen schien der Boden zu schwinden.
    Er sah gut aus. Er sah unverschämt gut aus, unverschämt männlich. Neben ihm wirkte sie fast zierlich. Seine dunklen Augen schienen Macht über sie zu erlangen, sie stand völlig in seinem Bann. »Sie sind einzigartig, Lady Shelton«, sagte er unvermittelt und ließ seinen Blick über sie gleiten. »Und ich für meinen Teil finde das sehr erfrischend.«
    Ebenso abrupt wandte er sich wieder ab, nickte der Gastgeberin zu und schlenderte davon. Die beiden Frauen blieben allein zurück.
    »Einzigartig«, wiederholte Lady Adderly, als könne sie es kaum glauben.
    Nicoles Herz begann wieder zu schlagen. Wilde Freude durchströmte sie. Sie fasste seine Worte als Kompliment auf. Oh Gott, dieser hinreißende Mann hatte ihr ein Kompliment gemacht!
    Wie hypnotisiert schwebte sie durch die Menge. Die Leute starrten sie noch immer an, aber so sehr sie es früher gehasst hatte - jetzt klangen nur noch seine Worte in ihr nach, und sie hatte den Rest der Welt vergessen. »Ein prächtiges Kostüm ... Sie sind einzigartig, Lady Shelton ...«
    Irgendjemand hatte ihr ein Glas Champagner in die Hand gedrückt. Ihr Puls hämmerte und ihr war heiß. Als sie in der Menge nach ihm Ausschau hielt, entdeckte sie ihn sogleich. Erschrocken erkannte sie, dass er zu ihr blickte.
    Er stand zu weit entfernt von ihr, als dass sie seine Augen hätte sehen können, aber sie fühlte sich von ihnen versengt und bemerkte die Anspannung in seinem Gesicht. Sie konnte ihren Blick von ihm nicht abwenden, nicht, bis er seinen Champagnerkelch erhob, als wolle er ihr zuprosten - oder ihnen beiden.
    Rasch wandte sie sich ab. Der Herzog von Clayborough. Wie lange würde er in Chapman Hall sein? War er verheiratet? Und was ging eigentlich in ihr vor? Sie war völlig aufgewühlt. Wieder ertappte sie sich dabei, wie sie ihn anstarrte.
    Er hörte den Lords und Ladys zu, die um ihn herum standen, und wirkte dabei ziemlich gelangweilt und ebenso ungeduldig wie bei seinem Eintreten. Stacy Worthington stand neben ihm und schmachtete ihn an. In Nicole regte sich Eifersucht, wie ein schmerzhafter Stachel. Sie staunte über die Heftigkeit ihrer Empfindung. Doch dann kehrte der Herzog sich wieder ihr zu, als hätte er ihren Blick bemerkt, und durchbohrte sie erneut mit seinen Augen. Nicole wusste, dass sie jetzt eigentlich wegschauen sollte, aber sie tat es nicht - sie konnte es einfach nicht.
    Magnetisch zogen sich ihre Blicke an.
    »Liebe Nicole, wie lange ist es her!«
    Gerade als sie zu sehen glaubte, dass seine Lippen sich kaum merklich zu einem geheimnisvollen Lächeln verzogen, wurde sie von ihm abgelenkt. Sie kannte die grauhaarige Frau neben ihr nur zu gut, es war die Marquise von Hazelwood, eine der größten Lästerzungen nach dem Skandal damals. Nicole erstarrte.
    Doch nun lächelte die Marquise, als wären sie alte Freundinnen. »Es ist so schön, Sie wieder zu sehen, Nicole. Du meine Güte, das muss man sich mal vorstellen: Der Herzog sagt, Sie seien etwas ganz Besonderes!«
    Nicole wusste nicht, welches Spiel die Marquise spielte, aber sie weigerte sich mitzuspielen. »Ja, es ist tatsächlich lange her.« Sie klang kühl, denn sie hatte nicht vergessen, wie diese Frau sie vor vier Jahren geschnitten hatte. »Tja, ich glaube, es ist tatsächlich vier Jahre her, die Soiree auf Castleton. Sie erinnern sich doch noch an dieses kleine Fest?«
    Die Marquise erinnerte sich gewiss noch deutlich daran, wie sie Nicole

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