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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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möglichst würdevoll den Rückzug an<.« Bannor machte eine kurze Verbeugung, drehte sich entschieden um und kehrte, sich Gras und Sand vom Hintern klopfend, auf die Burg zurück.
    Abends tigerte Bannor durch sein Turmzimmer und war fast ebenso verzweifelt wie an dem Tag, an dem Hollis seine Braut nach Elsinore gebracht hatte. Nur hatte er sie damals möglichst umgehend wieder loswerden wollen, während er jetzt hoffte, dass er sie fand. Gegen seinen Willen angezogen von der Höllenglut, von der der Innenhof erhellt wurde, blieb er am Fenster stehen.
    Uber einem knisternden Feuer stiegen stinkende Schwefelwolken in den dunklen Himmel auf, und ein Haufen Kobolde sprang ausgelassen um die Feuerstelle herum. Ihre düsteren Schatten bildeten einen beunruhigenden Gegensatz zu dem fröhlichen Kichern, das an seine Ohren drang. Samhain, das keltische Fest zum Sommerende am i. November, an dem die Götter für die Menschen sichtbar wurden und ihnen böse Streiche spielten, lag bereits über zwei Wochen zurück. Trotzdem hätte Bannor geschworen, dass seine Brut ein eigenes heidnisches Fest, ein ausschweifendes Gelage zu Ehren des Gottes ungezogener Kinder, veranstaltete.
    Das polternde Klopfen, das plötzlich an seine Ohren drang, klang nicht weniger verzweifelt, als er sich momentan fühlte. »Schnell, Mylord. Ich bin es, Hollis!«
    Bannor war gezwungen, drei Stühle, einen Tisch und eine Bank zur Seite zu schieben, eher er den Riegel zurücklegen und seinen Verwalter hereinlassen konnte.
    Sir Hollis kam hereingeschwankt und schob sich an der Barrikade vorbei in den Raum. Sein Gesicht war rußgeschwärzt und die rechte Hälfte seines Schnurrbarts hing verkokelt herab.
    »Wo zur Hölle ist sie? Warum habt Ihr sie nicht mitgebracht?«, fragte Bannor und hielt ihm einen Becher Wasser hin.
    Hollis riss ihm den Becher aus der Hand und leerte ihn in einem Zug. »Sie ist einfach verschwunden«, krächzte er. »Ich habe überall gesucht. Selbst bei ihnen.« Er erschauderte.
    Bannor schenkte ihm frisches Wasser nach und wies auf seinen Bart.
    »Oh!« Hastig kippte sich Hollis das Wasser ins Gesicht.
    »Könnte es sein, dass sie fortgelaufen ist?« Bannor empfand eine Panik, die nichts zu tun hatte mit der Tyrannei seiner Nachkommen. »Ist das der Grund für das im Hof stattfindende Fest?«
    Hollis schüttelte den Kopf. »Den ganzen Tag über wurde sie immer wieder irgendwo gesehen. Aber wenn ich einen Dienstboten nach ihr geschickt habe, war sie schon fort. Es grenzt beinahe an Hexerei.«
    Bannor kehrte an seinen Fensterplatz zurück und blickte mit wachsender Verzweiflung in den Hof. »Ihr habt gesehen, wie sie Desmond in seine Schranken verwiesen hat. Ich brauche ihren Rat. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie die Einzige ist, die mir helfen kann, den Umtrieben meiner Brut ein Ende zu bereiten«, sagte er.
    In dieser Sekunde kam ein Pfeil durch das geöffnete Fenster gesegelt und bohrte sich so dicht neben Bannor in den hölzernen Fensterladen, dass die an seinem Ende befestigten Federn ihn in der Nase kitzelten.
    »Wir werden angegriffen!«, brüllte Hollis, warf sich auf alle viere und hechtete in Richtung Tür. »Soll ich die Wachen verständigen?«
    »Noch... nicht«, erwiderte Bannor, während er das um den Pfeil gewickelte Stück Pergament auseinander faltete.
    Während er die Botschaft las, rappelte sich Hollis einigermaßen verlegen wieder auf. »Solltet Ihr nicht vom Fenster zurücktreten, Mylord?« Als Bannor auf seine schüchterne Frage nicht reagierte, stellte er sich auf Zehenspitzen und lugte über Bannors Schulter, aber immer noch konnte er den Inhalt des Papiers nicht entziffern. »Was ist denn das?«
    »Eine Liste mit Forderungen.«
    »Forderungen? Großer Gott, Eure Feinde haben Lady Willow in ihrer Gewalt. Sicher haben sie sie als Geisel genommen. Was wollen sie von Euch? Gold? Juwelen? Waffen? Vielleicht sogar die Burg?«
    Mit seltsam ausdrucksloser Miene reichte Bannor ihm das Pergament. Während Hollis es im Licht einer der Fackel las, wandte er sich dem Hof zu und durchforstete mit zusammengekniffenen Augen die Dunkelheit.
    »Das ist einfach lächerlich.« Hollis runzelte die Stirn. »In Honig getauchte Granatäpfel und Feigenpudding zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot. Höchstens einmal im Monat ein Bad. Schlafenszeit frühestens um Mitternacht. Das müssen die Wünsche eines Verrückten oder...«, er hob den Kopf, denn allmählich dämmerte es ihm, »... eines Kindes sein.»
    Bannor hörte ihm

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