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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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mit Kriegen und Frauen zugebracht, wüsste er vielleicht von den Gängen, in denen seine Kinder seit Jahren herumgeisterten.
    Desmond sah längst nicht mehr verkniffen und beleidigt aus. Die Krähe auf seiner Schulter stieß ein triumphierendes Krächzen aus, als er sich mit einer übertriebenen Verbeugung an Willow wandte und verkündete: »Der Hauptmann der Wache meldet sich zum Dienst.«
    Die zehnjährige Mary hielt lange genug in ihrer Arbeit inne, um ihn böse anzusehen. »Ich verstehe nicht, warum immer du der Hauptmann der Wache bist.«
    »Weil ich der Älteste bin.«
    »Das bist du nicht. Ich bin älter als du.« Mit vom Weinen roter Nase reckte Beatrix sich zu voller Größe auf. Trotz des nur unmerklichen Altersunterschieds überragte sie ihn deutlich.
    Er wandte herablassend den Kopf, aber statt ihres Gesichts starrte er ihre Brüste an. »Du kannst nicht Hauptmann der Wache sein«, sagte er, wobei er zu seinem Leidwesen errötete. »Du bist schließlich ein Mädchen. Und obendrein eine einfache Bedienstete.«
    Willow räusperte sich.
    Desmond riss seine Augen von Beatrix’ üppigen Formen los und wurde noch röter als zuvor. »Entschuldige, Willow. Aber du bist kein Mädchen, sondern unser Oberbefehlshaber.« Seine magere Brust schwoll merklich an. »Und außerdem habe ich wichtige Nachrichten für dich.«
    Beatrix rümpfte entnervt die Nase, während die anderen Kinder ihren Bruder neugierig ansahen.
    »Bitte sprich weiter.« Willow winkte huldvoll mit der Hand.
    Desmond warf einen nervösen Blick über die Schulter, als fürchte er, die Spione seines Vaters kämen vielleicht hinter ihm aus dem Schrank gestürzt. »In der Hoffnung, vielleicht einen Hasen vom Bratspieß klauen zu können, habe ich mich in dem Gang hinter der Küche versteckt. Und dort habe ich gehört, wie eins der Mädchen gesagt hat, dass Va -«, seine Miene wurde hart, »dass der Feind den Befehl gegeben hat, sämtliche Lebensmittelvorräte in den Gewürzkeller einzuschließen.« Desmond machte eine dramatische Pause und sah seine Geschwister mit ernster Miene an. »Scheint ganz so, als wolle er uns aushungern.«
    Die Kinder atmeten geräuschvoll ein, aber es war Hammishs jämmerliches Wimmern, das Willow am meisten zu Herzen ging. Der schüchterne Junge ertrug jede körperliche Qual, aber bei der Aussicht darauf, nichts mehr zu essen zu bekommen, wich ihm alle Farbe aus dem ansonsten rosigen Gesicht.
    Willow nahm ihn tröstend in den Arm. Gerta oder Harold hätten sich sofort wieder freigezappelt, aber der Junge schmiegte sich zutraulich an sie. Was für ein Monster würde seine eigenen Kinder aushungern? Es schien, als wäre sie wider Erwarten doch mit einem Prinzen verheiratet, dachte sie erbost. Einem Prinzen der Finsternis.
    »Mach dir keine Sorgen, Schatz.« Sie zauste Hammishs’ rötlich-braunes Haar. »Wir werden etwas für dich zu essen finden. Das schwöre ich.«
    Der Junge betrachtete Desmonds Krähe nachdenklich, woraufhin der ältere Bruder dem Vogel über das Gefieder strich und abwehrend die Augen zusammenkniff. »Vielleicht essen wir besser dich. Dann haben wir wenigstens genug.«
    Ehe Willow ihn seiner Grobheit wegen schelten konnte, mischte sich Edward ein. »Wir brauchen keinen von uns zu essen«, piepste er. »Ich warte einfach, bis die Tauben heute Abend auf die Brustwehr kommen, und sobald sie eingeschlafen sind, schleiche ich mich von hinten an sie an und haue einer von ihnen einen Knüppel auf den Kopf.« Edward spielte ihnen die Szene vor. Keil taumelte unter dem Schlag des unsichtbaren Asts, fiel auf den Rücken und spannte die Finger wie starren Klauen an.
    Beatrix stöhnte vernehmlich auf. »Ich esse bestimmt keine dreckige Taube. Das hält mein empfindlicher Magen niemals aus.«
    »Du hast aber außerordentlich unempfindlich gewirkt, als du gestern die Lerchenpastete verschlungen hast, die ich dir gebracht habe«, erinnerte Desmond sie spitz.
    Willow hoffte, dass ihr ihr eigener Ekel nicht allzu deutlich anzusehen war. »Eine hervorragende Idee, Edward. Und dann braten wir die Taube hier über dem Kaminfeuer. Margery und Colm können den Spieß drehen.«
    Die vierjährigen Zwillinge strahlten pure Zustimmung aus.
    Desmond wirkte plötzlich erstaunlich ernst. »Es gibt da noch etwas, was du wissen solltest, Willow«, sagte er.
    Die Kinder hörten mit dem Balgen auf und wurden still, als Willow Desmond trotz des ahnungsvollen Schauders, der ihr über den Rücken rann, zum Weitersprechen aufforderte.
    »Mein

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